Ingolstadt
Magnet am Stadtrand legt nochmals zu

Westpark sieht seine Erwartungen nach der Erweiterung "bei weitem übertroffen"

25.07.2012 | Stand 03.12.2020, 1:14 Uhr

Großstädtischer Auftritt: Der neue Westpark lockt offenbar große Kundenströme an - Foto: Rössle

Ingolstadt (DK) Die ersten 100 Tage sind inzwischen rum, der „Laden“ brummt wie nie: Der neue, erweiterte Westpark hat die Erwartungen von Centermanagement, Geschäftsleuten und Kunden offenbar mehr als erfüllt. Sogar die anfänglichen Verkehrsprobleme scheinen weitgehend im Griff zu sein.

Auch mit einigem Abstand zu den turbulenten Eröffnungstagen Ende März, als die halbe Stadt und Tausende aus den Umlandgemeinden von Neugier gepackt das Einkaufszentrum am Stadtrand praktisch belagerten, bleibt ein Eindruck dominant: Der Westpark hat nicht nur eine deutliche Erweiterung um 45 Läden gemeistert, sondern im gesamten Auftritt nochmals einen Qualitätssprung getan, der von der Kundschaft ganz offensichtlich honoriert wird.

„Unsere Erwartungen wurden bei weitem übertroffen“, freut sich Centermanager Frank Hausschmidt, der am vergangenen, verregneten Wochenende rund 30 000 Besucher geschätzt haben will. Vormals waren es an Spitzentagen mal gut 20 000 gewesen. Für die traditionell umsatzstarken Zeiten im Spätherbst lässt das bereits große Hoffnungen wachsen. Und auch das Drumherum soll bis dahin noch zulegen. So soll die neue interne Plaza im Erdgeschoss ab Herbst für Veranstaltungen an Wochenenden genutzt werden.

Es ist wohl die Aufteilung mit großzügigem neuen Foyer, \taber erst recht der von vielen Besuchern als sehr gelungen betrachtete Branchenmix mit einigen Zugpferden im Erweiterungstrakt, die die Anziehungskraft des „neuen“ Westparks ausmachen. Bei einer schlaglichtartigen DK-Umfrage unter Kunden (siehe unten) wurde mehrfach der nun wirklich großstädtisch anmutende Auftritt des Centers als besonderer Pluspunkt erwähnt.

„Unser großes Ziel war es, Kundenströme nach Ingolstadt zurückzuholen, und das gelingt offenbar“, sagt der Centermanager und verweist auf erste interne Erhebungen, die sogar Zuwachs aus den Nachbarregionen erwiesen haben. Hausschmidt: „Wir haben jetzt sogar Leute aus München und Regensburg hier; jemand hat mir gesagt, dass er hier jetzt ein Niveau wie im Münchner Olympia-Einkaufszentrum vorfindet.“ Das schmeichelt.

„Wir haben im Westpark jetzt eine noch bessere Außenwirkung und damit auf jeden Fall auch ein noch größeres Einzugsgebiet“, erklärt der Geschäftsführer eines Filialisten, der nicht namentlich genannt werden möchte. Und: „Manche Ingolstädter, die man schon länger nicht mehr gesehen hatte, weil sie sich wahrscheinlich mehr nach München orientiert hatten, sind jetzt wieder da.“

Einer der Hauptmagneten für die weibliche Kundschaft dürfte der in der Region erstmals (und dann gleich mit zwei Läden) auftrumpfende spanische Mode- und Lifestyleanbieter Zara sein, doch auch das Modehaus Wöhrl, das sich im Anbautrakt nun mit erheblich erweiterter Verkaufsfläche präsentiert, ist nach wie vor einer der Anziehungspunkte.

Dazwischen sind es die kleineren, teils besonders aufs junge Publikum abzielenden Spezialisten, die für die nötige Vielfalt sorgen. So sagt Renate Pedersen, Inhaberin des „Kaos“, dass sie den Sprung ins Center auf keinen Fall bereut: „Das war für uns goldrichtig, da machen wir jetzt den Hauptumsatz.“ Die Geschäftsfrau ist mit ihrem angestammten Laden auch nach wie vor in der Innenstadt präsent – „das gebe ich auch nicht auf; da hoffe ich immer noch, dass mal mehr Attraktivität durch neue Magneten kommt.“ Wie überhaupt inzwischen eine ganze Reihe örtlicher Händler auf zwei Beinen steht – eines in der City und eines im Westpark.

Auch diejenigen, die gerne Trendlokale besuchen, kommen im Westpark längst auf ihre Kosten, wie das Beispiel der in vielen anderen Großstädten bereits lange präsenten Restaurantkette Vapiano belegt. Geschäftsführer Alexander Morsy wird, vom DK angesprochen, geradezu euphorisch: „Die Entscheidung, diesen Standort zu wählen, haben wir bis dato noch keinen Tag bereut. Vapiano und Westpark – das passt einfach.“ Bereits rund 80 000 Gäste hat Morsys Team seit der Eröffnung bewirtet. Das bedeutet einen sehr achtbaren Tagesschnitt.

Dass so viel Zuspruch auch für eine enorme Verkehrsbelastung rund ums Einkaufszentrum sorgt, ist unbestritten. Bekanntlich war die Situation in den ersten Tagen und Wochen nach der Neueröffnung, als die Zu- und Abfahrten noch von Baustellen gesäumt waren, recht abenteuerlich. Inzwischen spricht Frank Hausschmidt von einem vergleichsweise entspannten Ablauf auf den Straßen. Vor allem die Ampelregelung in Höhe des neuen Parkdecks habe sich bestens eingespielt. Auch aus diesem Blickwinkel, so der Centermanager, könne das Weihnachtsgeschäft also ruhig kommen.