Ingolstadt
Blitzer statt Poller

Anwohner der Aubürgerstraße stellen mit Zustimmung des BZA konkrete Forderungen an die Stadt

22.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:54 Uhr

Von der Münchener Straße dürfen nur bestimmte Anlieger in die Aubürgerstraße einbiegen. Das wird allerdings immer wieder ignoriert, wie die Anwohner beklagen. Sie fordern jetzt, an der Stelle eine Blitzanlage zu installieren. ‹Œ ‹Œ - Fotos: Hammer

Ingolstadt (DK) An der Aubürgerstraße ist die Geduld zu Ende. Die Anwohner, die sich schon lange über verbotenen Durchgangsverkehr beschweren, fordern von der Stadt nun, im Zuge der geplanten Sanierung konkrete Maßnahmen gegen die störenden auswärtigen Abkürzer vor ihrer Haustür zu ergreifen.

Zuletzt war das Thema in der Sitzung des Bezirksausschusses Münchener Straße im Mai diskutiert worden. Damals stellten Vertreter des Tiefbauamtes die geplanten Arbeiten am stark ramponierten Asphalt der Straße vor. Schon damals machten etliche Anwohner deutlich, dass sie mehr noch als die maroden Straßenverhältnisse die Verkehrssituation beschäftigt. Die Verkehrsregelung in dem Abschnitt ist eine besondere: Die Aubürgerstraße geht kurz vor der großen Unsernherrner Kreuzung von der Münchener Straße ab. Vor allem, wenn es sich auf der großen Ausfallstraße staut, kürzen immer wieder Autofahrer durch die Straße ab, fahren mit hohem Tempo weiter über die Dorfstraße durch das Wohngebiet und beim Peterwirt wieder in die Münchener Straße ein. Sie hoffen, so eine, vielleicht zwei Minuten zu sparen. Dabei ist die Einfahrt in die Aubürgerstraße von Norden her nicht gestattet. Erlaubt ist sie nur Bussen und den Anliegern der vier Häuser Münchener Straße 217 bis 223, die ihre Einfahrten zur Aubürgerstraße hin haben.

Diese Regelung geht zurück auf die 1990er-Jahre, als die Verlegung der Bahntrasse eine neue Verkehrsführung im Süden nötig machte. Den Anwohnern an dem betreffenden Straßenabschnitt wurde das Privileg einer freien Zufahrt von der Münchener Straße aus gewährt, wenn sie dafür auf ihre Einfahrten auf der stark befahrenen Münchener Straße verzichten, wie sich einer der vier betroffenen Anwohner in der Sitzung erinnerte. "Es fällt schwer, auf ein Privileg zu verzichten, wenn man sich daran gewöhnt hat", räumte er ein. Im Raum stand nämlich der Vorschlag, die Zufahrt für alle unmöglich zu machen. Sympathischer war den Anwohnern die Lösung eines versenkbaren Pollers, der nur Busse und Berechtigten den Weg frei gibt. Dieser Vorschlag wurde allerdings wegen zu erwartender hoher Kosten verworfen. Den Vorschlag von Johannes Biber, stellvertretender Leiter des Amtes für Verkehrsmanagement, die Polizei vermehrt zu Kontrollen an dieser Stelle zu bewegen, entlockte den Anwohnern nur ein müdes Lächeln. Solche Ansinnen hätten in der Vergangenheit nur wenig Anklang gefunden. "Wir wollen jetzt mal eine Lösung für das Problem", wurde ein Anwohner deutlich. Die Verwaltung müsse "endlich mal Vorschläge machen" und nicht immer nur gegen Ideen der Anwohner (Poller, Ampel, Fahrbahnverengung, Schikane) argumentieren.

Nach einigen Diskussionen formulierte BZA-Vorsitzender Martin Dick im Namen des Stadtteilgremiums und der Anwohner schließlich zwei konkrete Forderungen: Erstens solle die Einfahrt künftig nicht mehr für Anlieger, sondern nur noch für Anwohner freigegeben werden. Das beschränkt die Zahl der Zufahrtsberechtigten auf jene Menschen, die in den betroffenen Häuser leben bzw. deren Autos, und schließt etwa Besucher oder Handwerker aus. "Das erleichtert die Kontrollen", so Dick. Zweitens solle eine Blitzanlage installiert werden, die jedes einfahrende Fahrzeug fotografiert. Wer keine Berechtigung habe, soll zur Kasse gebeten werden. An der Aubürgerstraße ist man sich sicher, dass sich das Gerät schnell amortisieren wird.