Mörlach
Stolz auf das Gemeinschaftsprojekt

Mit einem Fest wird am Sonntag der Abschluss der Kirchenrenovierung in Mörlach gefeiert

20.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:06 Uhr

Letzte Hand angelegt: Nicht nur das Mörlacher Gotteshaus, sondern auch alles Drumherum soll bis zur Abschlussfeier am kommenden Sonntag in neuem Glanz erstrahlen. - Foto: Sturm

Mörlach (HK) Die Mörlacher Kirche St. Hippolyt strahlt wieder in neuem Glanz. Das war vor allem ein Verdienst der Bürger, die bei der Sanierung kräftig mit angepackt haben. Die große Abschlussfeier der Renovierung findet am Sonntag, 26. Oktober, statt.

Verbunden wird das Fest mit einem Festgottesdienst, der um 9.30 Uhr beginnt. Ein gemeinsames Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen im Gemeindehaus schließen sich an. Über alle Konfessionen hinweg werden an diesem Tag die Bewohner von Mörlach, Bischofsholz und Minettenheim feiern. „Bei uns sind alle Mitglieder“, sagt Karl Brandl, der seit 1974 Vorsitzender der Filialkirchenverwaltung ist, seit 1969 das Mesneramt in Mörlach innehat und sich hier schon viele Verdienste erwarb. „Wir sind eine Gemeinschaft, ob katholisch, evangelisch oder konfessionslos.“ Alle seien froh über das gute Miteinander und den hervorragenden Zusammenhalt, so Brandl.

Rund 20 fleißige Helferinnen und Helfer waren unlängst noch auf der Kirchenbaustelle anzutreffen, denn es gab viel zu tun, damit alles bis zur Feier fertig ist. Alle packten unter der Federführung von Karl Brandl tüchtig mit an. Im markanten Schatten des Zwiebelturmes liegt das Mörlacher Schloss, deren Besitzer, seit 1956 die Familie Helbach, selbstverständlich auch in der Helferschar aktiv waren. Alle „Mirlicher, Bischofshulzer und Burgstaller“, wie die Bürger von Mörlach, Bischofsholz und Minettenheim im Volksmund genannt werden, hatten nur das eine Ziel: eine schöne, schmucke Ortskirche.

So wurde im Frühjahr in Eigenarbeit mit dem Dach von innen begonnen und vor allem sicherheitstechnische Vorkehrungen getroffen und alles saubergemacht. Danach rückte die Baufirma an. Tonnenweise wurde alter Putz abgeschlagen und abtransportiert. Sehr genau wurden die Arbeiten diesmal genommen, um langfristig Ruhe zu haben. In Abstimmung mit dem Hilpoltsteiner Architekten Elmar Greiner wurde ein starkes Augenmerk auf den Mörtel gelegt und Spezialputz mit wenig Zement verwendet – in der Hoffnung, den richtigen Schritt für eine lang anhaltende Fassade getan zu haben. Entdeckt wurden bei der Freilegung des Mauerwerkes die beiden früheren Eingänge, links und rechts der Kirche. Sie wurden im neuen Verputz sichtbar gemacht.

Beim Abschlagen des alten Putzes wurde auch festgestellt, dass das Grundmauerwerk fast ausschließlich aus Rundsteinen besteht, wie sie in der Flur gefunden werden. Eine genaue Jahreszahl zur Entstehungszeit des Gotteshauses gibt es aber trotz intensiver Forschung nicht. Man schätzt den Ursprung um 1315. Die letzte Renovierung und Farbgebung der Kirche fand 1992 statt.

Bis 1850 hatte die Kirche einen spitzen Turm, ehe dieser erhöht wurde und eine Zwiebel erhielt, zunächst mit Schiefern eingedeckt, nach einem Brand 1908 mit Kupferblech, so Karl Brandl. Die ursprünglich romanische Anlage ist heute im Barockstil, was auch der Zwiebelturm mit aussagt. Von 1315 bis 1785 war Mörlach mit Heuberg eine eigene Pfarrei, ehe es an Hilpoltstein angeschlossen wurde, ebenso wie Heuberg. Erst 1926 kam zu Bischofsholz dazu, das von Meckenhausen ausgegliedert wurde.

Kirchenschiff und Turm erstrahlen nun in den Farben gelb-beige. Stolz und zuversichtlich ist sich die Gemeinschaft der drei Orte, dass das Gesamtprojekt, das 180 000 Euro verschlang, ein gelungenes ist. Mit Hochdruck waren am Ende alle dabei, die restlichen Arbeiten durchzuführen. Das Kreuz wurde an der Kirchenwand angebracht, Platten verlegt und gesetzt, Donaukies aufgefüllt und gesiebter Humus eingebracht, der sogar noch vom Rothsee stammt, wie Clemens Helbach erklärte.

So werden es letztendlich bestimmt 400 bis 500 Stunden Eigenleistung gewesen sein, die die Bürger neben einer beachtlichen Spendensumme erbracht haben. Jeder Haushalt bekam einen Bittbrief von der Kirchenverwaltung. Mit der Resonanz war Kirchenpfleger Brandl sehr zufrieden. Neben dem Hauptzuschuss von der Diözese Eichstätt gab es für den denkmalpflegerischen Mehraufwand 8000 Euro Unterstützung vom Landkreis Roth, der Stadt Hilpoltstein und vom Bezirk Mittelfranken.

Zufriedene Gesichter zeigten die Helferinnen und Helfer der Filialkirchengemeinde Mörlach bei einem der letzten großen Arbeitseinsätze. Alle waren mit großem Eifer und Engagement bei der Sache und freuen sich über das gelungene Werk, das nun mit einem Fest am kommenden Sonntag gefeiert wird.