Heideck
Mit dem Bus durch die Ortsteile

Stadtrat Heideck gibt grünes Licht für neue Linie Freibadsanierung abgesegnet

12.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:12 Uhr

Mit der neuen Fahrplanausschreibung im Dezember 2018 will Heideck die Weichen stellen für einen Bus, der nicht nur die Ortsteile anfährt, sondern auch die Anbindung nach Roth verstärkt. - Foto: Stadt Heideck

Heideck (HK) Ein Busangebot für die Bürger aus Heideck und den Ortsteilen, die Sanierung des Freibads und ein ausführlicher Bericht über die Bücherei sind die Hauptthemen in der Heidecker Stadtratssitzung am Donnerstagabend gewesen.

Lieber eine gute Anbindung an Roth als eine schlechte an Allersberg. Auf diesen kurzen Nenner lässt sich wohl die Aussage von Bürgermeister Ralf Beyer bringen, als es um das öffentliche Fahrplanangebot ging, das im Dezember 2018 neu ausgeschrieben wird.

Heideck will die Gelegenheit nutzen, aus der Linie 633, die über Hilpoltstein zum Regionalbahnhof nach Allersberg führt, auszusteigen und lieber das Angebot in Richtung Roth und damit nach Schwabach und Nürnberg mit vielen Einkaufsmöglichkeiten zu verbessern. "Man kommt dann überall hin, was für Leute ohne Führerschein ganz wichtig ist", wie Stilla Baumann (CSU) unterstrich.

Die neue Linie fährt dann zwar auch nach Hilpoltstein, soll aber in Zukunft in Stoßzeiten stündlich starten und Fahrgäste in den Heidecker Ortsteilen aufsammeln. Das ist wohl der wichtigste Vorteil, der die Stadträte für diese Lösung votieren ließ. "Denn bisher waren bis auf Seiboldsmühle sämtliche Ortsteile abgeschnitten", sagte Beyer.

"Aber diese Anbindung brauchen wir unbedingt", stellte Rudolf Schmidler (FW) fest. Dieter Knedlik (FW) äußerte die Hoffnung, "dass auch viele mitfahren werden". Manfred Ortner (CWG) hingegen störte sich daran, "dass wir keine Daten erhoben haben". Daraufhin musste Beyer zugeben, dass man schon etwas "ins Blaue hinein" plane, "aber das Risiko müssen wir eingehen".

Nach der Ausschreibung bleibt die Linie für neun Jahre festgeschrieben, und "wie sich die Leute in fünf Jahren verhalten, wissen wir sowieso nicht", gab Schmidler zu bedenken. Aber auch er war davon überzeugt, dass die neue Linie gut ankommt: "Das wird garantiert ein Selbstläufer."

Angenommen wurden vom Stadtrat auch die vom Architekturbüro Krautloher überarbeiteten Pläne für die Sanierung des Freibads. Die Ausgaben waren vom Stadtrat auf 2,4 Millionen Euro gedeckelt worden. "Das war ein harter Kampf, wir haben getüftelt, wie wir es noch günstiger schaffen", erklärte Architekt Günther Marchl. Als "Highlight" bezeichnete Marchl die Sanierung des Sprungturms und der Rutsche. Das mache das Freibad wieder sehr attraktiv. Die Wasserfläche bleibe bei großzügigen 1100 Quadratmetern, aber eine Änderung gebe es bei der Badewassertechnik. Auf Wunsch des Stadtrats wird es in Zukunft zwei Kreisläufe für den Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich geben. Das hat den Vorteil, dass "wir flexibler mit der Wassertemperatur sind", sagte Marchl. Das heißt in der Praxis, dass das Schwimmerbecken bei 21 bis 22 Grad Celsius kühler bleibt, während im Kinderbecken mit bis zu 26 Grad Celsius gerechnet werden kann. Die Energie dafür sollen unter anderem Solarabsorber liefern, die auf einem Drittel der Dachfläche installiert werden. Da die Heizung bisher schon am Limit gelaufen sei, könne man nun eine "ordentliche Erhöhung der Wassertemperatur erreichen", stelle Marchl fest. Die Wassertiefe im Schwimmerbecken wird nach dem Umbau nur wenige Zentimeter einbüßen und liegt dann bei 1,50 bis 1,90 Metern. Freuen dürfen sich die Besucher nach dem Umbau, der möglichst geräuschlos im Winter 2017/18 über die Bühne gehen soll, auch auf neue Umkleiden und einen neu gestalteten Kiosk mit Kassenhäuschen. Vorteilhaft sei auch, dass die Schwimmmeister nach dem Umbau einen besseren Überblick über die Becken hätten, wie Marchl betonte.

Ausführlich stellte im Anschluss Leiterin Waltraud Perner die Bücherei vor. Fast 7000 Medien könne die kleine Bücherei ihr eigen nennen. Dank der Onleihe, also der digitalen Ausleihe, sind es fast 14 000. "Unsere virtuelle Bücherei gibt es seit zweieinhalb Jahren", sagte Perner, und sie werde "sehr, sehr gut angenommen". Ob E-Books, Zeitschriften oder Hörbücher, all das könne man auf Computer, Tablet oder Smartphone herunterladen. Mit der Onleihe habe die Bücherei in der Hauptstraße 33 im Haus St. Benedikt, die mit 42 Quadratmetern Fläche auskommen müsse, ihr Angebot fast verdoppeln können. "Das war die Lösung", stellte die Büchereileiterin fest. Zwar hätten viele noch eine Hemmschwelle, die Onleihe zu nutzen, aber wer es einmal gemacht habe, der merke, wie schön das sei.

"Da kann man nur Werbung dafür machen", stellte Stadträtin Helga Peter (CSU) fest, die sich selbst als passionierte Onleihe-Nutzerin outete. "Da bietet die Bücherei wirklich etwas Tolles an." Zumal die Onleihe in der regulären Jahresgebühr von fünf Euro für Einzelpersonen und drei Euro für Kinder (Familien: acht Euro) inbegriffen sei. Deshalb war es für den Stadtrat keine Frage, dem Onleihe-Zuschuss von knapp 2000 Euro erneut zuzustimmen.

Waltraud Perner warf noch Schlaglichter auf die Arbeit des 32 Köpfe starken ehrenamtlichen Mitarbeiterteams. Es gebe viele Kooperationen, unter anderem mit der Schule, dem Kindergarten und Senioren. Das Team stemme auch viele Veranstaltungen, zu denen der Bücherflohmarkt, Autorenlesungen, die Lesenacht sowie der Literaturkreis gehören. Perner zitierte außerdem noch von einem Wunschzettel: Darauf stehen unter anderem mobile Möbel, eine größere Bücherei, ein Lesecafé sowie eine hauptamtliche Stelle.