Ingolstadt
Zusammen noch stärker

Einweihung und Tag der offenen Tür: Neues Alpenvereinszentrum der beiden DAV-Sektionen eröffnet

27.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:45 Uhr

Hoch hinaus geht es in der Kletterhalle am Baggersee schon länger. Jetzt ist die erweiterte Anlage zum Domizil beider Ingolstädter DAV-Sektionen geworden, die mit zusammen rund 9000 Mitgliedern nunmehr praktisch den größten Verein der Stadt bilden – auch wenn es keine regelrechte Fusion geben soll. - Fotos: Brandl

Ingolstadt (DK) Das Alpenvereinszentrum im grünen Haus auf Stelzen am Baggerweg ist eröffnet: Am Samstag wurde die neue gemeinsame Heimat der Schanzer Alpinisten der Sektion Ingolstadt und der Sektion Ringsee des Deutschen Alpenvereins (DAV) eingeweiht und der Öffentlichkeit vorgestellt.

Der Tag sei ein wichtiger Moment im Vereinsleben der Ingolstädter Alpinisten, sagte Stefan Moser, Vorsitzender der DAV-Sektion Ringsee, eingangs seiner Begrüßungsrede. Die mit vielen prominenten Namen gespickte Gästeliste bestätigte seine Einschätzung. Nicht nur zahlreiche Stadträte waren gekommen – in nahezu beschlussfähiger Mehrheit, wie Moser mit einem Augenzwinkern feststellte. Gebe es doch noch ein paar Pläne, über die man so gleich vor Ort entscheiden könne, lautete sein nicht ganz ernstgemeinter Vorschlag. Weitere Ehrengäste waren Günther Manstdorfer, Vorsitzender der Sektion München und Oberland des DAV, sowie Manfred Gruber, der Wirt der Schutzhütte der Ingolstädter: das Riemann-Haus in den Berchtesgadener Alpen. „Ein besonderer Gast“, stellte Moser ihn vor.

Natürlich standen das neu errichtete Gebäude und die am Bau beteiligten Personen, Firmen und Unterstützer des Alpenvereinszentrums im Vordergrund der Ansprache. Moser hob einige von ihnen besonders hervor. Darunter die Ehrenmitglieder der Sektionen, die Architekten, Ingenieure und die Ersteller der Gewerke (bei der Auswahl habe man besonders Firmen aus der Region berücksichtigt, so der Vorsitzende), den Bauausschuss der Stadt und die Sparkasse. Die Kreditabteilung des Geldinstituts beruhigte Moser sogleich mit dem ihm eigenen Humor: „Keine Angst, wir werden unsere Schulden zurückzahlen“, sagte er. Man habe mit dem Zentrum bewiesen, dass es durchaus möglich sei, in einem Hochwassergebiet zu bauen, so Moser weiter. An die ebenfalls anwesende Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle äußerte er in dem Zusammenhang den Wunsch, die Donau als Verbindung zwischen Stadt und Auwald weiter zu entwickeln.

Franz Mayr, Vorsitzender der Sektion Ingolstadt, wagte in seiner Rede einen Vergleich mit der großen Geschichte. „Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört“, sagte er und spielte damit an auf die deutsche Wiedervereinigung 1990. Zu dieser Zeit habe es nur lose Kontakte zwischen den beiden Sektionen gegeben. „Ab 2006 entstand dann gelebte Partnerschaft“, sagte er. Diese habe mit der Einweihung nun ihren Höhepunkt erreicht. Eine vollständige Fusion sei aber nicht angedacht, merkte er an.

Günther Manstdorfer betonte in seiner Rede die Bedeutung der „städtischen Hütten“ als Rückzugsort vom Alltagsstress im urbanen Raum. Mit dem Alpenvereinszentrum habe man dafür ein Domizil geschaffen. Oberbürgermeister Christian Lösel hob die Bedeutung der beiden Sektionen als größter Verein in Ingolstadt hervor. Zähle man die Mitglieder zusammen, komme man auf 9000 – mehr als jeder andere Verein habe. „Der gemeinsame Standort zeigt eine gewisse Kultur“, so der OB. „Das Angebot tut der Stadt gut.“

Anschließend an den offiziellen Teil und die kirchliche Segnung des Hauses hatte die Bevölkerung Gelegenheit, sich die neuen Räume anzusehen und sich im Klettern zu versuchen. Für die musikalische Untermalung sorgten die Pfeifturmbläser mit Sepp Krammel. Vervollständigt wurde das Programm mit einer Vorstellung der Vereinsaktivitäten, einem MTB-Parcours, Vorträgen und Slacklining.