Ingolstadt
Mit Rampen in die Zukunft

Ausbau Ettinger Ostumgehung: Rund um Audis Parkhaus T39 liegen die Arbeiten im Plan

16.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:38 Uhr
In der Schwebe: Über diese Rampe (oben) wird künftig der Verkehr aus dem Parkhaus T 39 in Richtung Autobahnanschlussstelle Lenting abgeleitet. Unten die Radwegunterführung unter der Ettinger Straße. Peter Walter, Bettina Morgott und Norman Bischoff vom Tiefbauamt (von links) begutachten die Fortschritte. −Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Es ist die größte Straßenbaustelle im Stadtgebiet: Rund um Audis Großparkhaus T 39 am Knoten von Ettinger Straße und Ettinger Ostumgehung hat sich die Szenerie binnen Jahresfrist gewaltig verändert. Mittlerweile zeigen halbfertige Zu- und Abfahrtrampen, wo die Planer hin wollen.

Als die Ostumgehung im Juni 2000 eröffnet wurde, galt sie als großer Wurf, als Meilenstein kluger Verkehrsentlastung für das im Audi-Berufsverkehr erstickende Etting. Dass das Automobilwerk dann noch einen so gewaltigen weiteren Aufschwung nehmen würde, dass auch auf der neuen Strecke zu den Stoßzeiten nichts als Stau angesagt ist, hat damals kaum jemand geahnt.

Mittlerweile wissen es alle besser, und seit einem Jahr nun werkeln Straßen- und Betonbauer am neuralgischen Punkt am Nordwestzipfel des Werks, beim großen neuen Parkhaus T 39, an der zukünftigen Verkehrsführung. Sie liegen, so die Kernaussage bei einem gestrigen Pressetermin, gut im Plan.

Es ist der dritte von insgesamt vier Bauabschnitten zum vierspurigen Ausbau der Ostumgehung, der hier zuerst angepackt worden ist – ganz einfach, weil sich an diesem Engpass mit der Abzweigung nach Etting am schnellsten verkehrstechnische Effekte erzielen lassen, wie Peter Walter, Sachgebietsleiter beim städtischen Tiefbauamt, erläutert. Wer hier täglich vorbeikommt, hat die Rampen, die künftig einen guten Teil der Audi-Pendler ins Parkhaus und wieder hinaus führen werden, in den vergangenen Monaten wachsen sehen. Noch sind sie unvollendet, hängen teils in der Luft, oder ihr Verlauf wird – wie gerade auf der Nordseite des Parkhauses zu sehen – erst durch eine große Gerüstkonstruktion angedeutet.

Über diese Betonschlaufen soll künftig der anbrandende oder abfließende Parksuchverkehr von der eigentlichen Umgehungsstraße weggenommen, sollen vor allem die bisherigen ebenerdigen Zufahrtspunkte vom Linksabbiegerverkehr entlastet werden. Dasselbe wird übrigens ab 2020 weiter östlich, im Bauabschnitt 2, beim dortigen Parkhaus geschehen.

Jetzt gilt die ganze Aufmerksamkeit erst einmal dem Abschnitt 3 – und ab Frühjahr 2018 dann dem Abschnitt 4, der sich westlich vom Parkhaus erstreckt und die Brücke über die Bahnlinie Ingolstadt–Treuchtlingen umfasst. Sie muss einer neuen, vierspurigen Konstruktion weichen. Die Straßenbauer werden zunächst ein paar Meter weiter westlich eine Behelfsbrücke bauen und dann die bisherige Brücke abreißen und erneuern. Die Absprachen mit der Bahn, so erläutert der städtische Chefplaner Norman Bischoff, laufen bereits. Der Brückenabschnitt soll spätestens zur Landesgartenschau 2020 fertig sein, weil dann die erhofften vielen Besucher, die von der Autobahnanschlussstelle Lenting in den Ingolstädter Nordwesten wollen, keinen Engpass vorfinden sollen.

Der Start am Bauabschnitt 4 in der ersten Jahreshälfte 2018 bedeutet aber auch, dass der gegenwärtige Abschnitt 3 bis dahin weitgehend abgeschlossen sein muss. Ein wichtiger Bestandteil dieses Teilstücks ist die neue Radwegunterführung unter der Ettinger Straße, die bereits im Rohbau fertig ist. Bauleiterin Bettina Morgott konnte die Besucher beim gestrigen Rundgang in die Betonröhre hineinführen, die im Mittel etwa drei Meter und am nördlichen Ausgang (auf der Westseite der Ettinger Straße) sogar sechs Meter durchmisst.

Diese komfortable Breite ist auch nötig, weil hier die Radler künftig im Begegnungsverkehr unterwegs sein werden. Es wird für sie nur noch diese eine, teils unterirdisch geführte Verbindung geben. Im unmittelbaren südlichen Anschluss an die Unterführung verläuft der Radweg dann ausschließlich östlich der Ettinger Straße – zunächst in einem Betontrog. Wenn alles fertig ist, wird die bisherige Radunterführung in Höhe der Abzweigung zu Audis Technischer Entwicklung wegfallen.

Der Zeitplan, so heißt es beim Tiefbauamt, ist auf der Großbaustelle bislang gut eingehalten worden. Bleibt das so – und das wird nicht zuletzt vom Wetter abhängen –, soll der neue Radweg bereits kurz vor Weihnachten freigegeben werden. Kurzfristig werden jetzt erst nochmals die Autofahrer einige Sperrungen und Umleitungen erleben: Ab der nächsten Woche wird die Einmündung der August-Horch-Straße in die Ostumgehung neu gestaltet (es gibt eine Umleitung entlang des Parkhauses), und am Wochenende 2./3. September ist die Einmündung der Ettinger Straße wegen letzter Asphaltierungsarbeiten rund um die neun Verkehrsinseln nochmals komplett gesperrt.