Thalmässing
Premium mit Brief und Siegel

Zwei Wanderwege in Thalmässing und einer in Heideck erhalten begehrte Auszeichnung

16.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:54 Uhr

Stolz auf ihre zertifizierten Wanderwege sind Eva Schultheiß, Bürgermeister Ralf Beyer, Bürgermeister Georg Küttinger und Julian Karch (von links). Überreicht wurden die Urkunden von Michael Jarmuschewski (zweiter von rechts). - Foto: Karch

Thalmässing (HK) Dass man in Thalmässing und Heideck gut wandern kann, wissen bald nicht mehr nur Einheimische. Die Kommunen können jetzt ihre Wanderwege richtig vermarkten, haben doch drei weitere Premiumwege das begehrte Wandersiegel bekommen.

Die Marktgemeinde Thalmässing hat dabei schon Erfahrung mit der Zertifizierung durch das Deutsche Wanderinstitut: Vor drei Jahren hat sie das Siegel für ihren Vorgeschichtsweg bekommen. Obwohl die Auszeichnung erst im Herbst verliehen wurde, haben sich damals hunderte Wanderer auf den Weg gemacht, um diese Strecke abzulaufen. Auf diese große Resonanz hoffen die Verantwortlichen auch bei der zweiten Zertifizierungsrunde, bei der der Premiumweg Jurakante und der Premiumweg Thalachtal-Panoramaweg in Thalmässing sowie der Laib-städter Geschichtsweg in der Nachbarkommune Heideck ausgezeichnet wurden.

Dass die Zertifizierung noch so kurzfristig am Ende des Jahres geklappt hat, freute Julian Karch von der Marktgemeinde Thalmässing, der für deren Wanderwege zuständig ist, sehr, "auch wenn das Wetter in den vergangenen Tagen nicht so gut war". Das hat Michael Jarmuschewski, der im Auftrag des Deutschen Wanderinstituts diese Zertifizierung vergab, allerdings überhaupt nicht gestört. Im Gegenteil: "Ein richtig guter Wanderweg zeichnet sich auch dadurch aus, dass man ihn auch bei Nebel schön findet." Und das haben die Thalmässinger Wege geschafft, die der Experte am Donnerstag abgelaufen ist. "Wenn dann beim Wandern diese Allee aus dem Nebel auftaucht . . .", geriet er geradezu ins Schwärmen.

"Diese Wege haben alles, was sich der Wanderer wünscht", war sich Jarmuschewski sicher. Jeder Weg habe seinen ganz speziellen Charakter, sagte er. Positiv bewertete er auch, dass die Namen der Wege informativ und nicht irreführend seien. Vor allem mit dem hohen Anteil naturbelassener Wege können die Wege punkten.

Das bekräftigte auch Eva Schultheiß, die in Heideck zusammen mit Reinhard Spörl den Laibstädter Geschichtsweg erarbeitet und auch an die neuen Vorgaben angepasst hat. Da sie selbst auch in anderen Regionen viel wandert, kann sie mit Fug und Recht behaupten: "Wanderwege mit so langen naturbelassenen Strecken gibt es woanders nicht."

Der Asphaltanteil war auch der Knackpunkt, warum Thalmässing und Heideck im ersten Anlauf dieses Wandersiegel nicht erhalten haben. Zusammen mit Kreiswanderwegewart Hans Luft, der den Kommunen beratend zur Seite stand, wurde deshalb nachgebessert. Während der Weg Jurakante nur ein Stück nach Norden verlegt werden musste, wurde der Thalachtal-Panoramaweg gleich ein ganzes Stück länger. "Aber diese Verlegung hat sich gelohnt", sagt Julian Karch mit einem zufriedenen Blick auf die Karte. Denn diese neue Wegeführung sorgt nicht nur für eine reizvolle Streckenführung, sondern auch für die Erfüllung der Kriterien des Wanderinstituts. Bauhofmitarbeiter Stefan Schlirf und Kreiswanderwegewart Hans Luft wurden bei der Umverlegung der Strecken, beim Entfernen der alten und Anbringen der neuen Schilder, von den Thalmässinger Wanderwegspaten unterstützt. An schönen Aussichtspunkten hat die Kommune außerdem wieder Bänke und Wellenbänke aufgestellt, um die Wege weiter aufzuwerten.

Der Laibstädter Geschichtsweg wurde ein Stück gekürzt und "schrumpft" auf 7,5 Kilometer Länge. Die Verantwortlichen hatten nämlich den Start an den Sportplatz gelegt, damit die Wanderer genügend Parkplätze vorfinden. Die Strecke, die über Flurbereinigungswege zum eigentlichen Wanderweg führte, war dem Wanderinstitut dann zu lang. "Wir haben einfach den Startpunkt verlegt und die Schilder geändert", erläuterte Eva Schultheiß.

Den Laibstädter Geschichtsweg musste sich Michael Jarmuschewski deshalb gar nicht mehr ansehen. Von der Änderung des Thalachtal-Panoramawegs zeigte er sich begeistert. "Die vier Wege in Heideck und Thalmässing haben eine vergleichbare Qualität", sagte er. "Es lohnt sich, alle vier zu gehen." Auf die Attraktivität dieses Wanderwegpakets mit vier Strecken hoffen nun auch die Kommunen. Bürgermeister Georg Küttinger gab zu, dass man im vergangenen Jahr sehr frustriert gewesen sei, als man das Wandersiegel nicht erhalten habe. Zumal man fest damit gerechnet hatte. "Allerdings zeigt das auch, dass die Kriterien streng sind und nicht jeder Weg gleich das Siegel erhält. Es ist deshalb eine Besonderheit."

Auf den Lorbeeren ausruhen können sich die Kommunen aber nicht, denn diese Zertifizierung muss alle drei Jahre erneuert werden. Der Vorgeschichtsweg, der vor drei Jahren das Wandersiegel erhalten hat, hat diese Nachzertifizierung geschafft. Spätestens zur Freizeitmesse im März will der Landkreis diese vier zertifizierten Premiumwanderwege - die einzigen in einem weiten Umkreis mit dem Siegel des Deutschen Wanderinstituts - mit einer neuen Broschüre bewerben.