Ingolstadt
Immer mehr Menschen mit Demenz

19.08.2013 | Stand 02.12.2020, 23:46 Uhr

Ingolstadt (DK) Vergesslich. Denkprobleme. Orientierungslos. In Ingolstadt wird es im Jahr 2025 rund 2530 demenzkranke Menschen geben. Im Vergleich zum Jahr 2008 – als es noch 1810 Betroffene gab – bedeutet dies einen Anstieg um 40 Prozent. Auf diese dramatische Zunahme von Demenzkranken weist die DAK Ingolstadt hin und bezieht sich auf aktuelle Studien des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung. Umso wichtiger seien die neuen Leistungen der Pflegeversicherung, die ab Januar 2013 eingeführt wurden. „Für die Betreuung der Betroffenen und die Entlastung der Angehörigen bedeutet die Gesetzesneuerung einen wichtigen Fortschritt“, so Lutz Fischer von der DAK Ingolstadt.

Demenzkranke können seit Jahresbeginn auch ohne Pflegestufe nach erfolgter Begutachtung Leistungen der Pflegeversicherung beziehen. Bei den Pflegestufen I bis II erhöhen sich die Pflegeleistungen, wenn aus dem Gutachten des medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) ein erheblicher allgemeiner Betreuungsbedarf hervorgeht, durch den die sogenannte „Alltagskompetenz“ erheblich gemindert ist. Durch die erhöhten Leistungsbeträge soll die Möglichkeit geschaffen werden, die häusliche Betreuung für diesen Personenkreis zu verbessern.

So steigert sich beispielsweise in der Pflegestufe I der Pflegegeldbetrag um 70 Euro. Weiterhin können Pflegebedürftige auswählen, ob sie die bekannten Sachleistungskomplexe wählen oder sich ein Zeitkontingent zur Erbringung von Pflegeleistung einkaufen. Die Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass eine Vereinbarung zwischen den Leistungserbringern und den Pflegekassen geschlossen ist.

Aktuell leiden in Deutschland rund 1,3 Millionen Menschen unter einer Demenz. Experten gehen davon aus, dass sich die Zahl der Betroffenen bis zum Jahr 2050 verdoppelt. Demenz ist eine Erkrankung des Gehirns, die das Kurzzeitgedächtnis, das Denkvermögen, die Sprache und die Motorik beeinträchtigt.