Hilpoltstein
"Anwalt der Schwachen"

SPD nominiert Laufer Anwalt Alexander Horlamus als Bundestagskandidat 98 Prozent Zustimmung

16.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:11 Uhr


Hilpoltstein (sve) Mit einem Ergebnis von 98 Prozent gaben die Sozialdemokraten der beiden Landkreise Roth und Nürnberger Land ihrem gemeinsamen Bundestagskandidaten Alexander Horlamus ordentlich Rückenwind für den anstehenden Wahlkampf.

Seine Vorstellungsrede drehte sich um das Thema Gerechtigkeit: "Wir brauchen eine starke SPD als Anwalt der sozial Schwachen", so das Credo des 32-Jährigen. Der gebürtige Laufer Horlamus bekleidet derzeit die Ämter des Fraktionsvorsitzenden sowohl der SPD-Kreistagsfraktion im Nürnberger Land als auch der Stadtratsfraktion in seiner Heimatgemeinde. Weiterhin kandidierte der frisch verheiratete Jurist im Jahr 2014 für das Amt des dortigen Landrats. "Ich kenne die Sorgen und Nöte der Städte und Gemeinden aus meiner kommunalpolitischen Tätigkeit", sagt Horlamus, der sich im nächsten Deutschen Bundestag auch für die Interessen der Kommunen starkmachen möchte. Als Fachanwalt für Strafrecht sei er täglich mit schweren Schicksalen konfrontiert. "Viele Bürger fühlen sich von der Politik im Stich gelassen. Hier werde ich auf die Menschen zugehen." So sei es aus Sicht des Anwalts, der sich ehrenamtlich beim Arbeitersamariterverband engagiert, inakzeptabel, dass Menschen, die 45 oder mehr Jahre arbeiteten, im Alter zur Bestreitung des Lebensunterhalts oft auf staatliche Hilfe angewiesen seien.

Als "Erfolg der SPD" würdigte Horlamus die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns. "Dass dieser jedoch an vielen Stellen unterwandert wird, dürfen wir so nicht akzeptieren", betonte er, der auch die Eindämmung der Leiharbeit und von Werkverträgen als wichtige persönliche Ziele formulierte. "Wir müssen die SPD wieder zum Schutzpatron der kleinen Leute entwickeln." Dazu gehören für ihn auch eine wirkungsvolle Mietpreisbremse, mehr staatliches Engagement für den sozialen Wohnungsbau sowie eine effektivere Bekämpfung von Steuerhinterziehung.

In die gleiche Kerbe schlug der SPD-Kreisvorsitzende Sven Ehrhardt, der für die Wahl von Horlamus warb. So komme der Vorname Alexander aus dem Griechischen und bedeutete ursprünglich "Beschützer". "Einen Alexander, Beschützer, brauchen auch die Menschen in Deutschland", sagte Ehrhardt. Er bezeichnete es beispielsweise als Skandal, dass die Bildungschancen noch immer sehr stark vom Einkommen der Eltern abhingen. "Kompetent, dynamisch und mit dem Herz am rechten Fleck", so charakterisierte der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende im Kreistag und Bürgermeister von Georgensgmünd, Ben Schwarz, den Kandidaten. Er nannte es einen "Glücksfall", Alexander Horlamus als Kandidat gewonnen zu haben. Daran knüpfte Landrat Herbert Eckstein an, der unterstrich, dass es notwendig sei, dass Werte in der Politik einen hohen Stellenwert genießen. Diesen ausgeprägten Wertekompass bescheinigte er auch dem neuen Kandidaten Horlamus.

Die stellvertretende Landrätin Hannedore Nowotny, die selbst bereits zweimal für den Bundestag kandidiert hat, sah in Horlamus dann auch "einen würdigen Volksvertreter für die beiden Landkreise Nürnberger Land und Roth". Auch der stellvertretende Bezirksvorsitzende Marcel Schneider sah nach mehreren Wahlen, in denen der hiesige Wahlkreis keinen eigenen SPD-Abgeordneten entsenden konnte, Alexander Horlamus in einer guten Ausgangslage, tatsächlich den "Sprung nach Berlin" zu schaffen. "Egal ob Rentenpolitik, Bürgerversicherung oder Integrationspolitik - wir haben die besseren Ideen, die es in den nächsten Monaten geschlossen zu kommunizieren gilt".

Daran knüpfte auch der Bezirksvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Carsten Träger an, der die Erfolge der SPD in der Großen Koalition hervorhob: "Diese Regierungsarbeit trägt klar die sozialdemokratische Handschrift." Die 107 Delegierten quittierten die Vorstellungsrede des neuen Bundestagskandidaten Alexander Horlamus nicht nur mit langem Applaus, sondern gaben ihm bei nur zwei Gegenstimmen einen überaus großen Vertrauensvorschuss. "Wir werden den Wahlkampf rocken", lautete dann auch das kämpferische Schlusswort des frisch gewählten SPD-Bundestagskandidaten Alexander Horlamus.