Donato
Verfassungsreform: Wie stimmen italienische Bürger ab?

Am Sonntag stimmt Italien über eine tiefgreifende Verfassungsänderung ab

02.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:58 Uhr

Donato Monti (53), Frachtführer, Pfaffenhofen: Ich erwarte mir nichts von einem schlankeren Senat und habe deshalb auch mit Nein gestimmt. Ich möchte keine Veränderung der bestehenden Verfassung, weil ich glaube, dass das nichts Positives bringt.

Die Regierung unter Renzi macht trotzdem, was sie will. Deshalb wünsche ich mir, dass alles so bleibt, wie es ist.

Barbara Cerulli (45), Kinderpflegerin in Ausbildung, Ingolstadt: Ich habe mit Nein gewählt, auch wenn ich davon überzeugt bin, dass es Zeit wäre, in Italien etwas zu ändern. Doch was soll getan werden? Ich vermute, dass das Land so und so nicht mehr zu retten ist. Mittlerweile interessiert mich das auch nicht mehr sonderlich. Vielleicht könnte eine Revolution etwas bewegen (lacht).

Domenico Cappai (62), Verkäufer im Carrara-Stand auf dem Christkindlmarkt, Carrara:

Ich habe Ja gewählt, weil es Zeit für eine Veränderung ist. In Italien herrscht Konfusion, egal ob Berlusconi oder Monti regierten. Der Wirtschaft geht es schlecht. Die Italiener erhalten keine Hilfe bei Arbeitslosigkeit, Medikamente müssen wir selbst bezahlen. Für einen Rentner mit 700 Euro zu viel.

Angelina Monti (50), Ingolstadt, Standbetreiberin am Viktualienmarkt: Ich habe mit Nein gestimmt, weil ich seit 30 Jahren in Deutschland lebe und meine Zukunft nicht mehr in Italien sehe. Ich finde, Renzi hätte nicht so viel Geld in die Briefwahl verschwenden, sondern es Familien in Italien zukommen lassen sollen, auch wenn die Summe vielleicht für manche nicht so groß erscheint.

Valeria Marra, Ingolstadt, Lehrerin: Nicht die Verfassung des Landes muss geändert werden, sondern die Einstellungder Politiker muss sich verändern. Die ganze Kampagne der Briefwahl war nur darauf ausgelegt, dass die Leute mit Ja stimmen. Das hat viel Geld gekostet. Auf der anderen Seite werden italienische Konsulate wie das im Saarland einfach geschlossen. ‹ŒUmfrage: Brandl