Ingolstadt
Das Spendending mit der Unterhose

Läufer ziehen blank – und sammeln für den Familiennachsorgeverein Elisa

21.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:50 Uhr

 

Ingolstadt (DK) Mitten im Sommer mit Eiswasserduschen für eine Spendenaktion eine Show abziehen? Ist ja noch gar nichts, sagen sich die Teilnehmer des „Unterhosenlaufs“. Sie haben am Samstag in der Fußgängerzone bei fast winterlicher Kälte für eine gute Sache blankgezogen – jedenfalls recht weitgehend.

Die aus den USA zu uns herübergeschwappte „Ice Bucket Challenge“, an der sich auch in Ingolstadt fast jeder auch nur halbwegs prominente Zeitgenosse beteiligt hat, gilt längst als beerdigt. Auch eine Bart-dran-und-Bart-ab-Aktion, die aus Australien den Weg nach Europa fand, dürfte sich inzwischen erledigt haben. Doch die Teilnehmer des „Underpants Run“ sind echte Wiederholungstäter: Zum zweiten Mal nach der Premiere im Advent 2013 haben rund 20 überwiegend junge Leute um den Triathleten und Organisator Markus Wagner (40) am Samstag in der Innenstadt die Hüllen fallenlassen, um so die Aufmerksamkeit für ihren Spendenlauf zu erhöhen. Nur in Unterhosen oder (bei den Damen) im knappen Zweiteiler ging es mit den Spendendosen in die Menge der Weihnachtseinkäufer. Die 19-jährige Julia Schabenberger aus Unsernherrn war über ihr Fitnessstudio auf den Spendenlauf aufmerksam geworden und – mit Engelflügeln auf dem Rücken – zum ersten Mal dabei.

Profitieren wird von der schrulligen Aktion, die auf ein Vorbild beim Triathlon auf Hawaii („Ironman“) zurückgeht, auch diesmal wieder der Familiennachsorgeverein Elisa. Er bekam im vergangenen Jahr auf diese Weise knapp 1500 Euro überwiesen. Wie viel es diesmal ist, wird sich erst heute herausstellen, wenn die Sammeldosen in einer Bank geleert werden.

Mancher Passant staunte nicht schlecht, als ihm plötzlich spärlich bekleidete Damen und Herren mit der Spendenbüchse und Infobroschüren von Elisa vor der Nase herumfuchtelten. Viele ließen sich aber schnell erweichen – vielleicht ja auch, damit die Akteure nicht allzu lange im kalten Wind auf der Stelle treten mussten. Die Spendenrunde führte von der Tiefgarage am Schloss über Paradeplatz, Ludwig-, Mauth- und Moritzstraße zum Christkindlmarkt, wo es am Stand der Familie Kreis – wie schon 2013 – eine kostenlose Glühweinrunde für die Aktivisten gab.