Heideck
Festliche Stimmung ergreift Zuhörer

Kirchenchor Heideck und musikalische Gäste erfreuen mit Konzert in der Stadtpfarrkirche

05.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:57 Uhr

Bestechen als Solisten: Alexandra Vildosola (Sopran), Melanie Lokosch (Alt), Pascal Hub (Tenor) und Matthias Hübner (Bass).

Heideck (HK) Ein festliches Konzert ist am Sonntagabend in der Heidecker Stadtpfarrkirche erklungen. Seit zwölf Jahren erfreuen der Kirchenchor Heideck mit seinem Leiter und Organisten Franz Stengl sowie einige musikalische Gäste die Zuhörer zur Adventszeit.

Mit dem festlichen Concerto in F-Dur von Valentin Rathgeber beginnt das besinnliche Adventskonzert. Peter Gunreben, Stefan Lehnert (Trompeten) und Regionalkantor Willibald Baumeister (Orgel) lassen Rathgebers Komposition von der Empore aus erschallen. Baumeister begleitet auch weiterhin an der Truhenorgel im Chorraum.

Längst hat sich die Qualität der Darbietungen des Kirchenchors herumgesprochen, so dass die wohltemperierte Kirche voll besetzt ist. Zudem hat Franz Stengl Instrumentalisten von den Nürnberger Sinfonikern, den Nürnberger Philharmonikern, des Nürnberger Opernhauses, des Freizeitorchesters Büchenbach und von den Stadtkapellen Hilpoltstein und Heideck für dieses Konzert engagiert.

Stadtpfarrer Josef Schierl bezeichnet die Aufführungen des Kirchenchors als einen der Höhepunkte in der Adventszeit. Von temperamentvollen Paukenschlägen eingeleitet, erklingt das mächtige und freudvolle "Jauchzet, frohlocket!" aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach. Helle Trompetenklänge unterstreichen den festlichen Charakter des Werkes.

Eindringlich folgt das anspruchsvolle "Kyrie" aus der Missa Longa von Wolfgang Amadeus Mozart. Das "Gloria", aus der Deutschen Messe von Franz Schubert, ist ein wohlklingender und eingängiger Lobpreis Gottes. Später erklingt vom gleichen Komponisten das innige "Heilig, heilig ist der Herr".

Otto Nicolai ist der Gründer der Wiener Philharmoniker und der Verfasser zahlreicher Opern. Von ihm stammt das "Credo", ein Glaubensbekenntnis aus seiner Messe in D-Dur. Diesmal treten vier Sängerinnen und Sänger, die bisher den Chor unterstützt haben, solistisch auf: Alexandra Vildosola (Sopran), Melanie Lokosch (Alt), Pascal Hub (Tenor) und Matthias Hübner (Bass). Mit Bravour meistern die Beteiligten diese anspruchsvolle Komposition, die sich vom pianissimo bis hin zum gewaltigen forte steigert. Übrigens liegt in der Kirche ein ausführliches Textheft aus, das in diesem Fall sogar den lateinischen und den deutschen Text gegenüberstellt.

Fast könnte man das "Air" von Johann Sebastian Bach einen Ohrwurm nennen. Orgel und Streicher interpretieren diese eindringliche populäre Weise zart und einfühlsam. Die überragende Sopranstimme von Alexandra Vildosola glänzt anschließend zum wiederholten Mal in der Renaissancemotette "Übers Gebirg Maria geht" von Johann Eccard. Alle vier Solostimmen begleiten nun das Adventslied "Macht hoch die Tür" in kunstvoller Form.

In England, so heißt es, höre man das "Halleluja" von Georg Friedrich Händel stehend an, so ergreifend und mächtig ist dieser Choral aus dem "Messias". Vielleicht könnte diese Geste auch bei uns ein schöner Brauch werden. Zumindest hätte man hier gerne applaudiert, um den Mitwirkenden für ihre Leistungen zu danken. Doch damit muss man sich noch ein wenig gedulden.

Ebenso mächtig wie das "Halleluja" ist das "Amen" aus dem gleichen Werk Händels. Nach einigen Sekunden der stillen Ergriffenheit spenden die begeisterten Zuhörer stehend langanhaltenden Applaus für dieses professionell dargebotene Konzert.

Stadtpfarrer Josef Schierl bedankt sich überschwänglich: "Respekt, Anerkennung und herzlichen Dank für dieses großartige Konzert." Diese Musik könne dazu beitragen, die Sehnsucht nach dem Wahren, Guten und Schönen, nach Frieden und Gerechtigkeit zu stillen. Die erbetenen Spenden, so der Stadtpfarrer, sind zu gleichen Teilen für den Kirchenchor und die Renovierung der Stadtpfarrkirche bestimmt.

Gleich am Anfang hatte der Dirigent Franz Stengl eine Kerze angezündet. Nun erklärt er die Bedeutung. Die Kerze ist eine Erinnerung an den im Oktober plötzlich verstorbenen Gemeindereferenten Heinrich Heim. Er hatte nicht nur die Konzerte des Kirchenchors mit überleitenden Texten moderiert, sondern in vielfältiger Form in der Stadt Heideck und Umgebung gewirkt. Jakobsweg, Jugendarbeit, Bibelabende und Ägyptenkreis seien hier nur stellvertretend für viele weitere Aktivitäten genannt. Als Dank und Erinnerung, so Franz Stengl, erklinge nun nochmals das "Air" von Johann Sebastian Bach. Danach herrscht lange Zeit eine Stille der Ergriffenheit.