Hettenshausen
"Wir ermitteln in alle Richtungen"

Ursache für Großbrand in Hettenshausen unklar – Schaden auf 250 000 Euro geschätzt

11.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:42 Uhr

Hettenshausen (DK) In alle Richtungen zielen die Ermittlungen der Brandfahnder der Kriminalpolizei, die den erneuten Großbrand auf einem landwirtschaftlichen Anwesen in der Hettenshausener Dorfmitte vom Freitagabend aufarbeiten. „Die Erkenntnislage ist noch gering“, räumte Peter Grieser, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord, am Sonntag auf Nachfrage unserer Zeitung ein. „Es liegen zwar keine Anzeichen auf eine Brandstiftung vor – aber es gibt auch keine Hinweise, die den Verdacht entkräften würden.“

Am Freitagabend waren das Strohlager und eine Maschinenhalle in Brand geraten. Eine Anwohnerin hatte das Feuer frühzeitig bemerkt und der Rettungsleitstelle gemeldet. 120 Feuerwehrkräfte waren die ganze Nacht auf Samstag damit beschäftigt, die Flammen zu löschen und die Glutnester unter Kontrolle zu halten.

Wie die Polizei am Wochenende mitteilte, mussten rund 75 Tonnen Heu von den Einsatzkräften aus der Lagerhalle geschafft und auf den angrenzenden Feldern abgelöscht werden. In der betroffenen Maschinenhalle befanden sich mehrere Maschinen, unter anderem ein Traktor, die ein Raub der Flammen wurden. Den Schaden beziffern die Brandfahnder in einer ersten, noch vorsichtigen Schätzung auf 250 000 Euro. „Es werden in den nächsten Tagen aber noch Gespräche mit den Gutachtern und dem Besitzer des Anwesens folgen“, relativierte Grieser diese Zahl. „Da kann sich an der Schadenshöhe durchaus noch etwas ändern.“

Die Ermittlungen der Polizisten begannen noch in der Unglücksnacht. Allerdings konnten sie die beiden Hallen auch am gestrigen Sonntag immer noch nicht gefahrlos betreten. „Zur Einsturzgefahr kommen freigesetzte Gase hinzu, die uns die Arbeit erschweren“, erläutert Grieser. Die Tatsache, dass es auf demselben Anwesen vor knapp sechs Wochen schon einmal in erheblichem Maß gebrannt hat, lässt die Beamten aufhorchen. „Das macht die Sachlage besonders. Wir ermitteln in alle Richtungen und schließen nichts aus. Auch keine vorsätzliche oder fahrlässige Brandstiftung“, berichtet der Präsidiumssprecher weiter.

Wobei Grieser noch einmal ausdrücklich betont, dass aktuell keinerlei Hinweise in irgendeine Richtung vorliegen würden.