Ingolstadt
Hochbetrieb auf den Baustellen

Gemeinnützige legt bei ihren Investitionen im nächsten Jahr noch einmal zu und peilt 31 Millionen an

18.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:51 Uhr

Die Zukunft in Beton: An der Peisserstraße ist derzeit der Schwerpunkt der Bautätigkeit. Hier will die städtische Gesellschaft in den nächsten Jahren knapp 200 Wohnungen auf den Markt bringen - Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Obwohl sie schon im laufenden Jahr kräftig investiert, will die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft 2015 noch einmal einen Zahn zulegen und die Investitionen weiter steigern. Wie Geschäftsführer Peter Karmann im Aufsichtsrat ankündigte, werden die Mittel auf 31 Millionen Euro aufgestockt.

Für 2014 bezifferte der GWG-Chef die Investitionen auf 24 Millionen. „Ingolstadt strahlt eine große Sogwirkung aus“, sagte Karmann zum DK. Das Bevölkerungswachstum liegt aktuell bei 2100 Neubürgern pro Jahr. „Unsere Bautätigkeit wird 2015 noch mal gesteigert.“ Allgemein verzeichneten die Statistiker auf dem Ingolstädter Wohnungsmarkt zwar eine außerordentlich große Zahl an Baugenehmigungen. „Die Zahl der Fertigstellungen hinkt aber hinterher“, was der Geschäftsführer auf Kapazitätsprobleme zurückführt. So wie bei den städtischen Investitionen kann derzeit offenbar auch bei privaten Investoren gar nicht alles umgesetzt werden, was geplant und beschlossen ist.

Der Bilanz Karmanns zufolge hat die GWG im laufenden Jahr 152 neu gebaute Wohnungen und zehn gewerbliche Einheiten an die Mieter übergeben. Die größten Projekte waren dabei die altengerechten Wohnungen an der Nürnberger Straße (dritter Bauabschnitt), die familienfreundlichen Wohnungen zwischen Regensburger und Gerhart-Hauptmann-Straße sowie die Anlage an der Donau (vierter Bauabschnitt) und die innovativen Wohnungen im Siedlungsgebiet Äußerer Buxheimer Weg, Permoser- und Richard-Wagner-Straße.

„Wir werden versuchen, weitere Baugrundstücke zu erwerben, das wird aber immer schwerer“, erklärt der Chef des überwiegend städtischen Wohnungsunternehmens, das derzeit etwa 170 Mitarbeiter beschäftigt. Zudem übernimmt die GWG diverse Sonderaufträge von der Stadt, beispielsweise den Bau eines neuen Frauenhauses im Südviertel, der mittlerweile schon weit gediehen ist. Das Projekt kam zustande, nachdem sich die Zustände im bisherigen Haus als untragbar für die betroffenen Frauen und ihre Kinder erwiesen hatten. Das Vorhaben ist als „Wohnungen für Alleinerziehende“ deklariert. Der Rohbau steht, nächstes Jahr ist der Bezug des Hauses vorgesehen.

Die Mieten in den 6800 Wohnungen der Gesellschaft sind heuer etwas gestiegen. Sie liegen nach Angaben des Geschäftsführers zum Jahresende im Durchschnitt bei 4,80 Euro pro Quadratmeter (Nettokaltmiete). Vor einem Jahr waren es noch 4,60 Euro. „Wir wollen unseren Eigenmittelanteil erwirtschaften“, begründet Karmann die Steigerung, sagt aber im gleichen Atemzug, dass ohne die staatlichen Zuschüsse das ehrgeizige Bauprogramm nicht zu finanzieren wäre.

Ein heikles, politisches Terrain ist das Grundstück an der Weningstraße. So kritisierte die SPD nach der jüngsten Stadtratssitzung, dass die Stadt sich bei dem geplanten Lehrlingswohnheim mit 39 Plätzen zu wenig engagiere. 30 Plätze davon sollen allein von Audi genutzt werden. Wie Geschäftsführer Karmann betont, ist jedoch unmittelbar neben dem Hochhaus ein weiteres Jugendwohnheim mit etwa 130 Plätzen geplant. Als Betreiber der Einrichtungen ist der Kolpingverein im Gespräch.