Vohburg
Waffenfund in Vohburg

Bei einer Hausdurchsuchung stößt die Polizei im Keller zufällig auf Gewehre, eine Pistole und Munition

08.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:32 Uhr
Mehrere Langwaffen , eine Pistole und Munition hat die Polizei bei einer Hausdurchsuchung in Vohburg gefunden. Die Stücke lagerten offen in einem unversperrten Kellerraum. −Foto: Polizei Geisenfeld

Vohburg (DK) Bei einer Wohnungsdurchsuchung in Vohburg hat die Polizei am vergangenen Donnerstag mehrere Schusswaffen sichergestellt. Die Behörden sprechen von einem Zufallsfund, da der 44-Jährige eigentlich wegen mehrerer Schmuckdiebstähle in München beschuldigt ist.

Nachdem der spektakuläre Einsatz des Sondereinsatzkommandos aus München wegen eines mutmaßlichen Reichsbürgers in Vohburg gerade mal eine Woche zurückliegt, hat die Polizei bei einer Wohnungsdurchsuchung abermals Waffen gefunden, die der Besitzer offenbar illegal hielt. Damit hätte die Polizei nicht gerechnet, denn der 44-jährige Mann war wegen mehrerer Diebstähle in München beschuldigt worden. „Er ist bisher nicht durch Gewaltkriminalität aufgefallen“, berichtete Josef Ledl, Polizeihauptkommissar bei der Inspektion Geisenfeld. Die Beamten aus dem Landkreis Pfaffenhofen haben bei diesem Fall die Kollegen der Kriminalpolizei München beim Vollzug eines richterlichen Durchsuchungsbeschlusses unterstützt. Erfolgreich, wie den Angaben der Polizei zu entnehmen ist. Mit acht Polizisten wurde die Wohnung des 44-Jährigen durchsucht und dabei sämtliche, als entwendet angezeigten, Gegenstände gefunden. Der 44-Jährige hatte insbesondere Schmuckstücke im Rahmen seiner Handwerkertätigkeit aus mehreren Wohnungen mitgehen lassen, teilte die Polizei mit. Doch dem nicht genug, bei der Aktion kam noch mehr zum Vorschein. In einem unversperrten Kellerraum lagerten mehrere Waffen, die Polizei spricht von einem sogenannten Zufallsfund. Dazu zählen mehrere Schusswaffen, darunter auch drei erlaubnispflichtige Langwaffen sowie eine scharfe Pistole und etwa 100 Stück Munition verschiedenen Kalibers. Daneben fand die Polizei noch 14 freie Kurzwaffen. Das sind Schreckschusspistolen oder Gasrevolver. Der Besitz dieser Waffen ist laut Polizeihauptkommissar Ledl legal, lediglich das Führen ist nicht erlaubt. Und da die Waffen im Keller lagerten, ist das aus rechtlicher Sicht nicht zu beanstanden. Für das Führen im öffentlichen Raum sei ein Kleiner Waffenschein erforderlich, erläuterte Ledl.

Für die anderen Waffen ist allerdings eine Waffenbesitzkarte erforderlich sowie ein Munitionserwerbsschein – weder das eine noch das andere konnte der Mann vorweisen. Demnach besitzt er die Waffen illegal, heißt es. Wie Ledl berichtete, handelt es sich bei einigen der Langwaffen um ältere Modelle. Es könnte sein, dass es sich dabei um Erbstücke handle. Das muss aber erst noch geprüft werden.

Fakt ist jedenfalls, dass sich der 44-jährige Mann neben dem bereits laufenden Verfahren bezüglich des Diebstahls nun noch wegen mehrerer Vergehen nach dem Waffengesetz verantworten muss.