Hilpoltstein
Ende der eintönigen Schotterpiste

Challenge überrascht mit völlig neuer Laufstrecke: Vier Runden durch Roth und Büchenbach statt einsamer Schleife am Kanal

27.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:08 Uhr

Foto: Robert Kofer

Hilpoltstein/Roth (HK) Athleten und Zuschauer erwartet bei der Challenge am 9. Juli 2017 eine große Überraschung. Veranstalter Felix Walchshöfer verlegt die Laufstrecke vom Kanal nach Roth und Büchenbach. Gelaufen wird jetzt in vier Runden und auf Asphalt statt auf dem langsamen Schotter.

"Wir werden den Zuschauern ein wesentlich intensiveres Gefühl bieten", verspricht Felix Walchshöfer gestern im Rathaus Büchenbach. Genau davor wird beim nächsten Rother Langdistanz-Triathlon, dem größten der Welt, einer der beiden Wendepunkte sein. Der andere ist an der Rother Lände. Dazwischen liegen 10,2 Kilometer, die jeder der rund 4000 Athleten vier Mal durchlaufen muss. 15 Stimmungsnester gibt es entlang des neuen Kurses, der zum ersten Mal eben auch nach Büchenbach führt.

"Wir haben beschlossen, die Laufstrecke komplett über den Haufen zu werfen", sagt Walchshöfer. Nach 30 Jahren monotoner Schotterpiste am Main-Donau-Kanal entspricht er damit einem häufig geäußerten Wunsch vieler Athleten. Nur 71 Prozent waren mit der langen, oft einsamen Schleife noch einverstanden, während die Schwimmstrecke im Main-Donau-Kanal bei Heuberg 97,5 Prozent Zustimmung erhielt, der 180 Kilometer lange Radkurs mit dem Solarer Berg als Höhepunkt 96 Prozent.

Auch Sicherheitsaspekte führt Felix Walchshöfer für die radikale Entscheidung an. Immer mehr Zuschauer hätten die Athleten mit dem Fahrrad auf der ohnehin engen Laufstrecke begleitet. Das hätte zu Problemen geführt. Die neue Strecke sei dreimal so breit und fast durchgehend asphaltiert. Die Triathleten selbst wissen bislang noch nichts von ihrem neuen Glück. Doch Walchshöfer ist sich sicher: "Ich glaube, dass es einschlägt wie eine Bombe."

Der Challenge-Chef erwartet auch mehr Zuschauer, weil die Athleten jetzt vier Mal an ihnen vorbeilaufen. Wer den Wettkampf verfolgen will, muss nicht mehr viele verschiedene Punkte anfahren an einem Tag, der bereits von Verkehrschaos geprägt ist. "Ich denke, dass wir die Zuschauerströme bündeln können", sagt Walchshöfer.

Noch eine gute Nachricht hat der Challenge-Veranstalter auf Lager: Die Zahl der Stimmungsnester bleibt, diese verdichten sich jetzt aber auf 10,2 Kilometer. Für die Läufer wird es also schwierig, Ruhe zu finden. Ein Wäldchen zwischen Roth und Büchenbach soll deswegen zuschauerfrei bleiben. Verbessert wird die Versorgung der Athleten. Gab es an der 42,195 Kilometer langen Laufstrecke bislang alle zwei bis drei Kilometer eine Station mit Riegeln, Obst und Getränken, sind es jetzt nur noch maximal zwei Kilometer und minimal 900 Meter bis zur nächsten Verpflegungsstelle. Ähnliches gilt für die Rettungskräfte.

Auf das Tempo soll die neue Streckenführung keinen großen Einfluss haben. Das vermutet zumindest Walchshöfers Berater Fritz Buchstaller, der mehr als zwei Dutzend Mal selbst in Roth am Start war. "Wir denken, dass es keine großen Änderungen geben wird", sagt Walchshöfer. "Es entfallen einige Höhenmeter." Und auch wenn es zwischen Roth und Büchenbach einen neuen Anstieg gibt, geht es auf dem Rückweg wieder bergab.

Für Büchenbachs Bürgermeister Helmut Bauz hat die Laufstrecke durch seinen Ort einen "unbezahlbaren Wert". Der Challenge sei ein "tolles Schaufenster" in dem sich die Gemeinde nahe Roth in aller Welt präsentieren könne. "Wir freuen uns, dass wir Teil dieses großen Sportereignisses sind", sagt er. Zwei neue Stimmungsnester will Büchenbach zum Event beitragen, eines soll am Schulzentrum entstehen, eines direkt vor dem Rathaus. Er werde jetzt intensiv mit Vereinen, Verbänden und natürlich der Feuerwehr reden, verspricht Bauz. Auch Ralph Edelhäußer, sein Amtskollege aus Roth, ist von der neuen Strecke angetan. "Genau das Richtige", sagt er. "Zweifelsohne eine Aufwertung für die Stadt Roth."