Stockheim
Viel Lob zum runden Geburtstag

Die Jugendeinrichtungen des Kreisjugendrings in Stockheim feiern 20-jähriges Bestehen

09.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:10 Uhr

Foto: Jürgen Leykamm

Stockheim (HK) Vom Problemprojekt zur Erfolgsgeschichte: Es war kein leichter Start, den die Jugendeinrichtungen in Stockheim hatten. Doch heute, 20 Jahre später, ist die Anlage ein beliebtes Reiseziel für Kinder und Jugendliche. Zum Jubiläum der Eröffnung fand nun ein Tag der offenen Tür statt.

Zu Beginn des Tages nutzte Elke Lades-Eckstein, Vorsitzende des Kreisjugendrings (KJR) Roth, eine Feierstunde, um auf die vergangenen Jahrzehnte zurückzublicken. Bereits 1978 gab es erste Planungen für eine Jugendeinrichtung: Die Verwirklichung der Fränkischen Seenlandschaft wurde zum Anlass genommen, um ein Areal für die Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen zu schaffen. Das war jedenfalls die Idee der Kreisjugendringe aus Roth und Weißenburg-Gunzenhausen. Als Bauträger sollte der Zweckverband Brombachsee agieren. Es wurde eifrig geplant, abgeändert, verworfen - und nach 14 Jahren kam dann vonseiten des Verbandes die endgültige Absage. Dem zum Trotz hatten sich die Verfechter des Projekts 1990 zu einer medienwirksamen "Grundsteinlegung" getroffen, die keine war. Es half nichts: 1992 kam das Aus.

Ein Jahr später folgte die unverhoffte Wende. Als Landrat Herbert Eckstein das Ruder im Landkreis Roth übernahm, wurde er auch Bauträger für die neuen Jugendeinrichtungen bei Stockheim. Mit dem Zweckverband wurde ein Vertrag nach dem Erbbaurecht ausgehandelt und der Kostenrahmen mit 4,3 Millionen Mark abgesteckt. Und den hätten sie auch eingehalten, wie Lades-Eckstein ausdrücklich betonte.

1996 begannen die Bauarbeiten, von Beginn an mit hohem Engagement aus den eigenen Reihen. Klaus Böhm und seine Mitstreiter von der Feuerwehr Georgensgmünd hob Lades-Eckstein besonders hervor. Bei den Elektroarbeiten hätten sie "vom ersten Planungsstrich bis zur Montage des letzten Leuchtmittels" alles alleine bewerkstelligt. Insgesamt seien über 6700 Stunden Eigenleistung erbracht worden.

Im Oktober 1997 erfolgte dann die Einweihung. Die jährliche Belegung hat sich beim Jugendgästehaus bei 2000 und beim Zeltplatz bei 1000 Personen eingependelt. In beiden Bereichen fehlt nicht mehr viel, dann ist die Zahl von jeweils 100 000 Übernachtungen erreicht. 30 Prozent der Gäste kamen bisher aus Mittelfranken (Landkreis Roth ausgenommen) - "ein Beweis für die überörtliche Bedeutung", so Lades-Eckstein. Und auch in den vergangenen Jahren standen die Arbeiten auf der Anlage nicht still: Der KJR beschaffte sich einen Basketballkorb, drei Boote, eine Seilbahn, ein Tipi, eine Boule-Bahn und das charakteristische Geisterschiff als Markenzeichen der Einrichtung.

Sehr zufrieden zeigte sich in seinem Grußwort Landrat Herbert Eckstein, der einst den Stein ins Rollen gebracht hatte. Ein Blick in die Unterlagen verriet ihm: Der Unterhalt hat dem Kreis in zwei Jahrzehnten 65 000 Euro gekostet, eine verschwindend geringe Summe im Vergleich zu ähnlich gelagerten Bauprojekten. Das sei vor allem dem Umstand zu verdanken, dass die Eigenleistung mit dem Bau nicht geendet habe. Mittlerweile "sind wir alle im Kreistag stolz auf die Stockheimer Einrichtungen".

Nach dem Festakt sorgten 13 Gruppen für einen abwechslungsreichen Tag der offenen Tür mit vielen Aktionen mit allem, was das Gelände der Jugendeinrichtung hergibt.