Ingolstadt
Heiße Geduldsprobe

Guthaben der Wärmeabo-Kunden liegen immer noch auf Eis

31.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:28 Uhr

Ingolstadt (rl) Bei dem einen sind es um die 600 Euro, bei dem anderen 1200 oder mehr. Die Beträge, die frühere Kunden des Petroplus-Wärmeabos angespart hatten, sind unterschiedlich. Was die Menschen aus Ingolstadt und dem Umland, die lange vor der Insolvenz der Petroplus-Raffinerie das Angebot genutzt hatten, eint: Sie alle haben von ihrem durch das Wärmeabo angesparten Guthaben bislang nichts gesehen.

Doch es gibt einen Hoffnungsschimmer.

„In diesem Jahr sollen erste Abschlagszahlungen ausbezahlt werden“, sagt Sebastian Brunner, Sprecher des Insolvenzverwalters Michael Jaffé, auf DK-Nachfrage. Eigentlich hätte bereits im ersten Quartal dieses Jahres Geld an die Wärmeabo-Kunden fließen sollen, doch es seien noch nachträglich Forderungen angemeldet worden, so Brunner. Um herauszufinden, ob diese berechtigt sind, habe ein weiterer Prüftermin festgelegt werden müssen. „Davon hängt ab, wie hoch die Quote für die Wärmeabo-Kunden ausfällt.“ Verlässliche Aussagen dazu will Brunner noch nicht machen. Aber sie dürfte „überdurchschnittlich hoch“ sein, betont er.

Die Wärmeabos waren ein Angebot der früheren Petroplus-Raffinerie, das sich vor allem an Menschen mit geringem Einkommen richtete. Der Kunde bekam Heizöl geliefert, brauchte aber nur die Hälfte des Preises bezahlen. Der Rest wurde in sechs Monatsraten abgestottert. Die Raten wurden eingezogen, auch, nachdem die Heizöllieferung schon abbezahlt war. So sparten die über 300 Wärmeabo-Kunden der Petroplus Bayern zum Teil stattliche Einzelguthaben an. Nach der Insolvenz wurden die Guthaben auf Eis gelegt. Sie wanderten in den riesigen Topf der Insolvenzmasse.