Ingolstadt
Jetzt regiert "The King"

Auftakt des Pfingstvolksfests: Junge Leute stürmen in die Fahrgeschäfte

22.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:16 Uhr

Foto: DK

Ingolstadt (DK) Das Pfingstvolksfest ist eröffnet. Nach einer bescheidenen Zeremonie und fünf Schlägen von OB Christian Lösel auf das erste Fass Bier strömten die Besucher am Freitag bei mildem, sonnigem Wetter auf den Volksfestplatz. Vor einigen Fahrgeschäften bildeten sich rasch Schlangen.

Ganz ohne Defilee wollen sie dann doch nicht anfangen. Der große Festumzug findet zwar erst am heutigen Samstag statt, aber den Honoratioren steht am Eröffnungsnachmittag der Sinn offensichtlich nach feierlichem Schreiten. Erst stehen sie sich draußen eine Weile gegenüber: die Baringer Blasmusik und die Ehrengäste (unter ihnen viele Stadträte) um OB Christian Lösel. Nach dem Standkonzert drehen sich die Musiker um und formieren sich gemeinsam mit den Honoratioren in Reih’ und Glied zum vielleicht kürzesten Umzug der Ingolstädter Festgeschichte: 20 Meter ins noch recht leere Nordbräu-Zelt und darin weitere 40 Meter zur Bühne mit dem ersten Fassl.
 

Lösel legt zum Anzapfen den Trachtenjanker ab. Neben ihm: Festwirt Manfred Enzersberger, die Weißbierkönigin Julia Lazar und der trachtenlose Abgeordnete Reinhard Brandl (auch ein legendärer Anzapfer). Als der OB den Hammer hebt, ertönt ein Trommelwirbel. Lösel braucht fünf Schläge; die gelingen unfallfrei. Die erste Maß reicht er dem Ehrenbürger Hermann Regensburger. Als draußen die Böllerschützen losballern, droht so manchem fast das frische Bier aus der Hand zu fallen, derart überraschend krachen die Detonationen.

Die Stimmung ist von Anfang an locker. Katja und Günter aus Gerolfing prosten sich lächelnd zu. „Nett war’s, das Anzapfen!“, sagen sie. „Traditionell. Und das Bier schmeckt auch gut!“

Draußen im Sonnenschein werden die Fahrgeschäfte gestürmt. Vor dem rasanten „The King“, der die Passagiere kopfüber in die Höhe wirbelt, bildet sich eine Schlange, kein Sessel bleibt leer, die Schreie der meist jugendlichen Fahrgäste gellen in die Weite. Ebenso ein Stück weiter in der unverwüstlichen „Leopardenspur“, ein seit Jahrzehnten wiederkehrendes, begeistertes Gekreische. Im Bassin der „Beach-Party“ ist schon bald jeder Riesenluftball mit einem Kind gefüllt, und auch auf der Spezial-Wasserrutsche „Rio Rapios“ rauscht viel fröhliches Festvolk in die Tiefe.

Die Freundinnen Maria, Sina und Nati, alle 14, alle im Dirndl, ziehen am ersten Abend voller Euphorie los. „In die Geisterbahn wollen wir auf jeden Fall!“ Die trägt den Namen „Horror-Live-Show“ und erfreut sich von Anfang an regen Andrangs. Vor der „Leopardenspur“ trennen sich die Wege der Mädchen vorübergehend. „Aber mit diesem Kugelhupf da fahren wir wieder gemeinsam!“ Sie meinen damit den „Sling Shot“, der die Fahrgäste mit einem Gummiseil 70 Meter in die Luft schießt. Und wie schaut’s mit dem Bierzelt aus? Eher nicht, sagen die Mädchen. „Dafür sind wir zu brav!“

Wer gern ins Bierzelt geht, etwa gemeinsam mit seinem Verein, sollte den nächsten Dienstag vormerken. Da beginnt um 18.30 Uhr im Stiftl-Zelt (Herrnbräu) der Abend der Vereine.