Ingolstadt
Lokführer lässt Ingolstadt links liegen

Erneut fährt ein ICE am Hauptbahnhof durch, obwohl er laut Fahrplan hätte halten müssen

20.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:16 Uhr

Ingolstadt (rh) Selbst ohne Lokführerstreik werden die Ingolstädter Bahnkunden immer wieder auf eine harte Probe gestellt. Am Dienstag ist erneut ein ICE am Hauptbahnhof durchgerauscht, der eigentlich hier hätte halten sollen.

„Ich wollte mit meiner Frau zu einer ärztlichen Untersuchung nach München fahren“, schilderte ein Pensionär dem DK sein Bahnerlebnis. Aber der ICE aus Würzburg – planmäßiger Halt um 11.29 Uhr – sei einfach durchgefahren. „Die Leute am Bahnsteig haben nur geschaut.“ Erst später habe man per Lautsprecher den Hinweis bekommen, dass um 12 Uhr der nächste Regionalexpress nach München abgeht. „Aber keine Entschuldigung, nichts. Wir sind dann mit einer Dreiviertelstunde Verspätung in München angekommen“, berichtet der Ingolstädter.

Die Pressestelle der Bahn in München bestätigte gestern auf Anfrage die Panne. Erklärung: Der Lokführer habe übersehen, dass am Dienstag für seinen Zug ein Baustellen-Fahrplan galt, wonach in Ingolstadt ausnahmsweise ein Stopp vorgesehen war. Weil der ICE 527 mit zwei aneinandergekoppelten Garnituren zu lang war, hätten die Fahrgäste auf den kleineren Bahnhöfen bis nach München nicht aussteigen können. Erst am Münchner Hauptbahnhof, so die Auskunft der Bahn, konnten die Passagiere den Zug verlassen und die Rückreise in Richtung Ingolstadt antreten. Die 25 betroffenen Bahnkunden durften dann in Ingolstadt aussteigen, obwohl ihr Zug dort normalerweise nicht hält.