Ingolstadt
Immer im Einsatz für die Stadt

Feuerwehr, Kindergärten, Mittagsbetreuung und Hochbau – die Schwerpunkte im Stellenplan

19.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:50 Uhr

Brandschutz ist ihr Auftrag: Die Berufsfeuerwehr hat in den vergangenen Jahren personelle Verstärkung bekommen. Hier montieren Eberhard Leschke (links) und Martin Eiglmeier eine Schlauchleitung an den Korb der Drehleiter - Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) In welchen Ressorts die Stadt ihr Personal verstärkt, das sagt auch viel aus über gesellschaftliche Veränderungen, zum Beispiel den umfassenden Ausbau der Kinderbetreuung innerhalb weniger Jahre. Auch im aktuellen Stellenplan für 2015 sind Kindergärten einer der Schwerpunkte.

Anders als der städtische Haushalt gerät die alljährliche Planung für das Stadtpersonal kaum zwischen die politischen Fronten. Bei den Jobs der kommunalen Belegschaft sind sich die Stadträte meist einig, von Dauerkritiker Ulrich Bannert (Republikaner) vielleicht abgesehen. Für Christian Siebendritt, den neuen OB-Referenten, war es diesmal der erste Stellenplan, den er zu verantworten hat. In die politische Arena musste er steigen, als die Grünen eine Zulage für Erzieherinnen beantragten.

Warum Siebendritt strikt dagegen ist, verdeutlichte er noch einmal im Gespräch mit dem DK. Anders als Ingolstadt sei die Landeshauptstadt München bei der Kinderbetreuung „im Hintertreffen“, weshalb sie Mühe habe, genügend Personal zu finden. Die dort beschlossene Zulage sei „nichts anderes als ein Lockmittel“. Ingolstadt hingegen habe Zug um Zug die notwendigen Stellen geschaffen. „Wir können unseren Bedarf decken“, sagt der Referent, der auch dagegen ist, „eine einzelne Gruppe herauszunehmen, weil ich dann den Betriebsfrieden gefährde“.

Mit dem gleichen Recht wie Erzieherinnen könnten Kinder- oder Altenpflegerinnen mehr Geld verlangen. „Das ist eine Sache, die nicht der Arbeitgeber regeln sollte, sondern die Tarifpartner.“ Hinzu kommt die Konkurrenz mit anderen Kindergartenträgern, „dann beginnt ein gewisser Kannibalismus“, fürchtet Siebendritt. Die geforderte Gehaltszulage fand im Stadtrat keine Mehrheit. Die sechs neuen Planstellen für das Jugendamt gehen vor allem auf die Übernahme des bisher kirchlichen Kindergartens in Mailing zurück. Aus einer Übersicht von Wolfgang Brunner (Steuerungsunterstützung im OB-Referat) geht hervor, dass von den 205 zusätzlichen Jobs bei der Stadt seit 2008 allein 40 Prozent auf die Kindertagesstätten und die Mittagsbetreuung entfallen.

Deutliches Personalwachstum verzeichnete in den vergangenen Jahren auch das Amt für Brand- und Katastrophenschutz. Für 2015 sind acht Stellen ausgewiesen. „Wir haben in der Berufsfeuerwehr eine ungünstige Altersstruktur“, begründet Brunner diesen Schritt. Viele Feuerwehrkollegen würden etwa gleichzeitig in den Ruhestand gehen. „Da muss man langsam gegensteuern.“

Dass momentan im Hochbauamt viel Arbeit anfällt, ist bekannt. Die Behörde wird deshalb mit vier Leuten verstärkt. Ein Brennpunkt der Personalentwicklung findet im Stellenplan noch keinen Niederschlag: die Betreuung der Asylbewerber. Das kommt aber spätestens im nächsten Jahr. „Im neuen Sachgebiet sind 15 Leute beschäftigt“, erklärt Referent Siebendritt, „die machen einen Superjob.“ Besonders beeindruckend fand er, wie innerhalb von sechs Wochen das Containerdorf an der Manchinger Straße aus dem Boden gestampft wurde. „Von wegen schwerfällige Verwaltung.“

Wer im OB-Büro arbeitet, genießt eine besondere Vertrauensstellung. Elisabeth Frank hat viele Jahre gemeinsam mit ihrem Kollegen Michael Stumpf das Vorzimmer des Rathauschefs gehütet. Erst vor wenigen Tagen ist sie in den Ruhestand gegangen. Ihre Nachfolgerin heißt Rosmarie Kaun.