Hilpoltstein
Eine Zuflucht für Fridolin

Erlebnisbauernhof am Auhof bietet bedrohten Tieren ein neues Leben

14.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:47 Uhr

Fridolin gehört zu den vom Aussterben bedrohten Poitou-Eseln. Er hat auf dem Erlebnisbauernhof eine Zuflucht gefunden. - Foto: Auhof

Hilpoltstein (HK) Der Erlebnisbauernhof am Hilpoltsteiner Auhof will als Archehof gefährdete Nutztierrassen erhalten. Ein Beispiel dafür ist Fridolin, ein Tier der vom Aussterben bedrohten Poitou-Esel.

Früher wurden diese Esel als Lasttiere in unwegsamem Gelände genutzt, doch mit der Industrialisierung und dem Ausbau des Straßen- und Verkehrsnetzes verloren sie zunehmend an Bedeutung. Um zu verhindern, dass die zotteligen Tiere aussterben, hat die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen sie in ihr Programm aufgenommen. "Das Arche-Konzept hat zum Ziel, vom Aussterben bedrohte Rassen zu erhalten und weiter zu züchten", erklärt Bernhard Hanisch, der Leiter des Erlebnisbauernhofs Auhof der Rummelsberger Diakonie.

Um in das Schutzprojekt aufgenommen zu werden, müssen Höfe unter anderem eine artgerechte Tierhaltung und Fütterung gewährleisten und weiter unterschiedliche Tierrassen aufnehmen. Eine externe Kommission überprüft dies regelmäßig. "Der Erlebnisbauernhof ist seit 2015 ein Archehof", sagt Hanisch.

Schon ein Jahr vor dem Esel Fridolin zogen hier die Turopolje-Schweine Ajax, Mona und Lisa ein. Das Besondere an den Dreien ist, dass sie gerne schwimmen gehen und auch regelmäßig ein erfrischendes Bad in ihrem eigens dafür angelegten Tümpel nehmen. Ebenfalls auf dem Bauernhof zu Hause sind Pommerngänse, zwei Cröllwitzer Puten sowie Sundheimer Hühner, die Federn auf den Füßen haben.

Fridolin hat es jedenfalls gut: Zwei Mitarbeiterinnen des Erlebnisbauernhofs laufen mit Bürsten um ihn herum und befreien das lange Fell des Esels von Sägespänen. Über Nacht war Fridolin in seiner Box und hatte es sich in seinem Bett aus Sägespänen bequem gemacht. Jetzt soll es auf die Weide gehen und vorher muss er ordentlich geputzt werden. Während der Morgentoilette bekommt Fridolin immer wieder Streichel- und Schmuseeinheiten. Der Poitou-Esel mit den langen plüschigen Ohren ist ein Geschenk von Landrat Herbert Eckstein. Inzwischen lebt Fridolin seit mehr als einem Jahr auf dem Erlebnisbauernhof.

Nach der morgendlichen Putzaktion geht es zu seinen beiden Kumpels auf die Wiese. Mit gespitzten Ohren tippelt der Esel neben seiner Pflegerin her. Endlich auf der Wiese angekommen, kugelt er sich aber erst einmal im Dreck. Das ruft zwar nach einer weiteren Putzeinheit, aber jetzt genießt Fridolin erst einmal die Sonne auf der Weide. Der Poitou-Esel fühlt sich auf dem Archehof pudelwohl.

Die seltenen Tiere können am Auhof besucht werden. Die Öffnungszeiten sind bis zum Oktober jeweils dienstags bis sonntags von 10 bis 19 Uhr. Montags ist der Hof außer an Feiertagen geschlossen.