Ingolstadt
Pflichttermin aus Überzeugung

06.12.2009 | Stand 03.12.2020, 4:26 Uhr

Der Grandseigneur des Liberalismus: Gerhart Baum war am gestrigen Tag der Menschenrechte im Theaterfoyer der Ehrengast. Der FDP-Politiker und frühere Bundesminister bekam starken Applaus. - Foto: Rössle

Ingolstadt (sic) Die Zeiten, da die Amnesty-International-Aktivisten von konservativen Parteigängern schräg angeschaut wurden, sind längst vorbei. Der jährliche Ingolstädter Tag der Menschenrechte – in dieser Art bayernweit einmalig – gilt als Pflichttermin für das politische Establishment. Entsprechend gut war gestern im Theaterfoyer die Stadt vertreten, die diese Veranstaltung seit zwölf Jahren zusammen mit der Menschenrechtsorganistion und anderen Gruppen veranstaltet.

Um so auffälliger indes, dass die Ingolstädter FDP im Wesentlichen von Christel Ernst und Siegfried Bauer repräsentiert wurde, derweil sich die jüngeren Mitglieder mehr als rar machten – obgleich doch der Ehrengast, der frühere Bundesinnenminister Gerhart Baum, ein Grandseigneur der Liberalen ist.
 
Um so auffälliger indes, dass die Ingolstädter FDP im Wesentlichen von Christel Ernst und Siegfried Bauer repräsentiert wurde, derweil sich die jüngeren Mitglieder mehr als rar machten – obgleich doch der Ehrengast, der frühere Bundesinnenminister Gerhart Baum, ein Grandseigneur der Liberalen ist. OB Alfred Lehmann ist der Meinung, "dass es dem Stadtrat sehr gut ansteht, wenn er in der Frage der Menschenrechte Flagge zeigt". Für Baums Begrüßung hatte er ein besonderes Lob vorbereitet: "Wie Sie in unterschiedlichsten Positionen ihre Konsequenz gewahrt haben, nötigt großen Respekt ab!"
 
Gudrun Rihl, glühende Aktivistin von Amnesty International (ai), sah mit Freude, dass das Foyer auch heuer bestens gefüllt war. Stolz wies sie darauf hin, dass der Einsatz der Ingolstädter ai-Gruppe für den in Nigeria zu Unrecht inhaftierten Patrick Okorafor – dessen Bruder Henry in Ingolstadt lebt – mittlerweile Menschenrechtler in aller Welt beschäftigt. Ein überregionales Betätigungsfeld sieht Gudrun Rihl vor allem an den Mittelmeerküsten Europas, "wo die Menschenrechte der afrikanischen Flüchtlinge aufs Übelste verletzt werden".