Hilpoltstein (HK) Noch herrscht aufgeregtes Stimmengewirr in der Aula der Realschule Hilpoltstein, wo sich nicht weniger als 154 erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen mit ihren Angehörigen versammelt haben. Die jungen Damen im Abendkleid, die jungen Herren im dunklen Anzug warten auf ihr Abschlusszeugnis.
Mit dem etwas besinnlichen Titel "One moment in time" beginnt das Schulorchester, das Manuel Weixelbaum leitet. Dann tritt Realschulrektor Walter Stromsky ans Rednerpult und lässt in einer humorvollen Rede die vergangenen sechs Schuljahre Revue passieren. "Oh, Gooott!", hört man aus den Reihen der Absolventen, als Klassenbilder aus dem Jahre 2002 projiziert werden. Wie hat man sich seither verändert!
"Ihr habt euch so gut verhalten, dass ihr für die folgenden Jahrgänge ein Vorbild seid!", lobt Stromsky die Entlassschüler. "Wie geht es nun weiter", fragt er. Mehr als 70 Prozent besuchen weiterführende Schulen. Viele erlernen kaufmännische Berufe oder beginnen eine Lehre in Handwerk und Industrie. Einige ergreifen Berufe im medizinisch-sozialen Bereich und im öffentlichen Dienst. Ohne Ausbildungsplatz sind noch sechs Schüler, zwei haben den Abschluss nicht geschafft. Trotzdem wünscht Stromsky allen gleichermaßen Glück für die Zukunft.
Vor allem die sozialen Aktivitäten der Absolventen werden diesmal gewürdigt. Für ihre Tätigkeit als Tutoren (Betreuung der Fünftklässler), Streitschlichter, Chefredakteure oder Jahrgangsstufensprecher werden ausgezeichnet: Lisa Kraft, Tamara Mauderer, Verena Caspritz, Sabrina Bauer, Daniela Dürschner, Katharina Lippert, Ulrike Regensburger, Annemarie Renner, Alexandra Schmidt, Verena Triepel, Janika Winter, Viola Bernlocher, Elisa Harms, Stefanie Post, Tobias Kornberger, Sven Rother, Sabrina Baade, Katharina Dienstbier, Stefanie Krapfenbauer, Ina Schuhmann, Lena Töplik und Lisa Schielein. Für seine musikalischen Aktivitäten erhält Andreas Köstler ein besonderes Lob. Besonders gewürdigt werden auch die Noten. 23 Absolventen haben die Prüfung mit einer Eins vor dem Komma bestanden. Besonders gut abgeschnitten haben Maximilian Schön (Notendurchschnitt 1,27), Claudia Guttenberger und Elke Wurm (jeweils 1,33). Sie erhalten Preise, die vom Freundeskreis der Realschule gespendet wurden.
Georg Peter von der Raiffeisenbank erinnert daran, dass eine Investition in Wissen immer noch die besten Zinsen bringe. Auch er überreicht zusammen mit Petra Altmann kleine Geschenke an die Besten. Und schließlich erhalten Melissa Bröhl, Melanie Schösser und Sabrina Orendi eine Auszeichnung für ihre besonderen Leistungen im Fach Französisch aus der Hand von Natalie Volk. Sie gibt den guten Rat mit auf den Weg: "Das Leben ist kurz, man sollte es mit einem Lächeln durchgehen!"
Monika Stanzel vom Elternbeirat schließt in ihren Dank Eltern und Lehrkräfte mit ein. "Wir werden einmal gefragt werden, ob durch uns mehr Liebe in die Welt gekommen ist", stellt sie fest. "Against all odds" intoniert anschließend die Sängerin Andrea Häupler mit überzeugender Stimme, von Josef Sußbauer am Klavier begleitet.
In einer anspruchsvollen und zugleich humorvollen Rede nimmt die Schülersprecherin Lisa Kraft Bezug auf die kleine Raupe Nimmersatt, die sich von einem unscheinbaren Etwas zu einem wunderschönen Schmetterling entwickelt hat, "fast wie bei uns in den vergangenen sechs Jahren".
Mit einem lachenden und mit einem weinenden Auge habe man sich diesen Tag herbeigesehnt. "Wie werde ich mich auf mein neues Ziel einstellen können", lautet die bange Frage. Es gelte, den Satz "Das kann ich nicht" umzuändern in "Das kann ich noch nicht". Den Lehrkräften, die ihnen immer ein guter Ansprechpartner gewesen seien, spricht sie im Namen aller einen großen Dank aus:"Wir können Sie alle gut leiden. Wenn etwas nicht in Ordnung war, dann lag es bei uns an der Pubertät!" Zwei der Absolventen, Andreas Köstler und Sebastian Lehmeier, geben beeindruckende Kostproben ihrer Zauberkunststücke, die sie mit einem Konfettiregen beenden.
