Triesdorf
Stabwechsel und neuer Mut

Lothar Ehehalt löst Karl Kreß als Vorsitzenden des Rinderzuchtverbandes ab Vortrag einer Mentalbäuerin

18.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:47 Uhr

Vom Landesverband der Rinderzüchter waren der Vorsitzende Georg Hollfelder (rechts) und Geschäftsführer Georg Röhrmoser (links) angereist, um den ausgeschiedenen RZV-Chef Karl Kreß mit dem Prof.-Dr.-Dürrwaechter-Gedächtnispreis auszuzeichnen. - Foto: Leykamm

Triesdorf (lkm) Fast zwei Dutzend Jahre trug Karl Kreß Verantwortung beim Rinderzuchtverband Franken (RZV) beziehungsweise bei seiner Vorgängerorganisation. Nun wurde er hierfür bei der Jahresversammlung in Triesdorf mit Ehrungen überhäuft.

Sein Nachfolger ist seit Jahresbeginn sein bisheriger Stellvertreter Lothar Ehehalt.

Der wiederum war voll des Lobes für seinen Vorgänger, der sich nicht mehr zur Wiederwahl gestellt hatte. Von den 23 Jahren der ausgeübten Verantwortung habe Kreß 18 als Vorsitzender gewirkt. Ihm bescheinigte der neue Chef "vorausschauendes und zukunftsorientiertes Denken", zugleich aber auch "Sachkompetenz, Verhandlungsgeschick und Standvermögen".

Die Fusion der Vorgängerzuchtverbände aus Mittel- und Unterfranken vor fünf Jahren habe zudem Kompromissbereitschaft gefordert, über die Kreß ebenso verfüge. Engstirniges Kirchturmdenken lasse er hingegen vermissen, hieß es in der Laudatio. Über allem aber habe der langjährige Chef nie die Bodenhaftung verloren, stattdessen aber durch Fachwissen und respektvollen Umgang mit den jeweiligen Gesprächspartnern dem Verband zu hohem Ansehen verholfen. Zum Dank durfte Ehehalt den Gelobten nun zum Ehrenmitglied ernennen und ihn zur Verbandsmedaille in Gold gratulieren.

Aber damit noch nicht genug. Vom Landesverband der bayerischen Rinderzüchter waren der Vorsitzende Georg Hollfelder und Geschäftsführer Georg Röhrmoser angereist, um Kreß mit dem Prof.-Dr.-Dürrwaechter-Gedächtnispreis auszuzeichnen.

Weniger Grund zum Beifall bot in Triesdorf die Lage der Landwirtschaft im Allgemeinen, auf die der Bezirkspräsident des Bayerischen Bauernverbandes, Günther Felßner, einging. Noch vor zwei Jahren habe es im Bauernstand große Euphorie gegeben, man hatte die Energiewirtschaft für sich entdeckt. Derzeit befinde man sich in einer "unvergleichbaren Tiefpreisphase", die existenzielle Nöte beschere. Auch die öffentliche Meinung zeige sich diesbezüglich zunehmend kritisch.

Hier knüpfte Mentalbäuerin Elke Pelz-Thaller an, die die Landwirte selbst in die Pflicht nahm. Sie sollten stärker nach außen kommunizieren und das Marketing forcieren, so ihr Rat. Die Welt wisse Bescheid über die Hochwertigkeit der in Deutschland erzeugten Lebensmittel, nur der hiesige Verbraucher müsse sie noch wertschätzen lernen.