Ingolstadt
Mit Pfosten gegen Falschparker?

BZA diskutiert über Platz hinter der Sparkasse Gerolfinger Straße: Rückkehr zur alten Parkregelung

15.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:38 Uhr

Freie Fläche: Der Platz hinter der Sparkasse ist als Fußgängerzone ausgewiesen. Trotzdem parken dort immer wieder Autos. Im BZA wurde jetzt über eine Abtrennung mit Pfosten diskutiert. Eine Mehrheit fand sich dafür jedoch nicht. - Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Der ruhende und fließende Verkehr in der Schanz und seine Auswüchse - er ist und bleibt eines der Top-Themen, wenn in Ingolstadt die kommunalpolitischen Gremien zusammenkommen. So auch in der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses (BZA) Mitte, in der intensiv über Absperrpfosten diskutiert wurde.

Diese sollen, geht es nach dem Grundstückseigner, den Platz hinter der Sparkasse auf der dem Viktualienmarkt zugewandten Seite zukünftig vor Falschparkern schützen. Hintergrund des Antrags, so erläuterte es Referent Alexander Ring vom Tiefbauamt, sei die Befürchtung, es könnten Schäden auf der Tiefgaragenoberfläche des Bankhauses entstehen. Vor allem zuletzt sollen dort wegen des Umbaus des Holdt-Hauses des Öfteren schwere Baufahrzeuge gestanden haben. Um Schlimmeres zu vermeiden, so der Vorschlag aus dem Baureferat, könne man sich vorstellen, entlang des Platzes - auf Höhe der Kante der Tiefgarageneinfahrt bei der Schutterstraße bis zu den Steinblöcken an der Nordseite Richtung Hieronymusgasse - bis zu 18 Absperrpfosten anzubringen, wie sie bereits im Umfeld des Rathauses existieren. Doch nicht nur die geplante Maßnahme selbst, auch deren optische Umsetzung löste unter den BZA-Mitgliedern teilweise große Bedenken aus. Die Pfosten sollen im oberen Drittel vorschriftsmäßig mit einer Banderole aus roter und weißer Signalfarbe gekennzeichnet werden. Nicht gerade ein Schönheitsideal für ein stark frequentiertes Areal, meinten da einige und brachten andere Ideen ein.

Am meisten diskutiert wurde dabei der Vorschlag, stärkere Kontrollen durch die Verkehrsüberwachung anzuordnen und Falschparker mit entsprechenden Sanktionen zu belegen. Sogar vom Abschleppenlassen war die Rede. Die Abstimmung des nicht vollzählig anwesenden, jedoch beschlussfähigen BZA brachte schließlich mit fünf Für- und fünf Gegenstimmen eine Pattsituation mit sich. Für die Pfosten konnte sich somit keine Mehrheit finden.

Noch nicht vollständig ausgegoren ist offenbar die neue Parksituation an der Gerolfinger Straße auf Höhe des Westfriedhofs. Dort befinden sich vor einem Wohn- und Geschäftskomplex auf der Nordseite seit Januar 14 gebührenpflichtige Stellplätze, wo zuvor mit Parkscheibe zwei Stunden geparkt werden konnte. Auf der Südseite, entlang der Friedhofsmauer, gilt jetzt eine maximale Parkdauer von zwei Stunden mit Parkscheibe. Hier war das Parken zuvor zeitlich unbegrenzt möglich. Die Anregung für diese Regelung kam vergangenes Jahr vom BZA selbst. Jetzt aber machen dem Gremium zwei unschöne Begleiterscheinungen zu schaffen, was ein Ausschussmitglied - selbst Anwohnerin in dem Bereich - bestätigen konnte. Demnach würden nun die Dauerparker ihre Fahrzeuge vermehrt in den Seitenstraßen abstellen, was zu einer massiven Zunahme des ruhenden Verkehrs in dem Wohngebiet geführt habe. Doch auch das an der der Gerolfinger Straße ansässige Café West klagt seit der neuen Parkverordnung über spürbaren Gästeschwund werktags zur Mittagszeit, wie die Eigentümerin in der Sitzung berichtete. Der Betrieb litt demnach schon vergangenes Jahr erheblich unter den umfangreichen Kanalarbeiten in der Straße. Klagen seien zudem seitens der Besucher einer ebenfalls dort befindlichen Kinderarztpraxis zu hören, hieß es weiter. Die kürzlich eingeführte Semmeltaste, die 20 Minuten freies Parken ermöglicht, habe hier offenbar nicht für Abhilfe sorgen können. Der BZA will nun mit einem einstimmigen Beschluss beim Amt für Verkehrsmanagement anregen, auf der Nordseite wieder zur Parkscheibenregelung zurückzukehren.

Auf den neuesten Stand bei den Themen Defibrillatoren in Sportstätten und Pfandleihsystem für Coffee-to-go-Becher brachte sich das Gremium in zwei Vorträgen einer Mitarbeiterin des Umweltreferats. Bei der Anschaffung der Schockgeber wolle man weiter abwarten, da laut der Referentin 70 Prozent der Herzprobleme im häuslichen Bereich geschehen. Auch sei die Zugänglichkeit der Geräte in öffentlichen Gebäuden zu sehr von den Öffnungszeiten abhängig. Offen sei der BZA für die Unterstützung eines Mehrwegsystems bei Kaffeebechern, wenn dieses belegbar mit einer positiven Ökobilanz einhergehe.