Roth
Bayerns neue Waldprinzessin kommt aus Roth

26-jährige Manja Rohm als Repräsentantin der Waldbesitzer

12.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:55 Uhr

Sie kennt sich aus mit Bäumen: Manja Rohm ist die künftige Repräsentantin des Bayerischen Waldbesitzerverbandes - Foto: J. Münch

Roth (HK) Die neue bayerische Waldprinzessin kommt aus dem Landkreis Roth: Manja Rohm vom gleichnamigen Biomassehof im Rother Ortsteil Hofstetten wird in der kommenden Woche vom Bayerischen Waldbesitzerverband gekürt. Auf die 26-Jährige warten dann viele Termine, auf denen sie die Waldbesitzer repräsentieren soll.

Die Zeit der Monarchen in Bayern ist längst vorbei? Von wegen! Jeder landwirtschaftliche Verband, der etwas auf sich hält, hat längst eine eigene Königin. Da gibt es also eine Hopfenkönigin, eine Spargelkönigin, eine Weinkönigin, eine Bierkönigin, eine Milchkönigin und noch viele Hoheiten mehr, die ihrem Produkt in der Öffentlichkeit einen royalen Glanz verleihen sollen. Und weil es in unserer Zeit eine so große Zahl von repräsentativen Veranstaltungen gibt, haben die meisten Produktköniginnen auch noch mindestens eine Prinzessin an ihrer Seite, um die vielen Termine überhaupt bewältigen zu können.

Zu einer solchen Prinzessin wird in der kommenden Woche die 26-jährige Manja Rohm gekürt. Die junge Frau vom gleichnamigen Biomassehof im Rother Ortsteil Hofstetten wurde vom Bayerische Waldbesitzerverband gemeinsam mit der künftigen Waldkönigin Isabella Wimmer aus dem niederbayerischen Landkreis Regen für die zweijährige Amtszeit bis zum August 2017 ausgewählt. Die Inthronisation findet am kommenden Dienstag im Klostergut Scheyern im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen statt.

„Meine ganze Familie hat sich mit mir gefreut, als der Waldbesitzerverband bei uns daheim angerufen hat“, sagt Manja Rohm. Vorgeschlagen beim Verband wurde sie zuvor von Matthias Netter von der Forstbetriebsgemeinschaft Heideck/Schwabach. Deren Vorsitzender Thomas Harrer aus Oberrödel hatte bei der 26-Jährigen zunächst vorsichtig angefragt, ob sie sich ein solches Amt vorstellen könne. „Das würde ich schon gern mal machen“, lautete die Antwort von Manja Rohm, die einige Zeit später eine Einladung zu einem Auswahltermin im Münchner Hofbräuhaus erhielt. Wie viele Mitbewerberinnen die Hofstettenerin dort hatte, ist ihr nicht bekannt. Zu sehen bekam sie dort nur eine weitere Kandidatin, nämlich die künftige Waldkönigin Anna-Maria Oswald, mit der sich die erste Waldprinzessin aus dem Landkreis Roth ab September die über 40 offiziellen Termine pro Jahr teilen wird.

Die Hauptvoraussetzung für das Amt, nämlich einen großen Bezug zum Wald, wurde Manja Rohm quasi in die Wiege gelegt. Schließlich ist ihr Vater Dieter der Inhaber des Biomassehofs im Rother Ortsteil Hofstetten, der sich fast vollständig auf die Arbeit mit Holz konzentriert. „Von der Holzernte über die Verarbeitung zu Brennholz und Hackschnitzel bis zur Vermarktung und dem Transport“ reicht laut Manja Rohm das Spektrum des elterlichen Unternehmens, in dem sie derzeit vor allem als Lastwagenfahrerin arbeitet. „Aber ich habe auch einen Motorsägenschein“, sagt die künftige Waldprinzessin.

Nach dem Abschluss an der Realschule absolvierte Manja Rohm eine Lehre zur Landwirtin. Nach dem ersten Lehrjahr bei der Familie Helbach auf Schluss Mörlach wechselte die begeisterte Reiterin zum Pferdebetrieb Köhl im Freystädter Ortsteil Rohr, ehe sie vor drei Jahren im elterlichen Unternehmen anfing.

Hier konnte sie anfangs auch beruflich noch ihrem Hobby frönen, weil der Biomassehof lange Zeit noch Holzrückepferde einsetzte. Doch in diesem Frühjahr wurden die Tiere verkauft, weshalb sich Manja Rohm den Transporthilfen mit gleich mehreren hundert Pferdestärken zuwendete.

Deshalb wird es der neuen bayerischen Waldprinzessin auch nicht viel ausmachen, wenn sie in den kommenden beiden Jahren viele weitere Kilometer auf der Straße verbringen wird, um die vielen Termine mit dem Waldbesitzerverband anzusteuern.