Ingolstadt
Erfolgreiches Wagnis

Nach einem Monat Tumultfestival ziehen die Organisatoren ein positives Fazit – und freuen sich auf 2014

31.07.2013 | Stand 02.12.2020, 23:50 Uhr

Ein Höhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes: Slackliner spannten während des Tumultfestivals ein Polyesterband zwischen Moritzkirche und Pfeifturm - Foto: Strisch

Ingolstadt (DK) Einen ganzen Monat lang beherrschte die Jugend die Stadt: Für das Tumultfestival wickelten die jungen Schanzer Teile der Innenstadt in Selbstgestricktes, gestalteten Graffiti, balancierten auf Slacklines. Nun ist der Festivalmonat vorbei – die Organisatoren ziehen ein positives Fazit.

Schon zur ersten Veranstaltung, einem Breakdance-Wettbewerb auf der Donaubühne, strömten mehr als 500 Zuschauer – ein Besucheransturm, der während des gesamten Monats anhielt. „Dafür, dass wir es zum ersten Mal gemacht haben – und dazu noch so kurzfristig –, war es ein großer Erfolg“, sagt Matthias Neuburger vom Kollektiv Kulturwerk, das die Koordination des Festivalmonats übernommen hatte. „Es hat keiner erwartet, dass in der Stadt so viel los ist“, erklärt Neuburger. Genau darum ging es den Organisatoren: Die Ingolstädter Jugendszene aus dem Verborgenen holen, zeigen, was die junge Generation zu bieten hat. Ein wichtiges Fazit für Stefan Moser, Geschäftsführer des Stadtjugendrings: „Die Ingolstädter Bevölkerung ist begeisterungsfähig – und selbst der Rathausplatz ist zu bespielen.“

Vor allem an den beiden Wochenenden Mitte des Monats dominierten die Jugendlichen das Stadtbild. Während des Bürgerfestes organisierten die Tumult-Leute ein Programm für das Donauufer: Surfen, Graffiti und Slacklinen, also Balancieren auf einem schlaff gespannten Polyesterband. Beim Museum für Konkrete Kunst waren Musik und Theater im Angebot, im Stadttheater spielten mehr als 80 Schüler im Stück „Grenzenlos!“ mit. Moser ist froh, dass diese Programmpunkte so gut angenommen wurden. „Ich war am Anfang etwas skeptisch“, gibt er zu. „Ich hatte die Befürchtung, dass die Donaumeile im großen Bürgerfest untergeht.“ Das sei aber nicht so gekommen.

Und auch das StreetArtig-Festival und das Trendsport-Meeting ein Wochenende später waren ein voller Erfolg. Straßenmalerei mit dreidimensionalem Effekt, Slackliner zwischen Pfeifturm und Moritzkirche und hunderte kleine Vogelhäuschen in der ganzen Stadt: „Die Vielfalt der Szene kommt raus“, sagt Beate Diao von der Kunst- und Kulturgarage. In einem sind sich die Organisatoren daher einig: Auch im kommenden Jahr wird es einen Monat Tumult geben. „Der Juli war gut, das funktioniert auch für die Schüler am besten“, sagt Diao. Die Terminplanung an sich möchte Moser noch verbessern: „Etwas auseinanderziehen“, sagt er. „Vielleicht das erste Ferienwochenende noch mit einbeziehen.“ Die beiden Wochenenden Mitte des Monats seien überfrachtet gewesen.

Einen großen Vorteil im Vergleich zum ersten Tumult gibt es allerdings: Die Planungen mussten heuer nach knapp fünf Monaten stehen. Für 2014 haben die Organisatoren nun mehr Zeit – vor allem, um mehr Zuschüsse und Sponsoren aufzutreiben. „Die ersten Anträge stellen wir gerade“, sagt Neuburger. Im Januar gibt es erst einmal einen Rückblick: Bei einem Tag der offenen Tür in der Harderbastei zeigen die Jugendlichen ihre Dokumentation des Festivals – samt einem eigenen Imagefilm.