Ingolstadt
Es geht voran

IN-City meldet "erfreuliche Entwicklung in der Innenstadt" 30 Prozent weniger Leerstände als 2014

11.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:04 Uhr
Noch sind die Bagger am Werk. Vom Holzmarkt aus soll der Primark in den früheren City-Arcaden beliefert werden. Von der Eröffnung verspricht sich IN-City eine Frequenzsteigerung für die Innenstadt. −Foto: Cornelia Hammer

Ingolstadt (DK) Im früheren Holdt-Haus eröffnet demnächst ein Italiener, die City-Arcaden werden zu einem Primark umgebaut. Und auch sonst ist in der Innenstadt einiges im Umbruch. Laut IN-City gibt es rund 30 Prozent weniger Leerstände als noch vor zwei Jahren.

Die Buden für den Christkindlmarkt werden gerade aufgebaut. Auch die Hütten, die demnächst die Eisarena auf dem Paradeplatz umgeben werden, stehen bereits. Der Innenstadtverein IN-City scheint ebenfalls schon in Weihnachtsstimmung und attestiert der Innenstadt in einer Presseerklärung eine "erfreuliche Entwicklung". Selbst einige Langzeitleerstände hätten wieder gefüllt werden können - beispielsweise das Holdt-Haus am Viktualienmarkt, wo nächsten Donnerstag die L'Osteria eröffnen wird.

Auch für die frühere Buchhandlung Schönhuber in der Theresienstraße sei eine "attraktive Nutzung" in Aussicht. Mehr wollte IN-City-Vorsitzender Thomas Deiser dazu am Freitag nicht verraten. Es sei noch nicht ganz "in trockenen Tüchern", sagte er auf Nachfrage. Nur soviel: Es sei ein Einzelhändler, aber "kein Textiler".

Die City-Arcaden werden derzeit bekanntlich zu einem Primark umgebaut. Von diesem wiederum verspricht man sich eine Frequenzsteigerung für die gesamte Innenstadt. Auch die Sauerstraße habe sich "nach langer Durststrecke gut entwickelt". In der leer stehenden Volks- und Raiffeisenbank in der Theresienstraße zog die "Gepäckausgabe" ein, auch das Fellermeyer-Haus in der Ludwigstraße sei zu neuem Leben erweckt worden. Einziger Wermutstropfen sei die "relativ hohe Fluktuation".

Oberbürgermeister Christian Lösel führt die positive Entwicklung auf viele Maßnahmen zurück, die in den vergangenen Jahren gestartet worden seien, um die Attraktivität der Innenstadt zu verbessern. "Am deutlichen Rückgang der Leerstände zeigt sich, dass diese Initiativen richtig waren und erfolgreich sind." Lösel nennt in diesem Zusammenhang die Ausweisung zweier neuer Sanierungsgebiete in der Altstadt, die ermöglichten, neue Fördermittel bereitzustellen, das Leerstandsmanagement, das Projekt Cityfreiraum und die Fortschreibung des Einzelhandels-Entwicklungskonzepts. Auch die Neugestaltung der Fußgängerzone werde ein starker Impuls zur Belebung der Innenstadt. "Wir sind auf dem richtigen Weg."

Vor drei Jahren gab es deutlich mehr Leerstände als jetzt. Wobei, was absolute Zahlen anbelangt, auch damals schon eine Differenz zwischen der Zählweise von den Innenstadtfreunden und von IN-City klaffte. 92 Leerstände hatten die Innenstadtfreunde damals bei einer Veranstaltung genannt. IN-City ging von höchstens 70 Leerständen aus, so Deiser. Denn jene leer stehenden Gebäude wie etwa der "Grüne Baum" oder das ehemalige Möbelhaus in der Sauerstraße, wo keine Aussicht auf eine neue Nutzung bestehe, zählt IN-City im Gegensatz zu den Innenstadtfreunden in ihrer Statistik erst gar nicht mit. Die Zahl der Leerstände, die ohne großen Umbau "jederzeit verwertbar" wären, schätzt Deiser aktuell auf etwa 25. "Leerstand ist Leerstand", sagt dagegen der als "Leerstandspapst" bekannte Arthur Korndörfer. Er gehört nicht mehr den Innenstadtfreunden an, ist in Sachen Leerstände aber noch aktiv. "Positive Entwicklung ja, Entwarnung nein", lautet sein Urteil.

Besonderen Stellenwert nimmt für Thomas Deiser die Gründerförderung ein. Von 15 Leerständen, die in den letzten drei Jahren durch das Projekt Cityfreiraum belegt wurden, seien 14 noch am Markt. "Die Summe aller Maßnahmen wirkt zwar nicht von heute auf morgen, aber sie wirkt." Dies sieht auch der Gewerbeimmobilienspezialist Comfort so. Der gleichnamige "Städtereport", laut Deiser eine "Pflichtlektüre für Entscheidungsträger in den Expansionsabteilungen der Handelsketten und Filialisten", sieht heuer erstmals einen "positiven Impuls für die Innenstadt von Ingolstadt."