Laffenau
Mit der Gänsefeder durch die Kirchengeschichte

Ökumenische Kinderbibeltage in Laffenau drehen sich heuer rund um Martin Luther und die Reformation

06.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:23 Uhr

Im Theaterspiel wird den Kindern anschaulich gezeigt, wie es dazu kam, dass Martin Luther ein Mönch wurde. - Foto: Jarosch

Laffenau (HK) Über 50 Kinder haben an den 14. ökumenischen Kinderbibeltagen bei der Familie Betz in Laffenau teilgenommen. Die Buben und Mädchen erlebten an den drei Nachmittagen ein abwechslungsreiches Programm mit Pfarrer Bernhard Nikitka aus Eckersmühlen.

Im Mittelpunkt der Kinderbibeltage stand heuer die Lebensgeschichte des berühmten Reformators Martin Luther. Die Kinder konnten sich dabei mit Singen, Theaterspielen, Basteln und Spielen auf die Spuren von Martin Luther begeben.

Pfarrer Nikitka machte den Kindern im Theaterspiel mit dem Laffenauer Kinderbibeltage-Team in kleinen Spielszenen deutlich, wie es dazu kam, dass Martin Luther ein Mönch wurde. In einer Szene hängt der Himmel voller dunkler Wolken. Ein einsamer Baum beugt sich unter dem Ansturm des Windes. Gewaltiger Theaterdonner ist zu hören. Hinter den Kulissen rührt sich etwas. Es stürzt ein Mann hervor, wirft sich in Todesangst auf die Knie, erhebt die Hände und stammelt: "Heilige Anna, ich will ein Mönch werden!"

So wurden die Kinder zu Zeugen des vielleicht berühmtesten Gewitters der Kirchengeschichte. Die Kinder erfuhren auf diese Art, dass der Student Luther gelobte, dass er - sollte er das Gewitter überleben - sich aus der Welt zurückziehen und fortan als Mönch ganz für Gott leben will. Doch so schnell der Wanderer mitten in der Erzählung aufgetaucht war, so schnell war er auch wieder verschwunden. Denn er war gar nicht die Hauptperson. Eine "Gänsefeder", dargestellt von Renate Betz, erzählte nämlich die Lebensgeschichte des berühmten Reformators. Sie weiß sehr viel über seine Gedanken, schließlich hat er mit ihr die allermeisten davon aufgeschrieben.

Über drei Nachmittag hinweg erlebten über 50 Kinder die Lebensgeschichte Martin Luthers mit. Sie erfuhren viel über die Zeit, in der Luther gelebt hat, eine Zeit voller Angst vor Gott, voller Angst vor dem Tod und der göttlichen Strafe, die die Menschen zu erwarten hatten. Und natürlich konnte die Gänsefeder die innere Entwicklung Luthers nacherzählen. Seine Entdeckung des gnädigen Gottes, die Erleichterung und den Frieden, den er in seinem Glauben jetzt erleben durfte.

Natürlich kam auch das Tollen und Spielen bei den Kinderbibeltagen nicht zu kurz. Ein Geländespiel führte die Kinder in die Wälder rings um Laffenau. Am Sonntag traf man sich zum abschließenden Familiengottesdienst. Die Kinder hatten ihre Eltern und Großeltern dabei und aus Eckersmühlen fanden auch ein paar weitere Gemeindeglieder den Weg nach Laffenau. Die Kinder bekamen zum Abschluss noch Urkunden und kleine Geschenke. Das größte Geschenk sei es aber, so Pfarrer Nikitka, dass es wieder viel von Gott zu erfahren gab.