Gerolfing
Kein Tempo 30 in der Bussardstraße

Anwohner scheitern im BZA mit ihrem Wunsch nach Geschwindigkeitsbegrenzung Linden stören

28.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:15 Uhr

Sechs Jahrzehnte alte Linden stehen in der Dürrenseestraße (linke Seite). Der Saft der Bäume ist einigen Anwohnern zu viel. Eine Frau sagte dem DK, sie würde lieber auf der Straße gehen, weil die Gehsteige zu sehr verklebt sind. - Foto: Bandl

Gerolfing (DK) Auch bei der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses (BZA) West am Dienstagabend standen Verkehrsthemen im Mittelpunkt. So wollten die Anwohner der Bussardstraße eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30. Doch daraus wird vorerst nichts.

Gerne hätte der Bezirksausschuss West den Gerolfingern das Maibaumfundament auf dem Dorfplatz bezahlt. Nun aber hat das Hauptamt dem Vorhaben einen Riegel vorgeschoben. Demnach sei die Erstellung eines solchen Fundaments keine kommunale Aufgabe, die zu 100 Prozent finanzierbar ist. Lediglich ein Anteil von 5000 Euro könne übernommen werden, hieß es seitens der Verwaltung. Darüber informierte Hans-Jürgen Binner, Vorsitzender des BZA, auf der Sitzung des Gremiums im Sportheim Gerolfing. Die Kinder an der Grundschule in dem Ingolstädter Ortsteil dürfte es freuen. Der BZA beschloss einstimmig, das vorgesehene Budget in Höhe von 20 000 Euro für ein neues großes Spielgerät herzunehmen.

Den weitaus größten Teils des Abends nahmen jedoch die Diskussionen um diverse Verkehrssituationen ein. Dabei ging es in erster Linie um den Wunsch nach einer Tempo-30-Zone in der Bussardstraße. Dem könne laut Stellungnahme des Stadtplanungsamtes jedoch nicht entsprochen werden, teilte Binner mit. Geschwindigkeitsmessungen an verschiedenen Tagen hätten ergeben, dass nur ein sehr geringer Prozentsatz der täglich über 1000 passierenden Fahrzeuge sich nicht an die vorgeschriebene Geschwindigkeit von 50 Kilometer pro Stunde hielte. Über 70 Prozent würden sich genau daran halten. Auch hätte eine Radarmessung der Polizei keine Überschreitungen ergeben, so Binner. Für einige anwesende Anwohner war dies nicht nachvollziehbar. Sie waren der Meinung, dass das Ergebnis darauf beruhe, dass es sich um eine mobile Messanlage gehandelt habe, die Autofahrer mit einem Smiley darauf aufmerksam macht, ob sie eine Tempoüberschreitung begehen oder nicht. Das würde viele zum rechtzeitigen Abbremsen verleiten, fanden sie.

Alternativ wurde der Vorschlag gemacht, eine Querungshilfe auf der Bussardstraße einzurichten. Der Antrag wurde zurückgestellt, bis zu diesem Vorschlag eine Stellungnahme von der Verwaltung vorliegt. Ein Fußgängerüberweg im Bereich der Barthlgasserstraße ist laut des Amts für Verkehrsmanagement derzeit nicht zu befürworten, da im Gegenzug die bestehende Tempo-30-Zone aufgehoben werden müsste. Ebenso für derzeit nicht möglich erachtet man die Einrichtung eines Fußgängerüberwegs an der Dreiländerstraße/Laubenstraße in Irgertsheim.

Für ausreichend Gesprächsstoff sorgten auch die Linden in der Dürrenseestraße und Wolfsgartenstraße in Gerolfing. Die Bäume sind einigen Anwohnern schon länger ein Dorn im Auge, da sie klebrigen Saft absondern und so aus Sicht der betroffenen Bürger sowohl die Gehsteige, als auch die geparkten Autos und teilweise die Hauswände zu sehr verschmutzen. Auch würden die Wurzeln der Bäume sowohl in Gärten vordringen als auch die Gehwege beschädigen. Die Stadt möchte die Linden aber erhalten, wurde auf der Sitzung bekannt. Das Gartenamt teilte mit, dass es die Bäume nicht durch andere ersetzen möchte. Es bot aber einen Rückschnitt an, was jedoch nur kurzfristig Abhilfe schaffen würde. Nach eingehender Diskussion beschloss der BZA einstimmig, sich für eine Entfernung der Bäume einzusetzen. Sie sollen durch eine andere Baumart ersetzt werden.