Offenbau (HK) Seinen Festgottesdienst zum 90. Jubiläum hat der Posaunenchor Offenbau-Lohen unter weißblauem Himmel im Offenbauer Pfarrgarten gefeiert. Und dabei hat er auch gleich langjährige Mitglieder geehrt.
Schon zu Beginn der Feier gelang es der Musikerschar, hinter einen gesprochenen Lobespsalm an den Schöpfer ein eindrucksvolles akustisches Ausrufezeichen zu setzen. Passenderweise der 90. Bibelpsalm, übrigens der einzige, der bis auf Moses zurückgeht,was Pfarrer Thomas Lorenz bei seiner Predigt in den Sinn kam. In den Versen ist unter anderem die Rede von den 1000 Jahren, die vor Gott wie ein Tag sind. In diesen "göttlichen Dimensionen" gedacht seien neun Jahrzehnte eher eine kurze Dauer, in menschlichen Maßstäben aber sei dies eine große Zeitspanne, umfasse sie doch drei Generationen.
Im Falle des Jubelchors begann jene Spanne im Jahr 1926, als vier Bläser aus Offenbau und zwei aus Lohen den Chor gründeten. Heutzutage besteht er aus 18 aktiven Mitgliedern. Gerade in den vergangenen Jahren hat sich hier Vieles getan. Dem 2006 als Chorleiter angetretenen Martin Enzenhöfer steht seit 2012 die Chorobfrau Gabi Dorner zur Seite und man setzt verstärkt auf gemeinsame Unternehmungen. Neben traditioneller Posaunenchormusik findet sich auf den Notenständern auch immer mehr moderne geistliche Musik wieder, bei der das Ensemble von den Künsten des Schlagzeugers Christoph Tausch profitiert, der davon auch beim Gottesdienst eine Kostprobe gab.
Bei musikalischen Andachten kann die Gruppe auf Unterstützung von den Kollegen aus Eysölden bauen, auch bei der Jungbläserausbildung setzt man auf Kooperation. Es handle sich eben um einen "lebendigen, aktiven Posaunenchor, auf den die Gemeinde stolz sein kann", betonte Lorenz. Die Begeisterung werde stets neu entfacht. Das Resultat sei "ein wichtiger Beitrag zum Lob Gottes", erklärte der Geistliche. Mit der Musik verkünde der Chor das Evangelium, was das Wirken "im wahrsten Sinn des Wortes himmlisch" werden lasse. Diese Intention mache den Posaunenchor unverwechselbar.
Landesposaunenrat Bernd Lörler lobte die ausgeprägte Regenerationsfähigkeit der Posaunenchöre an sich wie die des Jubelchors im Besonderen. Ist in seinen Reihen doch eine große Bandbreite an Altersschichten vertreten: Die Mitglieder sind zwischen 13 und 65 Jahre. Eine Urkunde gab es erst einmal für den Chor als solchen, dann aber auch für dessen Leiter Martin Enzenhöfer. Sein Vorgänger hieß für 16 Jahre Erhard Schnell, der jetzt als Stellvertreter aktiv ist. Er wurde für 55-jährige aktive Mitgliedschaft geehrt. Ein halbes Jahrhundert währt diese bei Hans Gänßbauer, dem Organisten der Kirchengemeinde. Vier Jahrzehnte sind es bei Reinhard Bieringer und Peter Dorner. Sie alle wurden ebenso geehrt wie Chorobfrau Gabi Dorner sowie Gerhard Bauer, Waldemar Schneider und Christian Schnell, die nach 25 Jahren ihr Silberjubiläum feiern dürfen. Pfarrer Lorenz gratulierte drei rührigen Damen zu ihrem Jubiläum: den Mesnerinnen Erna Bauer, Ingrid Emmerling und Waltraud Müller, die ihr Amt seit 15 Jahren ausüben.
Zum Abschluss erklang ein vielstimmiges "Lobe den Herren", dem ein swingendes "Amen!" folgte.
