Thalmässing
Viele Argumente sprechen für Anbau

SVE und Sportfreunde Offenbau wünschen sich neue Toiletten Beengte Verhältnisse im Gebäude

29.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:24 Uhr

Links neben dem Eingang zur schulvorbereitenden Einrichtung in Offenbau könnte ein Anbau entstehen. Wie breit der werden kann oder ob mit einem Ingenieur nicht doch eine andere Lösung gefunden wird, wird in der Sitzung des Bauausschusses nicht geklärt. - Foto: Luff

Thalmässing (HK) Dass an den sanitären Anlagen in der schulvorbereitenden Einrichtung (SVE) Offenbau und ein Stockwerk tiefer bei den örtlichen Sportfreunden etwas getan wird, scheint nach der Sitzung des Bauausschusses am Dienstag so gut wie sicher. Nur was, das steht noch in den Sternen.

Gemessen daran, dass der erste Tagesordnungspunkt gleich mehr als eineinhalb Stunden der Ausschusssitzung in Anspruch genommen hat, fiel das Ergebnis nicht besonders erhellend aus. "Schauen wir mal, was wir für Lösungsvorschläge kriegen", sagte Bürgermeister Georg Küttinger (TL) am Ende. Er wolle sich mit einem Ingenieurbüro "zusammensetzen und die Problematik aufarbeiten", sagte er. Unterstützung gab es hierfür geschlossen von den Ausschussmitgliedern, denn der Beschluss, dass es Sanierungen - in welcher Form auch immer - geben solle, fiel einstimmig.

Dabei sieht es in der SVE eigentlich sehr gut aus, ein Umstand, den auch Hans-Peter Brüchle, der Leiter des Rother Förderzentrums, und Konrektor Dietmar Kühnel beim Ortstermin unisono betonten. Jedoch: Die Toiletten sind der Schwachpunkt", sagte Kühnel. Funktionstüchtig sind sie schon noch, doch moderner Standard sieht anders aus als in den Kinderklos, die laut Kühnel "50er-Jahre-Romantik" versprühen. Davon überzeugte sich auch der Ausschuss. Die kleinen, grauen Bodenfliesen sind verschlissen, an der Wand kleben Fliesen in einem unattraktiven Gelbton, die Mädchentoiletten sind von denen der Jungen durch eine Wand aus Glasbausteinen abgetrennt. Die anderen Böden hat die Gemeinde vor einem Jahr erneuert, die Wände wurden auch mit Hilfe vieler Eltern freundlichen gestrichen - der Gegensatz könnte kaum größer sein.

"Wir vergleichen uns mit den Regelkindergärten", sagte Kühnel, dort sei der Standard in den sanitären Anlagen heute weitaus höher. Und Brüchle ergänzte: "Wir sind eine Angebotsschule." Vielen Eltern fiele die Entscheidung pro SVE ohnehin nicht leicht; bei der Entscheidung, dem eigenen Kind eine stärkere Förderung zukommen zu lassen, könnte schon auch das Ambiente eine Rolle spielen.

Die SVE sei zwar eine Einrichtung des Landkreises, doch tätig werden müsste die Marktgemeinde. "Das Gebäude ist an den Landkreis vermietet", sagte Bürgermeister Küttinger. Doch trotz dieser laut Brüchle "einmaligen Konstruktion" habe eben - ganz wie bei Privatleuten - der Mieter "kein großes Interesse, selbst etwas zu tun". Die funktionierende Partnerschaft mit dem Landkreis war für Michael Kreichauf (CSU) ein Argument, die Sanierung anzustoßen.

Umso mehr, weil es im Untergeschoss weit mehr zu tun gibt. Und hier ist die Marktgemeinde ohnehin als einzig möglicher Akteur gefragt, wenngleich Thomas Leitner, der Vorsitzende der Sportfreunde Offenbau, die tatkräftige Hilfe der Vereinsmitglieder in Aussicht stellte. "Das Grundproblem ist die Damentoilette", sagte Leitner, sie sei noch von 1962. Überhaupt sei die Toilettensituation nicht die beste, in der Vergangenheit seien neben der Gästekabine eine Toilette und Duschkabinen geschaffen worden - weshalb die Kabine zu klein dimensioniert sei. "Ab der B-Jugend bringen wir die Leute nicht unter, sie sitzen auf dem Gang."

Die SVE lagere einen Teil ihres Equipments im Kellergang der Sportfreunde, die Platzverhältnisse insgesamt seien zu beengt. Einzig die Mitglieder des Fischereivereins, die ebenfalls in dem Gebäude untergebracht sind, seien mit der Situation zufrieden, so Leitner.

Die Lösung, die am nächsten liegt, ist laut Bürgermeister ein Anbau. Der könnte links neben dem Eingangsbereich der SVE liegen, der das Gebäude ohnehin schon zur Straße hin verlängert. Dort könnten dann sowohl die oberen Toiletten als auch die unteren Sanitäreinrichtungen untergebracht werden, wodurch einerseits alle neue Toiletten bekämen, andererseits Platz geschaffen würde, um die Gästekabine zu vergrößern und der SVE den dringend benötigten Stauraum zu verschaffen. Dafür ist Küttinger zufolge aber erst einmal ein fein ausgetüftelter Masterplan notwendig. Den Sportverein hat er laut Thomas Leitner auf seiner Seite: "Ein Schnellschuss bringt nichts, am Ende ist dann keiner zufrieden."