Etting
Von Schleichern und Schwellen

In Etting kämpft der Bezirksausschuss weiter für mehr Verkehrssicherheit vorm TSV-Sportheim

01.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:33 Uhr

Die Fahrbahnschwellen beim Ettinger Sportheim sind bislang recht wirkungslos. - Foto: Heimerl

Etting (DK) Wenn der Schleichverkehr auch noch vorbeirast - dann stimmt ja wohl gar nichts mehr. Am Ettinger Sportheim ist das so oder so ähnlich an jedem Werktag morgens im Pendlerverkehr Richtung Audi zu beobachten: Weil sich zu den Stoßzeiten auf der Kipfenberger Straße durch den Ort alles staut, suchen eiligere Naturen seit Jahr und Tag Abkürzungen durch Nebenstraßen.

Sehr beliebt ist der "Bypass" über die Zehentstraße und den Riedmühlweg am Sportheim des TSV vorbei und über dessen Parkplatz zurück auf die Hauptstraße. "Auf die Tube gedrückt" wird dabei nach Beobachtung von Anliegern auch immer wieder. Sogar Unfälle mit Ausflügen in die Botanik soll es dabei schon gegeben haben.

Im Ettinger Bezirksausschuss ist das Thema schon häufiger aufgetaucht. Abgestellt wurde das Problem aber nie. Auch der Einbau von zwei Fahrbahnschwellen am Retzbachweg unmittelbar beim Sportheim - auch generell zur Tempominderung vor der nachmittags und an den Wochenenden viel frequentierten Sportanlage mit Fußballplatz gedacht - hat offenbar nichts gebracht. Die Schwellen sind so flach und deshalb harmlos, dass Autofahrer, die eilig unterwegs sind, kaum ausgebremst werden.

Am Donnerstagnachmittag hatte sich der Bezirksausschuss zu einem Ortstermin an den Schwellen eingefunden. BZA-Vorsitzender Jürgen Hammer (CSU) und seine Mitstreiter wollten noch einen Anlauf wagen, die Dinge zum Besseren zu wenden. Nach längerer Diskussion mit Josef Weiß vom Tiefbauamt und Johannes Wegmann vom Amt für Verkehrsmanagement scheint ein Kompromiss greifbar, der ein wenig Abhilfe verspricht - was es wirklich bringen wird, kann ohnehin später nur die Praxis erweisen.

Hauptkritikpunkt vieler Bürger und auch der Ortsteilpolitiker war bisher der niedrige Störfaktor der beiden Fahrbahnschwellen. Tiefbauexperte Weiß, als stellvertretender Amtsleiter bestens mit Vorschriften vertraut, konnte den BZA-Mitgliedern nur versichern, dass diese Buckel im Asphalt sozusagen nach allen Regeln der Kunst, jedenfalls in Übereinstimmung mit den bundesweit einheitlichen Vorgaben und Maßen, angelegt worden sind. Dass die Schwellen mitunter sogar von Autofahrern umfahren werden, weil sie einfach auf den Grünstreifen zum Fußballplatz hin ausweichen, musste Weiß zunächst mal zur Kenntnis nehmen. Zusätzliche seitliche Hindernisse, so hieß es, kämen aber schon allein aus Rücksicht auf die Radfahrer nicht in Betracht.

Die nunmehr favorisierte Lösung sieht vor, dass das Tiefbauamt bis zur nächsten Bezirksausschusssitzung Ende September Pläne ausarbeitet, wonach zwischen den beiden bestehenden noch zwei weitere Schwellen eingebaut werden sollen - und zwar solche aus Kunststoff, wie sie aus einigen Spielstraßen (meistens schwarz-gelb markiert) bekannt sind. Zwei solcher Hindernisse direkt hintereinander, so die Hoffnung, sollten endlich Wirkung zeigen. Zudem sollen am Grünstreifen zwei Warnbaken angebracht werden, die die Fahrbahn allein schon optisch einengen.

Gleich den ganzen Riedmühlweg zur Anliegerstraße zu erklären, wie vormals auch gewünscht, würde laut Johannes Wegmann nicht viel bringen: Das Sperrzeichen für Fahrzeuge aller Art, so der Chef des städtischen Verkehrsmanagements, bringe erfahrungsgemäß wenig bis gar nichts, sobald es durch die Freigabe für Anlieger ergänzt werde. Dann nämlich, so hat sich andernorts längst gezeigt, legt sich jeder ertappte Schleichwegfahrer kurzerhand ein Anliegen zu. Und wenn er nur einen leeren Zettel in den Briefkasten des Sportheims einschmeißt . . .