Heideck
Naturerlebnis in der Stadthalle

Ausstellung und Vorführungen der Hegegemeinschaft beeindrucken große und kleine Besucher in Heideck

20.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:24 Uhr

Foto: Manfred Klier

Heideck (HK) Ganz im Zeichen der Hegegemeinschaft Roth-Hilpoltstein sind die vergangenen Tage in Heideck gestanden: Hegegemeinschaftsleiter Dirk Ullmann und zweiter Bürgermeister Dieter Knedlik, seines Zeichens engagierter Jäger, hatten ein umfangreiches Programm für die viertägige Veranstaltung in der Stadthalle erstellt.

Neben vier Informationsveranstaltungen für Kindergarten- und Schulkinder sowie für Lehrkräfte gab es auch für die Öffentlichkeit ein breites Angebot. Nachdem die Jagdhornbläser zur Stadthalle gerufen hatten, führte Volker Walter, Falkner aus Duisburg, die Flugkünste seiner Greifvögel vor. Mit einer beeindruckenden Spannweite von 2,40 Metern flogen zwei Weißkopfseeadler knapp über den Köpfen der zahlreichen Zuschauer, von denen sich manch einer vorsichtshalber duckte.

Völlig angstfrei konnte man in der Stadthalle eine Bache mit ihrem Frischling streicheln, in freier Wildbahn ein lebensgefährliches Unternehmen. Allerdings waren diese Wildsau und ihr Junges ausgestopft, so wie eine Vielzahl anderer Tiere aus Feld und Wald. Da gaben sich Fuchs und Hase ein Stelldichein. Auch Biber, Wiesel, Marder, Auerhahn, Reh und Iltis konnten aus nächster Nähe betrachtet werden – in präparierter Form, versteht sich.

Jagdtrophäen aus dem Altlandkreis Hilpoltstein waren in großer Zahl zur Schau gestellt. Bildtafeln und Broschüren informierten über die Aufgaben und die Ziele des Jagdwesens und machten auf die Zusammenhänge in der Natur aufmerksam. Großen Wert legen die Jäger auf das Prinzip der nachhaltigen Nutzung, wozu neben der Jagd auch der moderne Waldbau gehört.

Interessiert lauschten die Grundschulkinder den Ausführungen der beiden Heideckerinnen Stefanie Honold und Alexandra Wolf. Aufmerksam betrachtete der Uhu Karla mit seinen großen Augen die Kinder. Mit seinen 14 Halswirbeln, so berichtete Wolf, ist er imstande, seinen Kopf um fast 360 Grad zu drehen. Mit seinen gefährlichen Krallen schlägt er die Beute. Der Wanderfalke von Stefanie Honold konnte hingegen nicht umherschauen, denn seine Augen waren mit einer Haube bedeckt, die ihn vor zu großer Aufregung schützen sollte. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 350 Kilometern pro Stunde kann der Falke auf seine Beute herabstoßen, schneller als ein von einer Brücke fallender Stein.

Auch am letzten Tag war das Interesse der Bevölkerung noch ungebrochen. Mit dem Signal „Sau tot“ eröffneten die Jagdhornbläser den Nachmittag, der im Zeichen der Jagdhunde stand. Vor etwa 35 000 Jahren, wie Hans Meier von der Kreisgruppe Roth-Hilpoltstein informierte, habe der Mensch begonnen, den Wolf als Jagdhund zu zähmen. Rund 90 Jagdhunderassen gebe es heute.

In beeindruckender Weise zeigten zum Abschluss Dirk Ullmann und Norbert Menzel wie ihre Hunde, ein Golden Retriever und ein Labrador, auf Zurufe, Gesten und Pfeifsignale zuverlässig reagierten und die ausgelegte Beute sicher und unbeirrt bei ihren Herrchen ablieferten. Selbst aus dem nahen Wäschweiher holten sie Enten heraus. Natürlich nur in Form von Attrappen. Die lebendigen Enten ließen die Jagdhunde hingegen unbehelligt. „Das ist ein Zeichen für die gute Ausbildung“, kommentierte Dieter Knedlik das Geschehen.