Ingolstadt
Das Beste aus Wasser, Hopfen und Gerste

Alexander Herzog veranstaltet die ersten Ingolstädter Biergenusstage – mit einigen ausgefallenen Sorten

13.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:26 Uhr
Ein guter Tropfen: Biergenusstage-Veranstalter Alexander Herzog trinkt ein Craft-Bier im Donaupoint, der vom 1. bis zum 3. Mai auch mit einem Stand bei der Messe in der Exerzierhalle vertreten sein wird. −Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Ein Jahr bevor sich die Verkündung des bayerischen Reinheitsgebotes zum 500. Mal jährt, ist die Stadt gut vorbereitet: In knapp zwei Wochen geht zum zweiten Mal das Fest zum reinen Bier über die Bühne, eine Woche später finden die ersten Biergenusstage statt – mit mehr als 100 ausgefallenen Sorten.

In der Exerzierhalle im Klenzepark sollen Interessierte vom 1. bis zum 3. Mai an verschiedenen Ständen Biere ausprobieren, die es wohl nirgendwo sonst zu kaufen gibt. Viele der 22 Brauereien, die dort vertreten sind, stammen aus der Region – zum Beispiel Herrnbräu, Nordbräu, Schwalbe, Hofmühl und Riedenburger. Auch der Donaupoint ist mit einem Stand vertreten. Sie alle sollen den Besuchern an ihren Ständen spezielle Biere anbieten, dazu gibt es weitere Bewirtung, die Lorenz Stiftl übernimmt, sowie ein Rahmenprogramm mit Livemusik und Gesprächsrunden rund um das Thema Bier.

„Es geht um den Genuss“, sagt Veranstalter Alexander Herzog. „Das kommt jetzt immer mehr.“ Früher hätten sich fast ausschließlich Wein- oder Whiskykenner zu Verkostungen getroffen, inzwischen interessierten sich sogar Feinschmecker-Magazine für Bier, was auch am aus den USA herübergekommenen Trend des sogenannten Craft-Biers liege, des handwerklich gebrauten Biers. Längst lacht man hierzulande nicht mehr über die amerikanischen Brauer, sie haben mit Erfindergeist ganz neue Schichten fürs Bier begeistert. Herzog, der aus der Hallertau stammt, erinnert sich an das Bierfestival in der Convention Hall in Denver, zu dem fünf Tage in Folge tausende Amerikaner kamen. „Das war mein Erweckungserlebnis.“

In Bayern sei ja eigentlich jedes Bier Craft-Bier, weil es hier nur mittelständische Unternehmen gebe, die alles selbst machen, erklärt Herzog. In Deutschland meine man mit der Bezeichnung generell Bier, bei dem die Brauer mit ungewöhnlichen Geschmacksrichtungen experimentierten. „Bier ist ein wunderbares Lebensmittel und eines der vielseitigsten. Leider wurde es bisher in Hinterhöfen auf Euro-Paletten verramscht“, sagt der Veranstalter. „Wir müssen weg von diesem Massendenken.“

Die Stadt hatte bei Alexander Herzog angefragt, ob er die Messe veranstalten wolle. Und der Mitbegründer des Hallertauer Bierfestivals in Attenkirchen, zu dem inzwischen schon Norweger und sogar Chinesen kommen sollen, sagte zu, nachdem geklärt war, dass die Exerzierhalle Veranstaltungsort wird und die Biergenusstage nicht gleichzeitig mit dem Fest zum reinen Bier stattfinden. „Das hätten wir nicht abwickeln können. Hier passen vielleicht 600 bis 700 Besucher rein, und das wird schon eher ein spezielleres Publikum.“

Ein Publikum, das am Eingang für neun Euro ein 0,1-Liter-Glas sowie drei Gutscheine kaufen und dann an den Ständen mal ein India Pale Ale aus Augsburg, ein für den Abend gebrautes würziges Bier aus Nürnberg oder ein eher herbes aus einer hiesigen Privatbrauerei probieren kann. Herzog ist zuversichtlich, dass sich die spezielle Messe etabliert: „Die Voraussetzungen sind super. Die Halle ist gut angebunden an die Innenstadt, es gibt genug Parkplätze.“ Und Interesse an besonderem Bier gebe es in Ingolstadt auch.

Eines sei bei allen Aromen und Geschmacksrichtungen klar, versichert Herzog: „Das ist nach dem bayerischen Reinheitsgebot gebraut. Die Aromen, die kommen alle aus dem Hopfen.“