Ingolstadt
Bowling steckt an

Seit 65 Jahren wird der Sport in Ingolstadt betrieben - 40 Jahre davon in der Cosmos Bowling Arena

20.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:37 Uhr

Auch heuer im Jubiläumsjahr sind die TV-Bowler immer noch aktiv und schätzen Geselligkeit und sportliche Herausforderungen gleichermaßen. - Foto: Hammer

Ingolstadt (DK) In der Cosmos Bowling Arena an der Richard-Wagner-Straße ging es an diesem Wochenende noch mehr rund als sonst: Inhaber Andy Ferber und seine Sportfreunde vom TV 1861 feierten 40 Jahre Bowling in Ingolstadt - mit Spiel und Unterhaltung für Groß und Klein.

Eigentlich sind ja schon 65 Jahre beisammen: Der Werkleiter der Auto Union und Sportkegler Franz Ferber machte sich im Jahr 1952 dafür stark, den US-Sport auch in Ingolstadt anzusiedeln: So entstanden damals im Feldschlössl an der Theodor-Heuss-Straße die ersten zwei Bowling-Bahnen weit und breit.

Nachdem sich Bowling in den folgenden Jahren auch in Ingolstadt immer größerer Beliebtheit erfreut hatte, reichten die Bahnen im Feldschlössl bald nicht mehr aus. Mit dem Umzug in die neue Bezirkssportanlage Nordwest bot sich dem TV 1861 die Chance, eine geeignete Sportstätte zu schaffen: Im März 1977 wurde die neue 14-Bahnen-Anlage eröffnet - eine echte Attraktion im damaligen Ingolstadt und Anziehungspunkt für Sport- und Hobbybowler gleichermaßen.

Eine gute Förderung durch den TV 1861 und enge Kontakte zu Bowlern der US-Army lieferten im Weiteren die Grundlage für den internationalen Erfolg der Ingolstädter. "In den 1960er-Jahren hatten wir sogar WM-Teilnehmer", erzählt Andy Ferber. Einer von ihnen, Gert Gröpler, ist mit 82 Jahren bis heute aktiv. Auf alten Zeitungsfotos sieht man ihn an der Seite erfolgreicher TV-Bowler wie Wolfgang Strupf, der es 1988 sogar bis zu Olympia nach Seoul schaffte. Das war der sportliche Höhepunkt des Vereins. Immer dabei auch Helmut Schlittenlohr, erfolgreicher Jugendleiter.

Nachdem der TV 1861 unter der Last hoher Schulden abspecken musste, ergriffen die Bowler die Initiative, und so kam es, dass Andy Ferber 1996 das Bowling-Center übernahm. Als Sohn von Franz Ferber war er quasi im Feldschlössl aufgewachsen und "von Kindesbeinen an mit dem Bowling-Virus infiziert", wie er sagt. Seit zwölf Jahren schon leitet er die Abteilung beim TV 1861 mit ihren rund 80 Mitgliedern. 60 davon betreiben den Sport aktiv.

Für Andy Ferber dreht sich alles um Bowling. Was den Reiz ausmacht, kann er schwer beschreiben: "Wer einmal die Kugel in der Hand hatte, der kommt nicht mehr davon los. Das ist der Spirit. Und natürlich dieses herrliche Geräusch, wenn die Kegel fallen. Ein echter Bowler hört es, wenn alle Pins fallen. Der Strike hat einen eigenen Sound."

Aber an erster Stelle stehen für alle im Verein - ob Panther oder Striker's - Kameradschaft und Geselligkeit. "Im Team spielt es sich am schönsten", meint Michael Klapper. Marius Treffer studiert Jura und bereitet sich gerade aufs Examen vor: "Beim Bowling kann ich wahnsinnig gut abschalten, wenn mir mal wieder der Kopf raucht." Frank Kirschenbauer bowlt schon seit mehr als 30 Jahren und kann nicht verstehen, dass die Sportart oftmals unterschätzt, wenn nicht gar belächelt werde: "Das ist ein sehr komplizierter Bewegungsablauf." Dennoch sei Bowling ein idealer Sport - auch für Kinder und Senioren, ja sogar für Rollstuhlfahrer.

Laut Ferber werden in der Cosmos Bowling Arena pro Monat rund 50 Kindergeburtstage gefeiert, Firmen-Events sind ebenso beliebt wie das Disco-Bowling mit bunten Pins. Immer montags gibt es Flatrate-Bowlen zum Sonderpreis, und mittwochs von 16 bis 18 Uhr findet ein kostenloses Jugendtraining statt. Den ganzen August lang ist wegen des Jubiläums nachmittags freies Bowling geboten. Und wer weiß? Vielleicht werden ja wieder ein paar Leute infiziert mit dem Bowling-Virus.