Röttenbach
Ortsdurchfahrt gesperrt

Riesige Baumaßnahmen auf Röttenbachs ehemaliger B 2 Kanalarbeiten kosten rund 500 000 Euro

24.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:00 Uhr

Röttenbachs Ortsmitte ist für mehrere Monate eine riesige Baustelle, die keinen Durchgangsverkehr zulässt. Zweiter Bürgermeister Anton Schmidpeter (rechts) und stellvertretender Zweckverbandsvorsitzender Konrad Frank informieren sich über den Stand der Arbeiten in der Weißenburger Straße. - Foto: Osiander

Röttenbach (HK) Die Weißenburger Straße in Röttenbach ist für mehrere Wochen für den Verkehr gesperrt. Grund sind die umfangreichen Baumaßnahmen im Auftrag des Wasser- und Abwasserzweckverbandes Rezattal. Rund eine halbe Million Euro sollen die Bauarbeiten kosten.

Die Firma Engelhardt aus Spalt reißt zurzeit von der Kreuzung bis zum südlichen Ortseingang für einen neuen Oberflächenwasserkanal einen langen, rund vier Meter tiefen Graben auf. Hier werden sechzig Zentimeter starke Stahlbetonrohre verlegt. Damit soll künftig Drainage-, Regen- und weiteres Fremdwasser in einem eigenen Rohrstrang direkt in den Bach geleitet werden. Da es sich um kein verunreinigtes Wasser handelt, muss es nicht geklärt werden.

Bislang wird dieses Wasser zum größten Teil im bestehenden Hauptkanal - für die Verursacher kostenlos - zusammen mit dem Schmutzwasser zum Klärwerk geleitet und belastet dieses ganz erheblich. Die Trennung der relativ sauberen Fremdwasser vom Schmutzwasserkanal hat auch einen wichtigen finanziellen Aspekt: Da in Zukunft Abwasser des Zweckverbandes kostenpflichtig im Georgensgmünder Klärwerk gesäubert werden, würden die Drainage- und Regenwasser wie Schmutzwasser abgerechnet werden. Die Kosten dafür müssten die Hauseigentümer tragen - finanziell eine erhebliche Belastung.

Ist der neue Oberflächenkanal verlegt, geht es an die Erneuerung des bestehenden Schmutzwasserkanals. Dessen Rohre haben einen Durchmesser von dreißig Zentimetern und sind aus Kunststoff. Zugleich werden die Anschlüsse für die anrainenden Grundstücke vorbereitet. Die über vierhundert Meter lange neue Kanaltrasse wird so gewählt, dass die Rohre unter der künftigen Fahrbahn beziehungsweise unter dem kommenden Gehweg zu liegen kommen; denn der ehemalige B 2-Ortsdurchgang soll in absehbarer Zeit ein ansehnlicheres Gesicht erhalten. Der viele Jahrzehnte alte Kanal bleibt weiter in Betrieb, bis die Hausanschlüsse umgebunden werden. Danach bleiben die alten Kanalrohre liegen und werden verdämmt.

Parallel zu den Kanalarbeiten wird ein Leerrohr für die in Aussicht stehende Verbesserung der Versorgung mit schnellem Internet verlegt. Zurzeit ist man diesbezüglich noch auf die doch durch die Witterung recht störanfällige Funktechnik angewiesen. Ziel ist deshalb der Wechsel zu Glasfaserkabeln mit erhöhter Qualität und größerer Bandbreite.

Im Gefolge all dieser Baumaßnahmen wird im Bereich der Weißenburger Straße auch die Wasserleitung erneuert. Sind diese vier Gewerke - beide Kanäle plus Breitbandleerrohr und Wasserleitung - geschafft, geht es an Verlegungsarbeiten auf der Rother Straße, dem nördlichen Abschnitt der ehemaligen B 2-Ortsdurchfahrt. Diese Erdarbeiten auf dem gesamten Bereich sollen bis April 2017 abgeschlossen sein. Dann geht es an die große Aufgabe der Neugestaltung von Röttenbachs Ortskern. Dazu steht ein erheblicher Rückbau des bestehenden Straßenzuges an.

Die Anschlussnehmer müssen die Kosten der umfangreichen Maßnahmen nicht tragen. Zur Finanzierung reicht derzeit noch das laufende Gebührenaufkommen aus.