Ingolstadt
Ingolstädter Geheimnissen auf der Spur

18.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:20 Uhr
Eva-Maria Bast (links) und Heike Thissen gehen in Ingolstadt auf die Suche nach Relikten, anhand derer sich spannende Geschichten erzählen lassen. Viele Einheimische helfen dabei. −Foto: Tesche

Ingolstadt (DK) 2016 war Ingolstadt in aller Munde. Ein Jahr lang feierte die Stadt den 500. Geburtstag des hier ausgerufenen Reinheitsgebots und erinnerte an das älteste heute noch gültige Lebensmittelgesetz der Welt.

Doch natürlich hat Ingolstadt viel mehr zu bieten als Hopfen, Gerste und Malz. Sein Zauber entfaltet sich vor allem dort, wo Menschen ausgetretene Pfade verlassen und die Sinne öffnen für die kleinen, unscheinbaren Dinge. Und genau diesen widmen die Autorinnen Eva-Maria Bast und Heike Thissen ihr Buch "Ingolstädter Geheimnisse". In Zusammenarbeit mit dem DONAUKURIER wird das knapp 200 Seiten starke Werk 2018 erscheinen.

 

"Wir suchen nach Relikten aus der Vergangenheit, nach Dingen, an denen man täglich vorbeiläuft, ohne sie wahrzunehmen. Oder bei denen man sich fragt, was es damit eigentlich auf sich hat", erklärt Eva-Maria Bast die Idee hinter dem Buch. "Dann recherchieren wir die Geschichten hinter diesen Überbleibseln und erzählen sie im Buch."

Dabei werden die beiden Journalistinnen tatkräftig vom Donaukurier und vielen Ingolstädtern unterstützt. Denn zum Konzept der Bücher gehört es, dass heimatverbundene Menschen ihr Sach- und Fachwissen weitergeben und damit dazu beitragen, dass es nicht verloren geht. "Ohne die Geheimnispaten wäre unsere Arbeit gar nicht möglich. Wir schreiben die Geschichten zwar auf, aber ein Großteil des Wissens kommt von den Menschen, denen etwas an ihrer Heimat liegt", sagt Heike Thissen über die Arbeit an der Buchreihe, aus der im Herbst mehr als 40 Bände vorliegen werden. "Ich freue mich sehr auf die Arbeit am Ingolstädter Buch, weil ich die Stadt jetzt von einer völlig neuen Seite kennenlernen werde", erklärt die Journalistin, die in Neuburg aufgewachsen ist.

Die Idee zur Reihe "Geheimnisse der Heimat" wurde im Advent 2011 geboren: Eva-Maria Bast, die in Überlingen am Bodensee wohnt, schrieb im dortigen Lokalteil der Tageszeitung Südkurier an jedem Tag im Advent eine Geheimnis-Geschichte. "Die Texte kamen gut an. Mich haben viele Leser gefragt, ob es nicht noch mehrere solcher Geheimnisse gibt", erinnert sich Bast an diese Zeit.

Nicht nur die Leser haben die Bücher aus der Reihe "Geheimnisse der Heimat" in den vergangenen Jahren begeistert aufgenommen und zehntausendfach gekauft. Auch die Jury des Lokaljournalistenpreises der Konrad-Adenauer-Stiftung war so angetan von der Idee, dass sie den Südkurier 2013 für das Konzept auszeichnete.

Mit jedem Relikt, das im Ingolstädter Buch vorgestellt wird, lässt sich ein spannendes Stück Geschichte erzählen. "Wir wollen in allererster Linie Einheimische ansprechen", sagt Heike Thissen. "Aber wir hoffen, dass wir auch Touristen für das Buch begeistern können. Es ist einfach ein ganz besonderer Stadtführer. Einer, der abseits der bekannten Routen führt, der auf Verborgenes und Außergewöhnliches hinweist."

Etliche Ingolstädter haben die beiden Autorinnen bereits getroffen, um mit ihnen auf Geheimnissuche zu gehen. Doch längst sind noch nicht alle 50 Relikte gefunden, die im Buch landen sollen. Eva-Maria Bast und Heike Thissen sind weiter auf der Suche nach Ingolstädtern, die ein Geheimnis zum Buch beisteuern können.

"Eigentlich kommt jeder Ingolstädter als Geheimnispate in Frage, der eine interessante Geschichte hinter einem Relikt kennt", erklärt Eva-Maria Bast. In der Vergangenheit hat sie mit ihren Co-Autoren nicht nur mit Historikern und Hobby-Historikern, Oberbürgermeistern und ehemaligen Oberbürgermeistern, Stadtarchivaren und Gästeführern zusammengearbeitet, sondern auch mit Einheimischen, die sonst im öffentlichen Leben eher selten in Erscheinung treten. "Das sind genau die Leute, die oft besonders spannende Geschichten kennen", weiß Heike Thissen. Dabei haben die Autorinnen manchmal lustige, manchmal tragische und manchmal schier unglaubliche Entdeckungen gemacht.

Die beiden Autorinnen sind per E-Mail zu erreichen unter geheimnisse@bast-medien.de  oder telefonisch unter (07551) 9474450. Mehr Informationen unter www.bast-medien.de.