Ingolstadt
Land unter im Wonnemar

Während ein Defekt sämtliche Becken trockenlegt, wird der Keller des Erlebnisbades geflutet

02.01.2014 | Stand 02.12.2020, 23:15 Uhr
Bis zu 30 Zentimeter stand das Wasser im Keller des Erlebnisbades. −Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Wegen eines Versagens der Technik liefen gestern im Erlebnisbad Wonnemar die Becken leer und der Keller voll. Die Techniker bekamen das Problem bis 14 Uhr in den Griff. Viele der Badegäste wichen solange auf die Saunawelt oder andere Freizeitbäder aus.

Einige hundert Besucher strömten gestern Vormittag in das Freizeitbad Wonnemar. Mit gepackten Badetaschen und voller Vorfreude auf den Badespaß steuerten sie die Kasse an, um sich Eintrittskarten zu kaufen. Dort erlebten sie dann aber eine böse Überraschung: Es war kein Wasser mehr da – zumindest nicht in den Becken, dafür aber im Keller.

Ausgerechnet in der gutbesuchten Urlaubs- und Weihnachtsferienzeit waren während der Nachtstunden alle Becken leergelaufen. „Unsere Techniker wurden heute Nacht um 3.30 Uhr alarmiert, weil es Probleme mit dem Luftdruckkompressor gab“, berichtete Betriebsleiter Friedrich Haag. Die Anlage habe nicht richtig gearbeitet, weshalb sich die Rückhalteklappen der Becken öffneten und sämtliches Wasser ausströmte. Die Ursache für die Störung lag gestern Vormittag noch völlig im Dunkeln: „Der Kompressor läuft inzwischen wieder“, erklärte der Cheftechniker Olaf Schulz am Vormittag. Eine Firma werde die Anlage jetzt aber noch einmal ganz genau unter die Lupe nehmen, um dem Fehler auf die Spur zu kommen.

Währenddessen arbeitete das Team des Freizeitbades auf Hochtouren daran, die Becken erneut zu füllen. „Es ist insgesamt etwa eine halbe Million Liter Wasser verloren gegangen“, berichtete Haag. Es sei aber nicht damit getan, das Wasser einfach wieder einlaufen zu lassen: „Das neue Wasser muss auch auf die richtige Temperatur erwärmt werden.“ Neben dieser Arbeit waren die Techniker des Wonnemars aber noch damit beschäftigt Teile des Kellers auszupumpen: Die Wassermassen aus dem Freizeitbad waren zwar in den Pumpenschacht geflossen, aber auch in den Keller. Ungefähr 30 Zentimeter hoch habe dort das Wasser gestanden, erzählte Cheftechniker Schulz.

Neben den Kosten für das Ersatzwasser, dem Stromverbrauch und der vielen Arbeit zur Behebung der Panne ärgert das Wonnemar-Team aber eine Sache ganz besonders: „An einem Ferientag wie heute hätten unser Erlebnisbad ungefähr 2500 Gäste besucht“, betonte Marketingleiter Lars Nielsen. Es entfielen daher auch Einnahmen aus dem Eintritt, die Gastronomie bliebe auf dem nicht verkauften Essen sitzen und das Image des Bades leide ebenfalls, wenn die Besucher enttäuscht seien, sind sich Nielsen und Haag einig. Zwar konnten die Badegäste die Saunawelt wie gewohnt besuchen, die meisten der Erlebnisbadbesucher reisten jedoch ungebadet wieder ab. „Es ist schon schade, dass wir heute nicht im Wonnemar schwimmen können“, fanden zum Beispiel Mario Petzold und der kleine Dominik aus Wettstetten. Die beiden hatten sich eigentlich riesig auf den Hallenbadbesuch gefreut und mussten sich wegen der Panne ein anderes Tagesprogramm überlegen. Die beiden waren sich aber darin einig, dass sie das größte Erlebnisbad in der Region dann halt einfach ein anderes Mal besuchen werden.

Ähnlich sah es auch Steffi Lembert aus Zusmarshausen, die mit ihren beiden kleinen Kindern im Wonnemar planschen wollte. „Wir sind extra deswegen knapp eine Stunde mit dem Auto angereist“, erzählte sie. Dem Bad könne sie wegen der Panne natürlich keinen Vorwurf machen, aber traurig sei es trotzdem, dass es mit dem Schwimmen jetzt nicht klappe. Doch sie hatte schon einen Plan B: „Wir fahren jetzt einfach in die Königstherme nach Königsbrunn.“

Alle Badegäste, die gestern am frühen Nachmittag das Bad besuchten, hatten dagegen etwas mehr Glück: Gegen 14 Uhr konnten sie sich zu Sonderpreisen in die Becken stürzen. Lediglich das Wellenbecken war um diese Zeit noch nicht wieder ganz mit Wasser gefüllt, und der Rutschenturm blieb den restlichen Tag wegen des Wassermangels geschlossen. Bereits gestern Vormittag zeigte sich Marketingleiter Nielsen allerdings für den Folgetag optimistisch: „Am Freitag öffnet unser Freizeitbad wieder ganz regulär zu den gewohnten Öffnungszeiten.“