Heideck
Im Schützengraben

Ausstellung zeigt Briefe aus Erstem Weltkrieg

26.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:30 Uhr

Interessiert betrachten die Besucher der Ausstellung „Der Erste Weltkrieg – Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ die Reproduktionen der Feldpostkarten im Heidecker Bürgersaal. - Foto: Schultheiß

Heideck (evs) Seit März ist im Bürgersaal Heideck die Sonderausstellung „Der Erste Weltkrieg – Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ zu sehen. „Die Ausstellung beruht auf den von Norbert Herler für eine Ausstellung in Laibstadt zusammengestellten Materialien“, sagte Monika Kauderer, die Vorsitzende des Arbeitskreises Heimatkundliche Sammlung, bei der Eröffnung. Sie dankte Herler und den Leihgebern der Feldpostkarten, die als große Reproduktionen zu sehen sind. Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule entstanden.

Arne Zielinski, der Geschäftsleiter der Volkshochschule der Gemeinden des Landkreises Roth, erläuterte, dass man von der Urkatastrophe deshalb sprechen könne, weil der Krieg das, was die alte Welt war, komplett wegfegte. Die heimkehrenden Soldaten kamen vom Schlachtfeld in eine andere Welt zurück: Das Land lag wirtschaftlich darnieder, das Kaiserreich gab es nicht mehr. Betroffen von der Veränderung war die ganze Welt, da nicht nur Deutschland in Afrika und Asien Kolonien besaß. Auch das osmanische Reich und die arabische Welt waren in den Weltkrieg verstrickt.

Kreisheimatpflegerin Eva Schultheiß erläuterte, dass anhand von Herlers Zeitungsberichten und Landkarten die Entwicklung hin zum Weltkrieg und die Veränderungen auf der Landkarte, also die Veränderung der Grenzen nach dem Krieg, dargestellt sind. Feldpostkarten zeigen Grafiken und Fotos auch aus dem Kriegsalltag. Sie dokumentieren das Leben in den Schützengräben bis hin zu Särgen in der Erde. Eine Besonderheit ist die komplett erhaltene Feldpostkartenserie, auf der jeweils ein Satz des Vaterunsers abgedruckt ist. Die Familie aus einem Ortsteil von Heideck achtete darauf, dass keine der Karten verloren ging. Reproduktionen von alten Zeitungen aus der Kriegszeit sind in Zeitungshalter eingeklemmt und können gemütlich am Tisch sitzend gelesen werden. Besuchen kann man die Sonderausstellung zu den Öffnungszeiten des Museums: sonn- und feiertags von 14 bis 16 Uhr.