Thalmässing
"Jutta Schmidt ist Thalmässing herzlich egal"

03.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:35 Uhr

Thalmässing (al) Bürgermeister Georg Küttinger ist sauer, richtig sauer. Vor sich auf dem Tisch hat er einen Stapel mit rund 50 Gesprächsnotizen liegen, in denen es um eine Weiterführung des Keller-Marktes in Thalmässing geht.

In den vergangenen Monaten hat er in Besprechungen und Telefonate mit den Eigentümern, möglichen Interessenten, der Post und anderen Stellen viel Zeit investiert, um eine Schließung des Ladens mitten im Ort zu verhindern.

Deshalb ärgert den Bürgermeister der öffentlich von Eigentümerin Jutta Schmidt erhobene Vorwurf, dass ihn das Geschäft nicht viel interessiert und er sich erst in den letzten zwei Wochen gerührt habe, ganz besonders.

„Bis zuletzt habe ich um den Fortbestand des Ladens gekämpft“, unterstreicht er, „denn für die Innerortsbelebung ist die Schließung des Keller-Marktes eine mittlere Katastrophe.“ Der Weiterbetrieb des Geschäfts werde aber scheitern, so Küttinger, weil sich die jetzigen Eigentümer mit möglichen Nachfolgern nicht einigen konnten. „Die Gründe dafür haben weder mit mir noch mit dem Markt Thalmässing zu tun.“ Allerdings hätte das Scheitern weitreichende Folgen, ist sich der Bürgermeister sicher. Die Postfiliale und damit ein zentrales Standbein für potenzielle Betreiber des Ladens werde wohl die Ortsmitte verlassen. Damit werde es noch schwerer werden, einen Nachfolger für das Geschäft zu finden. „Und mit jedem Monat, den das Geschäft leersteht, wird die Bereitschaft sinken, sich am Marktplatz unternehmerisch zu betätigen.“

Im Gespräch mit dem Bürgermeister hat Jutta Schmidt „ihre eigenen Theorien entwickelt“, warum der Keller-Markt gescheitert sei. Die Details seien allerdings, so Georg Küttinger, nicht zitierfähig. Dass Jutta Schmidt ihm die Hauptschuld gebe, wie er von Kunden des Geschäfts erfahren habe, sei „hart an der Grenze zur üblen Nachrede“.

Den Markt Thalmässing treffe keine Schuld, wenn der Keller-Markt endgültig schließe. „Ich selber habe mir hier nichts vorzuwerfen. Ich habe mich dafür stark gemacht, dass der Keller-Markt weitergeführt wird. Während mir die Ortsentwicklung am Herzen liegt, ist Jutta Schmidt, und das hat sich in den letzten Wochen gezeigt, Thalmässing leider herzlich egal.“