Großmehring
Rohre werden gratis verlegt

Telekom erhält Zuschlag für Breitbandausbau im Großmehringer Neubaugebiet "Fluderbuckel West" Gemeinde stimmt für Gemeinschaftstarif

22.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:26 Uhr

Nach anfänglichen Verzögerungen wieder im Zeitplan: Die Bauarbeiten im Großmehringer Nahversorgungszentrum "Fluderbuckel" gehen zügig voran. - Foto: Gerstmayer

Großmehring (DK) Das Neubaugebiet "Fluderbuckel West" in Großmehring wird mit moderner Breitbandinfrastruktur erschlossen. Dafür hat sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung entschieden. Bürgermeister Ludwig Diepold stellte dem Gremium zwei Alternativen vor: ein Angebot der Telekom sowie eines des regionalen Versorgers Com-IN.

Laut Bürgermeister Diepold (UW) müsste beim Angebot des Ingolstädter Unternehmens die Gemeinde Leerrohre verlegen. Dadurch entstünden Kosten von rund 117 000 Euro. Diese würde sich Com-IN gegen eine "geringe Gebühr" anmieten und darin die eigenen Glasfaserkabel verlegen. "Schade" fand Bürgermeister Diepold diese relativ hohen Kosten für die Gemeinde. "Wenn die Telekom das gratis verlegt, dann sollten wir dieses Angebot annehmen", fügte CSU-Fraktionssprecher Thomas Heindl hinzu. Dem stimmte Zweiter Bürgermeister Helmut Sielaff (SPD) zu und ergänzte: "Jeder Eigentümer kann dann den Anbieter frei wählen." Die Telekom verlege die Leitungen mit Glasfasertechnik rund einen Meter in die Grundstücke. Für die letzten Meter ins Haus hinein sei der Besitzer verantwortlich. Der Gemeinderat entschied sich demzufolge einstimmig für die Telekom-Lösung.

Das Gremium musste einmal mehr über den Bebauungsplan "Am Steinbergweg" in Demling beraten, nachdem Stellungnahmen der Behörden eingegangen waren. Das Landratsamt Eichstätt mache zur Auflage, dass die 7,8 Meter breite Ausgleichsfläche einmal pro Jahr nach dem 1. September gemäht werden muss, informierte Diepold. Der Streifen dürfe nicht gedüngt werden. Für das Baugebiet könnten ab sofort Bewerbungen für weitere sechs Bauplätze abgegeben werden. Die Vergabe finde nach einem Einheimischenmodell statt. Die Kriterien hierfür müssten nach dem EU-Recht erstellt werden, erklärte der Bürgermeister.

Diepold gab die Details zum regionalen Gemeinschaftstarif der Region 10 bekannt. Er erläuterte, wie entstehende Verluste auf die einzelnen Gemeinden im Landkreis Eichstätt aufgeteilt werden könnten. Der Gemeinderat entschloss sich, dass sich Großmehring daran beteiligt.

Des Weiteren galt es, die Kommandanten der Feuerwehr zu bestätigen. Florian Schneider führt die Feuerwehr Großmehring. Seine Stellvertreter sind Thomas Rossmann und Tobias Krestel. Laut Gesetz darf eine Gemeinde nur einen Kommandanten sowie einen Stellvertreter bezahlen. "Als Gemeinde mit 7000 Einwohnern ist ein zweiter Stellvertreter gerechtfertigt", sagte Diepold. Dies sei mit der Feuerwehr im Landkreis abgestimmt. Er plädierte dafür, schon jetzt beide Stellvertreter gleichzubehandeln, obwohl das Gesetz erst im Juni geändert werde. Der Gemeinderat folgte dem Vorschlag des Bürgermeisters.

Heftig diskutiert wurde, wie mit der Kapelle zu verfahren sei. Diepold schlug vor, das Gotteshäuschen bis in eine Höhe von 1,50 bis zwei Metern neu zu verputzen: "Das sieht man, weil die Handwerker die Körnung des Verputzes von früher nicht hinbekommen." Dagegen regte sich jedoch Widerstand aus dem Gemeinderat. Zweiter Bürgermeister Sielaff riet, einen Fachmann zu holen. "Es gibt Denkmalschützer im Landratsamt. Die sollten wir erst um Rat fragen", meinte Gemeinderätin Marianne Stadler (CSU). Dem schloss sich der Gemeinderat an, auch wenn die Kapelle so nicht bis zum 1. Mai fertig wird.

Monika Schneider (UW) wollte wissen, was mit dem alten Rathaus passiert, wenn das neue fertig ist. Sie schlug vor, einen Ideenwettbewerb zu veranstalten. Details sollten im nächsten Gemeindeblatt veröffentlicht werden. "Auf Facebook werden wir nicht gehen", verkündete Bürgermeister Diepold. Der Gemeinderat segnete diese Vorgehensweise ab.