Hilpoltstein
Beeindruckendes Lichtermeer

Katholische Gemeinde gestaltet Andacht in außergewöhnlichem Ambiente

23.12.2012 | Stand 03.12.2020, 0:41 Uhr

 

Hilpoltstein (HK) Eine Nacht der Lichter rufen regelmäßig viele Städte aus, allerorten sind die Menschen fasziniert vom flackernden Kerzenschein. Jetzt auch in Hilpoltstein, wo es am Freitag die erste Nacht der Lichter gegeben hat.

Jeder, der an diesem Freitagabend die katholische Kirche in Hilpoltstein betritt, merkt sofort, dass dies heute keine normale Andacht ist. Beeindruckt und überwältigt halten die meisten Gläubigen erst einmal einen Moment inne und lassen die Atmosphäre auf sich wirken. Denn obwohl an diesem Abend keine einzige Glühbirne scheint, ist die Kirche hell erleuchtet. Mehr als 150 Teelichte – mal in Weckgläsern, mal in Lichttüten gestellt – sind im Mittelgang, dem Altarraum und den beiden Nebenaltären platziert und tauchen das alte Gebäude in ein warmes, gemütliches Licht. Zudem darf sich jeder Besucher am Eingang noch selbst eine Kerze nehmen und somit bei der Gestaltung des imposanten Lichtermeers ein Stück weit mitwirken.

Um 19 Uhr beginnt schließlich die Nacht der Lichter. Abwechselnd werden Texte und Fürbitten vorgelesen und auch zum stillen Gebet aufgerufen. Zudem wird die Andacht musikalisch vom Chor Jubilate Deo und der Sängerin Elena Jank untermalt. Beides – sowohl die Gebete als auch die Lieder – haben neben der Sehnsucht nach Gott und dem Verlangen nach Ruhe und Frieden vor allem ein Thema: die Macht des Lichtes, das im Angesicht der Nacht Zuversicht spendet.

Organisiert worden ist diese besondere Andacht von Helga Lang, Kaplan Wolfgang Hagner, Maria Seitz und Barbara Grünauer. Für den neuen Hilpoltsteiner Kaplan war es die erste Nacht der Lichter, bei der er mitgewirkt hat – und er ist mit ihrem Verlauf vollauf zufrieden: „Ich hätte nicht gedacht, dass so viele Leute kommen. Man weiß ja vorher nie, wie so etwas ankommt“, sagt er. Besonders freue ihn, dass so viele Firmlinge anwesend sind, so der Kaplan.

Vor allem in der Vorbereitung stecke sehr viel Arbeit, erzählt Hagner. So habe sich zum Beispiel die Frage gestellt, woher man so viele Einweckgläser bekommen könne. „Wir haben schließlich eine Anzeige in den Pfarrbrief geschrieben. Wer alte Weckgläser hat, solle sie doch mitbringen.“ Eine Idee, mit der er sich letztlich erhoffte, sogar zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. „Wir dachten uns, vielleicht werden die Leute ja dann neugierig, was aus ihren Gläsern geworden ist“, sagt Hagner schmunzelnd. Eins steht für ihn jedoch außer Frage: Nach so großem Interesse werde es aller Wahrscheinlichkeit nach auch im kommenden Jahr eine Nacht der Lichter geben.