Roth
Ernstes Thema spielerisch in Szene gesetzt

Theateraufführung zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember in der Rother Kulturfabrik

27.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:56 Uhr

Das Theaterstück „Dossier Roland Akkermann“, das am 1. Dezember zum Welt-Aids-Tag in der Rother Kulturfabrik gezeigt wird, greift speziell für Jugendliche das Thema HIV-Infektion auf - Foto: oh

Roth (HK) „Positiv zusammenleben“: Unter diesem Motto steht der Welt-Aids-Tag am Montag, 1. Dezember im Landkreis Roth.

Auf spielerische Weise nimmt eine Gemeinschaftsaktion von Gesundheitsamt, Kreisjugendring und Kulturfabrik das ernsthafte Thema auf. Speziell ausgerichtet auf ein jugendliches Publikum wird in der Kulturfabrik das Theaterstück „Dossier Roland Akkermann“ gezeigt, eingebettet in ein informatives Rahmenprogramm. Schulklassen können sich noch in der Rother Kulturfabrik unter Telefon (0 91 71) 84 87 14 anmelden.

Scheinbar hat Aids an Schrecken verloren. Nur noch selten ist dieses Thema für Schlagzeilen gut. „Dabei hat diese gefährliche Immunschwäche und generell die Gefahr durch sexuell übertragbare Krankheiten nichts an Aktualität verloren“, betonen Maria Jörg und Katrin Stettner, Sozialpädagoginnen im Gesundheitsamt und Mitorganisatorinnen des Aktionstags. Statistiken zeichnen ein erschreckendes Bild: „Die Ansteckungsraten von Krankheiten wie Syphilis, Herpes und Chlamydien sind steigend. Auch diese Diagnosen sind schwerwiegend für Patienten und damit erhöht sich zudem das Risiko einer HIV-Infektion“, verweisen die beiden Fachfrauen auf ernüchternde Zahlen.

In Deutschland leben derzeit nach Angaben des Robert-Koch-Instituts rund 80 000 Menschen mit HIV (Stand: Ende 2013). Die Zahl der Neuinfektionen ist nach wie vor auf relativ hohem Niveau: Im Jahr 2013 wurden rund 3200 neue Fälle gemeldet. Dank der medikamentösen Therapie kann man zwar Betroffene mittlerweile gut behandeln und den Ausbruch von Aids hinauszögern. Nach jetzigem Wissensstand ist die Infektion aber weiterhin nicht heilbar.

Überregional macht die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mit ihrer aktuellen Kampagne „Mach’s mit – Wissen & Kondom“ darum mittlerweile nicht nur die Prävention von HIV, sondern auch anderer sexuell übertragbarer Infektionen zum Thema.

Durch Information und Aufklärung sollen Übertragungswege, Symptome und Schutzmöglichkeiten aufgezeigt werden und das Thema enttabuisiert werden. Mehr dazu im Internet unter www.gib-aids-keine-chance.de.

Die Rother Initiatoren des Aktionstags in der Kulturfabrik wollen ebenfalls keine Ängste schüren, sondern umfassend und objektiv informieren. Einig sind sie sich in einem: Frei nach dem Motto „Vorbeugen ist besser als heilen“ sei es am Ende immer noch am besten, „alles dafür zu tun, erst gar nicht infiziert zu werden“, sagen Jörg und Stettner. Darum ist es ihr Ziel, zusammen mit dem Team des Kreisjugendrings und der Kulturfabrik, Jugendliche für dieses Problem zu sensibilisieren. Vor diesem Hintergrund lenkt der jährliche Welt-Aids-Tag am 1. Dezember den Blick auf die Menschen, die tatsächlich HIV-infiziert sind, und ruft zur Solidarität auf. Denn oft sind die Diskriminierung und die Angst davor für HIV-Infizierte weitaus schwerer zu ertragen als die gesundheitlichen Folgen der Infektion.

Die vielen unterschiedlichen Aspekte von Aids nimmt das Theaterstück „Dossier Roland Akkermann“ auf. Diese berührende Geschichte basiert auf teils authentischem Interviewmaterial. Dieses Theaterstück von Suzanne von Lohuizen zeichnet die Porträts zweier Menschen – nämlich das der Krankenschwester Judith sowie des Aids-Kranken Roland Akkermann – die sich in einer Ausnahmesituation begegnen und sich mit der Krankheit Aids, dem Sterben und dem Sinn des Lebens auseinandersetzen. Das Stück ist geeignet für Jugendliche ab einem Alter von etwa 15 Jahren.

„Dossier Roland Akkermann“ wird am Montag, 1. Dezember, in zwei Vormittagsvorstellungen angeboten (9 und 11 Uhr). Der Kreisjugendring und das Gesundheitsamt Roth begleiten die Aufführung mit einem thematisch dazu passenden Informations- und Aktionsprogramm, das sich in erster Linie an Schulklassen richtet.