Thalmässing
Ein arbeitsreiches Jahr steht bevor

Neuer stellvertretender Kommandant für FFW Thalmässing Umzug und Kreisjugendfeuerwehrtag

22.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:46 Uhr

Foto: Julian Karch

Thalmässing (HK) Lange hat die Feuerwehr Thalmässing für ihr neues Domizil gekämpft und gearbeitet, Ende April kann es nun endlich eingeweiht werden. Ein viertel Jahr später steht ein weiterer Termin rot unterstrichen im Kalender: der Kreisjugendfeuerwehrtag, der in diesem Jahr ausgerichtet wird.

Die Vorfreude auf diese beiden Ereignisse hat die Jahresversammlung der Wehr am Freitagabend geprägt. Neben dem Organisieren solcher Veranstaltungen verliert die Wehr dabei natürlich ihre Kernaufgaben nicht aus den Augen. Ihre Schlagkraft bei Einsätzen hat sie erst vor Kurzem bei einem Hausbrand auf dem Landeck bewiesen, der just dann ausbrach, als ein Teil der Mannschaft beim Skifahren im Zillertal weilte. Ungeachtet dieses Zufalls sollen solche Skiausflüge nun zur Regel werden.

"Die Übungen lohnen sich", kommentierte indes Bürgermeister Georg Küttinger den geglückten Einsatz bei der Versammlung. 17 Übungen waren es insgesamt, die Zahl der Einsätze liegt mit 38 sogar mehr als doppelt so hoch. 730 Einsatzstunden wurden dabei abgeleistet. "Das ist schon eine Hausnummer", so Kommandant Sebastian Schneider, der gleich für vier Kameraden je einen Wurstdosenturm dabei hatte: Martin Fackelmeier, Florian Schneider, Reinhold Trickl und Klaus Waldmüller hatten bei keiner Übung gefehlt. Der Erstgenannte wurde am Abend zudem einstimmig in ein neues Amt gewählt: Er bleibt zwar weiterhin Stellvertreter, aber nun ist er der des Kommandanten und nicht mehr der des Vorsitzenden Patrick Brandl. Dessen neuer Vize soll nun in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung gewählt werden. Die jetzige Neuwahl für den Stellvertreterposten Schneiders war nötig geworden, da der bisherige Inhaber Matthias Hölzel aufgab. Ihm fehle die Zeit, die Funktion verantwortungsvoll auszuüben, so die Begründung.

Sebastian Schneider konnte sich einer einstimmigen Wiederwahl erfreuen. In seinem Bericht stimmte er die Kameraden schon auf das letzte Wochenende im April ein, wenn das neue Feuerwehrhaus offiziell bezogen wird. Ein Festzug vom alten ins neue Heim wird den Umzug am Samstag dabei symbolisch darstellen und in eine festliche Abendveranstaltung münden; am Sonntag lädt die Wehr dann zum Tag der offenen Tür. Eigentlich hätte der Neubau bereits im Herbst 2016 bezogen werden sollen. Doch ein Wasserschaden machte den Kameraden einen dicken Strich durch die Planungen, auch wenn die Versicherung hier einspringt.

Schneider rief unter anderem die Großübung bei der hiesigen Molkerei in Erinnerung, als rund 100 Kräfte im Einsatz waren. Er lud aber auch ein, gesellige Anlässe zu nutzen, wie etwa das Schafkopfrennen in Steindl.

Die Werbetrommel für den nach 1991 und 2003 zum dritten Mal in Thalmässing stattfindenden Kreisjugendfeuerwehrtag durfte natürlich Jugendwart Florian Schneider rühren. Für die Veranstaltung am neuen Domizil und dem benachbarten Bolzplatz "brauchen wir noch Helfer" für die verschiedenen Ausschüsse, so sein Appell. Auch Ideen etwa für die Spiele seien willkommen. Die Messlatte für die heimischen Teams hängt sehr hoch, stellt man doch den Titelverteidiger. Sportsgeist bewiesen die jungen Kameraden auch bei einer Bootsfahrt mit ihren Kollegen der Rednitzhembacher Wehr. In Kooperation mit ihnen sollen heuer nun die Prüfungen zur deutschen Jugendleistungsspange abgelegt werden. 3 der 27 Jugendlichen werden 2017 in die offizielle Ortswehr wechseln. Zwei haben diesen Schritt schon heuer gemacht: Michael Rösner sowie Matthias Drescher, der allerdings hauptsächlich in Diensten der Wehr in Aue stehen wird. Auch einen Nachwuchstag soll es in diesem Jahr wieder geben - 2016 fanden sich dabei rund 80 Kinder ein. Bei der Suche nach kommenden Kameraden setzt man hier sehr früh an und hat schon vor fünf Jahren eine derzeit 15-köpfige "Bambiniwehr" gegründet, die nun als gutes Beispiel für den ganzen Landkreis dient.

Als ein solches darf auch der Einsatz von Arthur Arauner und Michael Simon bezüglich der Arbeiten am neuen Domizil gelten. Sie bekamen von Kreisbrandmeister Erwin Schneider als Dank einen Gutschein für einen Aufenthalt im Feuerwehr-Erholungszentrum in Bayerisch Gmain überreicht. Die Baumaßnahme macht sich auch in den Kassenbeständen bemerkbar. So ließ sich die Wehr ihre Küchenausstattung knapp 6000 Euro kosten, wie Kassier Martin Lederer vermeldete. Außerdem schaffte man sich einen Elektrogabelhubwagen für fast 3500 Euro an, so dass die Wehr insgesamt ein Minus von gut 2720 Euro erwirtschaftete.

Im Hinblick auf das Engagement attestierte Küttinger den Kameraden: "Das letzte Jahr war schon sehr hart." Angesichts der beiden Großveranstaltungen 2017 fügte er hinzu: "Und heuer habt Ihr noch mehr Arbeit!" Die Gemeinde selbst werde aber ebenso ein Großprojekt in Angriff nehmen und sich dem Aufstellen eines Bedarfsplan für die Wehren im Einzugsgebiet der Kommune widmen, der wohl mehrere 100 Seiten umfasse. So der Bürgermeister, während bereits der Hut durch die Reihen wanderte. Gesammelt wurde heuer für den unteren Kindergarten, im kommenden Jahr soll die Krippe bedacht werden.

Angesichts des großen Engagements zeigte sich bei der Versammlung Kreisbrandinspektor Werner König entsetzt darüber, dass sich Kameraden immer öfter bei Einsätzen "Beschimpfungen und Beleidigungen" anhören müssen, wenn sie etwa den Verkehr umleiteten. "Das sollten wir uns als Ehrenamtliche nicht mehr gefallen lassen", mahnte er an, bevor der Vorsitzende Patrick Brandl zum Ende der Jahresversammlung gleich wieder zur Beteiligung beim nächsten Arbeitseinsatz aufforderte: Am Morgen des Folgetags hieß es wieder: umräumen, aussortieren, aufbauen - der Umzug ins neue Feuerwehrhaus wirft seine Schatten voraus.