Roth
Unermüdlich weiterspielen

Die Austria 3-Band entzückt in der Kulturfabrik ihr nicht mehr ganz so junges Publikum

22.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:55 Uhr
Wir4 nennt sich die Formation, die die Erinnerung an die legendären Austria3 am Leben erhalten: Gary Lux (Piano, Gesang), Uli Bäer (Gitarre, Gesang), Harald Stampfer (Schlagzeug) und Harald Fendrich (Bass, Gesang). −Foto: Tschapka

Roth (HK) Ein Konzert mit den größten Hits von Wolfgang Ambros, Georg Danzer und Reinhard Fendrich - ohne Beteiligung der drei Sänger? Kann das funktionieren? Ja, es kann, und es muss sogar, denn Georg Danzer ist schließlich schon seit elf Jahren tot.

Die Kulturfabrik war jedenfalls recht gut besucht beim Konzert der Original Austria 3 Band, der 1997 ins Leben gerufene Supergroup aus Wien, die für die musikalische Begleitung eben jener drei legendären Austropop-Sänger sorgten. Deren größte Zeit ist nun schon lange vorbei, aber trotzdem kennt jeder ihre größten Hits - von "Skifoan" von Ambros, "Macho Macho" von Fendrich oder "Ruf mi ned an" von Danzer.

Mit allen diesen Melodien gab es ein Wiedersehen, präsentiert von Uli Bäer (Gitarre, Gesang), Gary Lux (Piano, Gesang), Harald Stampfer (Schlagzeug) und Harald Fendrich (Bass, Gesang), dem Bruder von Reinhard. Zum Beginn des Konzerts gab es außerdem eine Videobotschaft des sichtbar alt gewordenen Wolfgang Ambros, der darin seine Freude zum Ausdruck brachte, dass die "Wir4", wie sich die Formation auch nennt, unermüdlich die unsterblichen Lieder des Austropops weiterspielt, und so auch einem jüngeren Publikum näher bringt.

Bei dieser Formulierung gab es Gelächter im Saal, denn so jung waren die Gäste des Abends dann doch wieder nicht. Eher Menschen, die sich wieder jung fühlen, wenn sie Lieder wie "Zwickt's me" (Ambros), "Manchmal denk i no an di" (Fendrich) oder "Die Moritat vom Frauenmörder Wurm" (Danzer) hören. Auf der großen Leinwand hinter den Musikern wurden dazu Fotos der Sänger gezeigt, aufgenommen auf oder hinter einer der vielen Bühnen auf denen sie im Lauf ihrer langen Karriere standen.

Apropos Backstage: Auch da erfuhr man von den Musikern so manches pikantes Detail. So hat Wolfgang Ambros immer kurz vor Konzertbeginn alle Beteiligten mit dem lauten Ruf "TraTru!" zusammengetrommelt. Diese Abkürzung stand für "Traditions-Trunk", und bestand aus einem doppelten Tequila. "Mit allen Nebengeräuschen, also Salz, Zitrone, Orange oder Kaffeepulver", erinnert sich Uli Bäer. "Und dieser hat sich manchmal mit dem Restalkohol von letzten Abend überhaupt nicht gut vertragen." Die wilden Zeiten sind wohl vorbei - auf der Kufabühne wurde von den ebenfalls deutlich in die Jahre gekommenen Musikern überwiegend Wasser konsumiert.