Roth
Zwei Expertinnen bringen die Inklusion voran

Birgit Vollmer und Michaela König sind im Schulamt Roth die zentrale Anlaufstelle für Eltern und Lehrer

24.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:04 Uhr

Mehr Inklusion mit Birgit Vollmer (li.) und Michaela König - Foto: Schmitt

Roth (rsc) Am Schulamt Roth stehen ab sofort zwei Expertinnen für Inklusionsberatung bereit. Das Team besteht aus zwei erfahrenen Pädagoginnen: Birgit Vollmer ist Beratungsrektorin für Schulpsychologie an Grund- und Mittelschulen und Michaela König arbeitet als Studienrätin an Förderschulen und ist Lehrerin im mobilen sonderpädagogischen Dienst der Grundschulen.

Die beiden wollen zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um das Thema Inklusion sein, also des gemeinsamen Unterrichts für Kinder mit und ohne Behinderung. „Wir zeigen Eltern die Wege auf, benennen die Hilfen und koordinieren die einzelnen Unterstützungssysteme“, skizzieren Vollmer und König ihre Hauptaufgaben.

Erst im Sommer des vergangenen Jahres hat die bayerische Staatsregierung entschieden, solche Beratungsstellen in Bayern einzurichten. Die Rother Anlaufstelle arbeitet seit November 2013, war aber anfangs hauptsächlich mit der Auswahl des Personals und konzeptionellen Fragen beschäftigt. Dennoch sind bereits etwa 20 Eltern bei der Entscheidung unterstützt worden, welche Schule ihr Kind besuchen soll.

Noch ist nicht alles perfekt im Schulamt, doch sowohl ein Raum als auch Know-how stehen nun zur Verfügung. König und Vollmer sind jeden Donnerstag von 8 bis 9 Uhr und von 11 bis 12.30 Uhr erreichbar. Eventuell wird bald auch ein barrierefreies Büro am Landratsamt zur Verfügung stehen.

Inklusion ist ein bedeutendes Ziel bei der Förderung von Kindern und Erwachsenen mit Behinderung. Es ist in einer weltweit gültigen Konvention der Vereinten Nationen als „Teilhabe von Anfang an“ beschrieben worden. Danach sollen Kinder mit Behinderung keine Spezialeinrichtungen mehr besuchen, sondern grundsätzlich dieselben Kindergärten und Schulen wie ihre nicht behinderten Altersgenossen. „Dabei sind immer die Eltern Herr des Verfahren“, sagt Birgit Vollmer. Sie entscheiden, welche Schule ihr Kinde besuchen soll. „Wir schaffen Information und Transparenz.“

Und zwar in beide Richtungen. Eltern erhalten umfangreiche Informationen zur Leistungsfähigkeit verschiedener Schulen. Schließlich gibt es im Schulamtsbezirk Roth mittlerweile drei Profilschulen „Inklusion“. In Thalmässing, Georgensgmünd und an der Schwabacher Luitpoldschule sind die Rahmenbedingungen für den Aufnahme von Kindern mit Behinderung besonders gut. Birgit Vollmer und Michaela König sehen sich aber auch als Beratungsstelle für die Schulen, die Kinder mit Behinderung aufnehmen, sowie für ihre Kolleginnen und Kollegen, die nun pädagogisch neu gefordert sind.

Kleinere Klassen und ein Zwei-Pädagogen-System auch an den Grundschulen sieht Vollmer in der Zukunft ebenfalls als notwendig an, damit Inklusion gelingen kann. Schließlich gehe es um Unterricht mit unterschiedlichen Lernzielen, um soziale Teilhabe und auch um pflegerische Bedürfnisse.Optimal finden es Vollmer und König, wenn Eltern so frühzeitig zu ihnen kommen, dass auch noch eine Abstimmung mit der gewählten Regelschule stattfinden kann.

Erreichbar ist die Beratungsstelle Inklusion im Schulamtsbezirk Roth-Schwabach, Weinbergweg 6, 91154 Roth, unter Telefon (0 91 71) 81 41 72 und E-Mail beratungsstelle-inklusion@landratsamt-roth.de.