Ingolstadt
Eine gute Hand

Der Skatclub Grand Hand feiert sein 30-jähriges Bestehen mit einem Turnier

29.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:45 Uhr

Drei spielen, einer schreibt: Zum 30-jährigen Bestehen hat der Skat-Club Grand Hand am Sonntag ein Turnier veranstaltet. - Foto: Meßner

Ingolstadt (DK) Wie könnte man das 30-jährige Bestehen eines Skatvereins besser feiern, als mit einem groß angelegten Turnier. Das mag sich auch das Team des Skatclubs "Grand Hand" um den Vorsitzenden Horst Walter gedacht haben.

Im Jahr 1985, also bereits vor 31 Jahren, ist der Verein aus der Taufe gehoben worden. Doch wie Walter bei der Begrüßung der Spieler ausführte, hat er Belege gefunden, nach denen bereits 1965 ein Skatverein in Ingolstadt gegründet worden war. Er trug den klingenden Namen "Big Bube". Weitere Details zur Chronik und zur Entwicklung des Vereins konnte Walter nicht erzählen. Aufgrund vieler Umzüge gebe es kaum Informationen aus der Anfangszeit und er zeigte sich selbst davon überrascht, dass Skat schon länger im Verein gespielt wird als gedacht. Letztlich spielte das an diesem Tag aber keine große Rolle. Denn schließlich waren die gut 50 Skatbegeisterten teils von weit her angereist, um ihrem Hobby zu frönen. Viele nahmen eine längere Anreise in kauf, beispielsweise aus dem Münchner Umland, aus Rosenheim, ja sogar bis aus Chemnitz. Drei Runden waren angesetzt, jeweils 48 Spiele, für die Walter gut zwei Stunden eingeplant hatte. Das Turnier ging also den ganzen Tag.

An einem Tisch saß auch Annemarie Hasl, die Vorsitzende des Bayerischen Skatverbands. Sie hat mit 18 Jahren das Skat spielen gelernt, seit 1979 ist sie im Verband engagiert. Gerade in Bayern, erzählt sie, habe das Skatspiel keinen leichten Stand. "Es wird einfach mehr Schafkopf hier gespielt." Sie liebt die unzähligen Möglichkeiten, die das komplexe Spiel bietet - deutlich mehr als Schafkopf. Dem pflichtet auch Walter bei. Bei allem geselligen Spaß, den man beim Spielen habe, sei solch ein Turnier durchaus anstrengend. Diese Konzentration merkt man den Spielern auch an. Immer wieder halten sie inne und denken über die nächste Karte nach. Bei aller Anspannung und allem Ehrgeiz kommt der gemütliche Teil aber nicht zu kurz. Walter zeigte sich mehr als zufrieden mit dem Turnierverlauf. Das Niveau sei außerordentlich hoch gewesen, sagte er. Auch das Ergebnis der Ingolstädter kann sich sehen lassen. Immerhin drei von ihnen konnten sich unter den ersten Zehn platzieren.

Die immerwährende Suche nach Nachwuchs ist auch beim Skat nicht einfach. Die Verbandspräsidentin Hasl aus Rosenheim gibt seit Kurzem VHS-Kurse, um mehr Menschen für dieses Spiel zu begeistern. Früher hätten es die Eltern und Großeltern an ihre Kinder und Enkelkinder weitergegeben. "Aber heute wird in den Familien kaum mehr Karten gespielt", sagt sie. Der Ingolstädter Verein hat aktuell 29 Mitglieder. Wer in Ingolstadt und Umgebung Interesse am Skatspiel hat, der ist jederzeit willkommen dienstags ab 18.45 Uhr in der Gaststätte am Auwaldsee vorbeizuschauen.