Friedrichshofen
Friedrichshofen lernt von Friedrichshafen

Bezirksausschuss lässt 30er Zone auf B 16 prüfen

03.03.2014 | Stand 02.12.2020, 23:00 Uhr

Friedrichshofen (DK) Harmonisch ging es in der letzten Bezirksausschusssitzung dieser Wahlperiode für den Stadtbezirk Friedrichshofen-Hollerstauden zu. Alle Entscheidungen fielen einstimmig. Unter anderem die, eine 30er-Zone für die Bundesstraße 16 prüfen zu lassen.

Der Vorschlag dazu, wie könnte es auch anders sein, stammt natürlich von der FBI, der Friedrichshofener Bürgerinitiative. Die erfahrenen Streiter gegen den Verkehrslärm haben sich gedacht: Was in Friedrichshafen geht, sollte auch in ihrem Friedrichshofen möglich sein. Denn seit einigen Monaten gilt am Bodensee für die 800 Meter lange Ortsdurchfahrt der Winzergemeinde Hagnau (nicht Hagau!) das Tempolimit von 30 ganztags; für zwei weitere Abschnitte der dortigen B 31 auch nachts. „Die Verwaltung soll sich das mal ansehen“, sagt der Bezirksausschussvorsitzende Rainer Mühlberger mit Blick auf die Friedrichshofener Straße.
 
Während hier also mal wieder das Fünkchen Hoffnung der lärmgeplagten Bürger glimmt, dürfte es an anderer Stelle in Friedrichshofen endgültig erloschen sein. Die Verlängerung der 30er-Zone in der Krumenauerstraße bis hin zum Kreisel an der Gerolfinger Straße war zwar „einmal mehr“ (Mühlberger) vom BZA auf Bürgerwunsch an die Stadtverwaltung weitergereicht worden. Die Ablehnung kam prompt: „Es geht aus rechtlichen Gründen nicht“, weiß Mühlberger längst. Die Krumenauer Straße ist dort nur auf einer Seite bebaut, während im Westen nur der Samhof steht.

Der Verkehr stand noch bei zwei anderen BZA-Themen im Mittelpunkt. Die Verwaltung soll sich auch noch einmal mit der zentralen Friedrichshofener Kreuzung beim Gasthaus Lamm beschäftigen. Der BZA gab auf Bürgerwunsch den Antrag weiter, die Ampeln an der Bundesstraße nachts abzuschalten und damit die wartenden Autos an der Schultheißstraße loszuwerden. Auch das war bereits mehrfach diskutiert worden. Bisher hatte sich besonders die Polizei dagegen gesperrt, die mehr Unfälle befürchtet.

Um die Beleuchtung geht es auch am Zebrastreifen bei der Schule. Ein blinkendes Warnlicht dort störe nachts Anwohner, berichtet der BZA-Chef. Es soll nur mehr bis 19 Uhr laufen. „Die Beleuchtung des Zebrastreifens bleibt aber die ganze Nacht!“, stellt Mühlberger klar.

Blieben noch zwei große Projekte, die vom Bezirksausschuss behandelt wurden. Ein Ärgernis für viele ist die (zu) kleine Aussegnungshalle am Friedhof. „Da müssen immer wieder Leute im Regen stehen“, erklärt Mühlberger die Sorgen. Deshalb gibt es lose Pläne für einen Umbau. Man könnte das Gebäude um 180 Grad drehen und etwas vergrößern. Der BZA befürwortet den Anstoß, mit dem sich die Verwaltung nun auseinandersetzen soll.

Letztlich ging es dann natürlich noch um das neue und wegen seiner Anbindung umstrittene Baugebiet Friedrichshofen West. Ende März/Anfang April sollen nun die Erschließungsarbeiten starten, verkündete Mühlberger, nachdem der Stadtrat kürzlich grünes Licht für den ersten Ausbauschritt gegeben hatte. Erster Schritt ist der Kanal, der von der Vorwaltnerstraße aus am Friedhof entlang nach Westen in sechs Metern Tiefe verlegt wird. „Das wird dann mit einem Bauzaun zur Jurastraße hin abgeschlossen“, so Mühlberger. Damit soll dem Schleichverkehr diese Route in die Stadt vermiest werden. Die vielfach diskutierten (und noch öfter angezweifelten) Pläne sehen vor, dass das nun wachsende Viertel über zwei Baustraßen ausschließlich von der Ochsenmühlstraße aus erschlossen wird.

Das alles wollen sich die Friedrichshofener noch einmal an Ort und Stelle erklären lassen, sobald die Bagger anrollen. Der BZA lud einen Experten von der Verwaltung zur Baustellenschau ein. Das dürfte dann der letzte Termin des Gremiums sein, das sich wie alle anderen Bezirksausschüsse durch die Ergebnisse der Wahl neu aufstellt.